00006

ANZEIGE
SCALE #35 Autoren & Fotografen
Erwan Balança +++ Nicolas Cadiou +++ Jeffrey Fortuna Matthieu Gentilhomme +++ Daniel Göz +++ Erwan Le Brun +++ Jillian Lukiwski Gina Tánczos +++ Jack Perks +++ Michael Pohl +++ Kristof Reuther Cover: Frank Steinmann
SHIFT TO THE NEXT A new realm of Lightness & Toughness
Mit Verlosungen von
FIELD TESTING
INHALTSVERZEICHNIS
www.daiwa.de LIGHT & TOUGH CONCEPT
MONCOQUE BODY
DRAG SYSTEM
MAGNETIC OIL PROTECTION
Machined Aluminium TOUGH DIGIGEAR • Long Cast ABS Spool • One Piece AIR BAIL • New Light Weight Machined Aluminium Handle • 10 CRBB Ball Bearings
s Bursell Quantum, Stroft, Jen Fly Fishing und dem Rise 2020 l Film Festiva
Editorial 10 Mit an Bord #35 14 Hobie Writer’s Conference • Frank Steinmann strampelt für SCALE in Florida 22 Webwatcher 54 Shamrock ’n’ Roll • Gina Tánczos zwischen Hechten und Forellen in Irland 56 Zahltag 78 Rise Fly Fishing Film Festival 2020 • Tickets zu gewinnen! 80 Très Jolie • Matthieu Gentilhomme & Erwan Balança zeigen uns die Dordogne 86 Gettin jiggy with it • Quantum haut 5 Vapor Detector Ruten raus 116 Fish, Photo & Fame · Jillian Lukiwski im SCALE Instagram-Check 120 Die Dänischen Highlands · Michael Pohl lädt ein nach Samsø 122 Tie Hard! powered by AHREX 148 Druckfrisch – SCALE liest mit · Fischen auf Huchen von Christian Steiner 150 Herr der Gezeiten · Nicolas Cadiou und die bretonischen Wolfsbarsche 152 Hardbodies & Softcores 174 Nur noch mit Gummi · Stroft verlost seine neuen Raubfischköder P-18 192 So gehts richtig · Kristof Reuther erklärt uns vernünftiges Fluss-Management 194 Sexy Tools & Musthaves 210 Fotostrecke: Jack Perks 238 254 Impressum
5,1,74,75,1,1__products-model.htm?ovs_prdrows2=10
DAIWAGermany
DAIWADeutschland
indexDaiwa.html
Seite: 10
Seite: 14
Seite: 22
Seite: 54
Seite: 56
Seite: 78
Seite: 80
Seite: 86
Seite: 116
Seite: 120
Seite: 122
Seite: 148
Seite: 150
Seite: 152
Seite: 174
Seite: 192
Seite: 194
Seite: 210
Seite: 238
Seite: 234
00010

EDITORIAL
WIE ICH B.B. KING FISCHSTÄBCHEN SERVIERTE Es ist zwar viele Jahre her, aber die folgende Geschichte trug sich am 8. März 1996 wirklich so zu. Damals war ich mit einer ziemlich heißen Blondine zusammen, die bei der Plattenfirma Universal arbeitete. Ihr Job war die Künstlerbetreuung und Promotion, was bedeutete, dass sie mehr oder minder namhafte Rock-, Rap- und Pop-Stars bei ihren Auftritten im norddeutschen Raum oft von morgens bis abends begleiten musste. Sie organisierte und überwachte Interviews, sorgte für reibungslose Abläufe vom Einchecken im Hotel bis kurz vor dem Konzert oder erfüllte Sonderwünsche (nein, das nicht). Weil sie fast immer auch bei den abendlichen Auftritten dabei sein musste, ging ich häufig mit, damit wir uns überhaupt sahen und kam so in den Genuss zahlreicher Live-Acts, bei denen ich natürlich nie Eintritt zahlte, alle Drinks frei waren und bei denen ich nicht selten auch an den Aftershow-Partys im Anschluss teilnahm. Manchmal war das eine echte Rockstar-Sause mit allerlei Verbotenem in irgendeinem angemieteten Club auf St. Pauli, manchmal endete die Nacht gemütlich bei einem Glas Cola-Whisky an der Bar des Hotels, in dem die jeweiligen Künstler untergebracht waren.
Ich unterhielt mich mit Raul Malo von den Mavericks über seinen musikalischen Beitrag zum Tarantino-Streifen From Dusk Till Dawn, philosophierte mit Joe Walsh von den Eagles hinter der Bühne über Gitarren, beriet Joey DeMaio von Manowar beim Schuhkauf und plauderte mit Coolio über die Westcoast-Eastcoast Fehde.
Doch eine Begegnung bleibt mir bis heute in besonderer Erinnerung: der Abend, an dem ich B.B. King traf.
Als großer Blues-Fan war der Mann für mich ein Gott und es war damals keine Frage, dass ich meine Freundin zu dem Gig in Hannover begleiten würde. Das Konzert fand in einer riesigen Halle statt, in der vor langer Zeit Gabelstapler gefertigt wurden und es war am frühen Abend, als ich mich im Backstage-Bereich befand und das üppige Buffet inspizierte. Jeder grüßte jeden, der einen All-Access-Ausweis um den Hals baumeln hatte und auch ich gehörte dadurch irgendwie dazu. Um mich herum herrschte Aufregung, denn der deutsche TV-Musiksender Viva wollte ein Interview mit dem Urgestein aus Mississippi führen. In einem abgeteilten Raum mit großen Glasfenstern wurden Licht gesetzt, letzte Kabel verlegt, Mikrofone getestet und ich, der es sich mit einem Pappteller voller gestapelter Köstlichkeiten in einem alten Sessel gemütlich gemacht hatte, sah mir das rege Treiben in Vorfreude auf das Konzert an. Irgendwann war es soweit: Der Meister himself betrat in Begleitung von Assistenten, einem seiner Musiker und natürlich meiner Freundin den Backstage-Bereich. Ich stopfte mir gerade das letzte Canapé in den Mund, als B.B. King stehen blieb, mich ansah und zu sich herüberwinkte. Ich zeigte ungläubig auf mich selbst, um sicherzustellen, dass er wirklich mich meinte und ging ehrfürchtig mit weichen Knien auf ihn zu. Der Mann, der seine Gitarre zärtlich Lucille nannte, fragte tatsächlich mich, ob ich für die Zeit des Interviews auf seinen Kaschmir-Mantel und den Seidenschal aufpassen könne und legte mir beides über meine, ihm fast huldigend entgegengestreckten Arme. Als das Interview nach 30 Minuten im Kasten war, stürmte ich auf B.B. zu und übergab ihm stolz seine unbeschadeten Textilien. Er gab mir zum Dank die Hand und nuschelte irgendetwas mit breitem Grinsen. Das andere gefühlt
90-jährige Bandmitglied (ich meine, es war ebenfalls ein Gitarrist) griff parallel in die Tasche seines Sakkos, holte eine von einem Gummiband zusammengehaltene Rolle Dollars hervor und gab mir zehn 1-Dollar Noten als Dankeschön. Dann griff er in die andere Tasche und überreichte mir – wohlwollend nickend – mit geballter Faust eine Hand voll mit B.B. Kings Konterfei bedruckter Plektren. Gemeinsam schlenderten wir zum Buffet, wo B.B. mir leise zuflüsterte, dass er Mashed-Potatoes – also Kartoffelbrei – über alles liebe und sich dabei einen riesigen Berg davon auf den Teller lud. Ich stammelte irgendwas wie „I love it too“ und „reminds me of my childhood“ und als er mich fragte, was man denn hier dazu äße, empfahl ich ihm die Fischstäbchen, die ein Koch gerade frisch gebraten in den Speisenwärmer füllte. Der König des Blues fragte mich, ob ich ihm welche davon bringen könnte, schlenderte zu einem Tisch, an dem seine Entourage bereits Platz genommen hatte und begann, den Kartoffelbrei mit einem Löffel, der eher an eine Soßenkelle erinnerte, in sich hineinzuschaufeln. Ich füllte einen Teller mit Fischstäbchen und brachte diesen an seinen Tisch. B.B. nahm sich eines, biss ab, riss die Augen auf und signalisierte mir, dass es ihm schmeckt. Für mich das Zeichen, mich zurückzuziehen zu können. Eine Stunde später gab der Mann ein grandioses Konzert vor mehreren Tausend Menschen und ich war seliger denn je – auch wenn ich so ein bisschen gehofft hatte, dass er auf der Bühne zum Mikro greift und mir für die kulinarische Bereicherung Fischstäbchen dankt.
Warum ich diese Geschichte erzähle? Unser Herausgeber Hauke hatte sich passend zur Jahreszeit ein fröhliches Editorial gewünscht. Ein schönes, so ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Mir fiel nichts anderes ein und Fisch kommt ja trotzdem irgendwie vor. Und wem das zu wenig ist, der sollte sich die nächsten Seiten anschauen – da wimmelt es nur so von Kiemen … (sal) Viel Spaß beim Blättern, feiert schön und kommt gut ins neue Jahr!
Eure SCALE Redaktion
redaktion@scale-magazine.com
00014

IN SCALE #35 AN BORD
GINA TÁNCZOS Die gebürtige Ungarin ist seit frühesten Tagen eine waschechte Anglerin und ihre Mutter musste die kleine Fruzsina damals schon regelrecht am Abend vom Wasser wegzerren. Doch seitdem sie vor fünfzehn Jahren nach Irland gezogen ist, stellt die grüne Insel nicht nur ihre neue Heimat, sondern auch ihre fischereiliche Offenbarung dar. Wohnhaft im County Cavan stellt Gina vornehmlich den irischen Hechten und Brown Trouts von Cork bis Donegal, Galway oder den Midlands nach, aber auch an der Küste ist sie häufig anzutreffen. Zunächst ausschließlich auf das Spinnfischen fokussiert, hat sie in den letzten Jahren das Fliegenfischen für sich entdeckt. Mittlerweile bindet sie auch ihre eigenen Celtic Pike Flies und bietet seit einiger Zeit Guiding-Touren an. Die 29-Jährige ist ein echter Outdoor-Freak und mindestens vier Tage in der Woche auf oder am Wasser. Auch mit ihrer kleinen Tochter ist sie so häufig wie möglich in der Natur, wenngleich das typische Wetter der Insel nicht immer einladend ist.
Sie konnte bereits weitere anglerische Erfahrungen sammeln beim Fischen auf Taimen in Russland, im Sommer auf schwedische Großhechte, in Bolivien auf Dorados oder den Christmas Islands mit seinen Giant Trevallys. Am wohlsten fühlt sie sich aber an den heimischen Gewässern und in ihrem Artikel in dieser Ausgabe zeigt sie uns ihre irischen Hechte und Brown Trouts. Cead mile failte, Gina!
www.gameoflures.blogspot.com
00016

IN SCALE #35 AN BORD
MATTHIEU GENTILHOMME Matthieu arbeitet bereits seit 25 Jahren als lizensierter Fishing-Guide. Er begann seine Karriere zunächst für einige Jahre in Alaska und brachte dort seinen Kunden Lachse, Forellen und Hechte an den Haken. Da er sein erworbenes Wissen teilen wollte, schrieb er einen Reiseführer („Last Frontier“) und war in den Wintermonaten für einen großen französischen Radiosender tätig, um den Zuhörern seine Erfahrungen vom dortigen Fischen näherzubringen. Nach seinem anschließenden 2-jährigen Studium im Fachbereich Aquakultur zog es ihn aber wieder aufs Wasser und er startete wieder als Guide durch – dieses Mal allerdings in der Karibik (Antigua/Barbuda, Guadeloupe) bei der Jagd auf Tarpon, Bonefish, Snook und Permit. Matthieu hatte auf seinem Flatboat ein legendäres Auge beim Aufspüren der Fische und gab seinen angelnden Klienten immer seinen Leitspruch „I‘m your eyes, you are my arm, we are a team“ mit auf den Weg.
Aktuell unterstützt er die Organisation „D‘une rivière à l‘autre“ und bietet Touren vom Drift-Boot auf den schönsten französischen Flüssen an – eine überaus entschleunigte und attraktive Art des Fischens in atemberaubender Natur. Für uns ist Matthieu offenen Auges mit dem Naturfotografen Erwan Balança auf der wunderschönen Dordogne in Süd-Frankreich unterwegs. Une cordiale bienvenue, Matthieu!
www.riverwild.fr
00018

IN SCALE #35 MIT AN BORD
KRISTOF REUTHER Für unseren „SCALE ECO“ Beitrag haben wir diesmal Kristof Reuther gewinnen können. Kristof ist Fliegenfischer und studiert zurzeit angewandte Fließgewässerökologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. In München wuchs er an und mit der Isar auf und begeisterte sich für Wildfischbestände und ihren Lebensraum.
Als nebenberuflicher Filmemacher versucht er die komplexen ökologischen Beziehungen anschaulich und interessant für die Öffentlichkeit aufzubereiten. Der Umgang des Menschen mit Gewässern und das Thema Nachhaltigkeit stehen für ihn dabei eng in Verbindung. Wir denken, dass solche jungen Menschen nicht nur für die Zukunft der Angelfischerei, dem Naturraum und der dazugehörigen, zeitgemäßen Sichtweise auf die Ökologie an sich wichtig sind, sondern vielmehr eine neue Art von Wissen und Impulsen vorangetragen wird, die unser Planet dringen nötig hat! Go Kristof, wir freuen uns auf deinen Beitrag zum Thema Mensch, Fluss, Zukunft.
Trailer – Fluss.Mensch.Zukunft.
00024

Während am Horizont langsam die Sonne emporklettert und am Himmel ein prachtvolles Farbspektakel inszeniert, hüllt mich Stille ein, die nur durch das leichte Plätschern der Ozeandünung gegen den Rumpf meines Kajaks unterbrochen wird. Reiher, Pelikane und Löffler gleiten schemenhaft wie Geister durch das Zwielicht und verschwinden alsbald zwischen den Mangroven. Es ist noch angenehm kühl und ich sauge die warme, tropische Luft gierig ein, mit all ihren Gerüchen von Leben und Wachstum, wohlwissend, dass mich zu Hause in Deutschland nach meiner Rückkehr der faulige Odem des Herbstes mit all seiner Novemberzerstörung erwartet.
Im nächsten Moment wird die Stille jäh unterbrochen, als mit heulendem Motor ein Sportboot an mir vorbeirast. Beleuchtet wie ein kitschgeplagtes Fenster im vorweihnachtlichen sozialen Wohnungsbau, schreit und speit es eine Kakophonie von Geräusch und Gestank hinaus in die Dämmerung. Ich kann an Bord einige Pensionäre mit Bierdosen in der Hand erkennen, die im Achselshirt lauthals gestikulierend an mir vorbeifliegen. Ihre Angelruten stehen kampfbereit und erigiert an der Reling, sie stürmen durch das Inlet in Richtung der offenen See, um dort noch mehr Unruhe unter den silbrig glänzenden Meeresbewohnern heraufzubeschwören. Wütendes Kreischen begleitet die Reiher, die aufgeschreckt durch das Getöse das Weite suchen. Ich wende mein Kajak und folge ihnen leise in das Dickicht der Mangrove, wo Luftwurzeln und Blattwerk den Lärm dämpfen und ich die Stille wiederfinden kann.
Basecamp, Editorial Staff und Erdbeerbarsch Wir befinden uns in Florida, genauer gesagt an der Golfküste im Osten des Bundesstaates bei Punta Gorda. Englewood Beach, heißt das palmengesäumte kleine Örtchen mit seinen bunten Holzhäusern, den unzähligen Docks und endlos weiten Sandstränden, die übersät sind mit allerlei Fundstücken vom Haus der Meeresschnecke, über filigrane Muschelschalen bis hin zu archaischen, versteinerten Haifischzähnen. Ein Paradies für jedes Kind, das sich all seinen Reizen, im Sand wühlend, hingeben kann. Hobie lud uns Journalisten zur jährlich stattfindenden „Writer´s Conference“ ein, einer Veranstaltung, die uns die Möglichkeit gibt, eine Woche lang vom Kajak zu fischen, Hobies Innovationen kennen zu lernen und den internationalen journalistischen Austausch anzustreben. Begleitet werde ich von Gero Priebe, der die europäische Vertretung Hobies stellt sowie meinem Freund Daniel Göz, der selbst ein begnadeter Fotograf ist und die Synergien der Bildakquise sicherlich vorantreiben wird.
00026

Es ist schön eine Handvoll Redakteure und Autoren von renommierten US-Printmagazinen wiederzusehen, nachdem unser letztes Treffen in Florida mehr als drei Jahre zurückliegt.
Am Vorabend des eigentlichen Events speisen wir gemeinsam in einem netten Fischrestaurant, das unmittelbar in Docknähe gelegen, einige erste Blicke auf große, im Schein der Unterwasserbeleuchtung lauernde Snook und Redfish zulässt, während wir auf sautierten Erdbeer-Grouper, kreolischen Hogfish, Mahi Mahi Tacos und Coconut Shrimp warten.
Ein Condo, welches nur einen Steinwurf vom Meer entfernt liegt, ist unser Heim für die kommende Woche. Wir rüsten uns spät abends noch mit allerlei Ködern, Outdoor Gadgets und weiteren nützlichen Utensilien aus, die uns von den großzügigen Sponsoren des Events zur Verfügung gestellt werden. Es sieht aus wie in einem Tackle Shop, Unmengen von Soft- und Hardbaits, Vorfachspulen, Jigheads und Balanced Hooks wandern in unsere Taschen. Der klimatisierte Schlaf, begleitet vom Rauschen des Golfs von Mexiko hält nicht lange an, im Morgengrauen soll es losgehen.
Mit 360° durch die Mangrove Da bin ich nun auf meinem 14 Fuß langen Kajak, die Steuerung ist ähnlich wie das Radfahren, einmal gelernt, nie mehr vergessen. Ich genieße die Wendigkeit und Leichtigkeit, mit der ich mich fortbewegen kann. Hobie hat mit der steten Weiterentwicklung seiner Highend-Kajaks einen weiteren Meilenstein erschaffen, der es mir ermöglicht, mein Pro Angler in einer vollen 360
00028

Grad Bewegung auf der Stelle zu drehen. Mehr Manövrierfähigkeit geht nicht und gemeinsam mit der Option vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang zu wechseln, lässt die Steuerung keine Wünsche offen. Wir starten als kleine Gruppe, die sich bald zu winzigen bunten Punkte in den Weiten der mangrovengesäumten Kanäle verliert.
Wir fischen hier in den Flats um Redfish und Snook zu fangen. Durch das Inlet gelangt beim Gezeitenwechsel stets frisches Meerwasser in diese Zone und das bringt Futter und Leben mit sich. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt hier weniger als einen Meter. Der sandige, stellenweise schlickige Boden ist von Seegras bedeckt. Im Gewirr der Mangrovenwurzeln tummeln sich Myriaden von Jungfischen, die hier geschützt heranwachsen, bevor sie sich ins offene Meer wagen. Noch vor kurzem herrschte hier eine ökologische Katastrophe als die „Red Tide“, eine toxische Algenblüte, die durch überdüngtes Wasser von den Zuckerrohrplantagen aus dem Norden des Landes bis hier gespült wurde, viele Lebewesen vernichtete. Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell sich ein Ökosystem wieder erholen kann, wie sich das Leben einen Weg sucht.
Ich gleite lautlos in einigen Metern Abstand zum Ufer und werfe meinen Softjerk, den ich an einem Balanced Hook weedless zwischen den bizarr anmutenden Wurzeln der Mangrove fische. Ich habe fast vergessen, wie ungemein stark Salzwasserfische der Tropenzone sein können, als ein kleiner Crevalle Jack meinen Köder schnappt, zornig schlägt er das Wasser schaumig und knurrt mich an indem er seine Zähne und Schwimmblase zur Erzeugung dieses Geräu-
00030

sches verwendet, während ich ihn vorsichtig vom Haken löse. Daniel und Gero fangen ebenfalls einige schöne Snapper, Redfish und den im Geäst lauernden Snook.
Überall um mich herum ist Leben, springende Meeräschen, Reiher und Fischadler säumen meinen Weg, ein großer Tümmler bringt seinem nur wenige Wochen alten Jungen das Jagen im Flachwasser bei. Ich halte inne und beobachte ihr Treiben. Deutlich kann ich die quietschenden Geräusche ihres Sonars vernehmen. Während Mama die Meeräschen ins Flachwasser treibt, wo sie sie auf der Seite liegend aufklaubt, bleibt das Jungtier in sicherem, tieferem Wasser und beobachte das spritzende Spektakel. Ich erfreue mich an diesem Naturschauspiel, das den Gesellen auf ihrem lärmenden Speedboot verborgen bleibt.
Auf der Suche nach ein paar gößeren Redfish befahren wir die Flats, die das Gebiet vom offenen Meer abgrenzen, die Kajaks sind ideal, um im flachen Wasser Strecke zu machen. Kein Motorboot schafft es hier über den sandigen Seegraswiesen zu manövrieren. Treffen die Finnen, die meinem Hobie zum Antrieb dienen auf Widerstand, wie etwa Totholz oder größere Steine, klappen sie einfach zur Seite und schmiegen sich an den Rumpf des Kajaks, somit steuere ich sicher über selbst große Hindernisse.
Redfish und Linse, ein Gedicht Der Redfish ernährt sich von allerlei Getier, von Muscheln, Austern und Garnelen, Krebsen und Fischen. Wir finden einen Trupp größerer Exemplare, der in der Mittagsglut in einer Bucht mit etwas tieferem Wasser herumlungert.
00046

Zu meinem Favoriten hat sich ein kleiner gelber Wakebait entwickelt, der mit lautem Rasseln und wildem oberflächennahen Ausbrechen neben dem Snook auch etliche Redfish verführt hat. Auch jetzt sehe ich eine große Bugwelle, die dem Köder hinterher schießt, ein großer Red hat es auf ihn abgesehen, im letzten Moment allerdings wird er von einem kleineren Artgenossen überholt, der sich die Beute dann auch einverleibt. Es ist ein starker Fisch, der sich im Drill wenig nachgiebig zeigt.
Wie ein Bulle, ungestüm und unaufhaltsam versucht er in das Wurzelgeflecht der Mangroven zu entkommen. Der Wendigkeit des Kajaks hat er allerdings wenig entgegenzusetzen und findet sich alsbald zu einem kurzweiligen Fototermin für ein Unterwassershooting ein. Auch diese logistische Herausforderung, eine umfangreiche Fotoausrüstung unterzubringen, meistert das Kajak phantastisch! Ich habe Platz für einen kompletten Fotorucksack mit Wechselobjektiven und kann sogar noch das monströse Unterwassergehäuse sicher verstauen.
17 km ftw Die Zeit in Florida verfliegt, wir verbringen gesellige Abende gefüllt mit Essen und Trinken. Es wird gegrillt, der legendäre „Shrimp Boil“ zelebriert, ein Gericht, das sich aus dem Einfluss des Nordens und der kreolischen Küche entwickelt hat. Maiskolben, Kartoffeln, Shrimp und Hartwurst werden zu einem würzigen Eintopf vereint. Das Leben ist schön in diesen Momenten von Geselligkeit unter Gleichgesinnten. Wir legen am Tag im Schnitt 17 km mit den Kajaks zurück, das ist sportlich, aber nicht kräftezehrend.
00048

Kurze Driften, die wir stehend absolvieren, um nach den großen Snook im klaren Wasser Ausschau zu halten, dienen zur Entspannung. Die aggressiven Raubfische reagieren vehement auf unsere Topwaterköder und saugen sie laut hörbar ein. Ihr hartes Maul bietet den Haken wenig Halt und die wilden Sprünge der Tiere führen oft zu deren Verlust, nach bereits mehreren Minuten des Drills. Aber bei hunderten von Takes in der gesamten Woche ist ein verlorener Fisch kein Manko.
Reizvoll sind die bunten Abende, die die untergehende Sonne uns beschert, im schwindenden Licht schnappen kleine Lane Snapper und Grouper nach meinen Ködern. Mehr als 19 Arten habe ich in der letzten Woche gezählt, ein Beweis für die Wichtigkeit des Refugiums Mangrove im ökologischen Sinne. Unmittelbar neben meinem Kayak höre ich ein lautes Schnauben und vermute zunächst einen Tümmler, der an mir vorüberzieht, aber es ist ein Manati, eine Seekuh, die hier in den Kanälen Ruhe sucht, genau wie ich. Schutz vor dahinrasenden Motorbooten, Party People und Jetski. Gemächlich beäugt sie mich, kaum scheu und friedlich. Nicht unmittelbar eine Meerjungfrau mit ihrem plumpen Leib, aber eine possierliche, liebevolle Kreatur. Die letzten Pelikane verlassen das offene Meer und ziehen über mich hinweg zu ihren Schlafplätzen.
Ich genieße die Stille und gleite weiter durch den grünen Mangrovenwald in Richtung Dock.
Destination Punta Gorda Es war eine phantastische Zeit auf dem Wasser, ich erneut komplett begeistert von der Qualität und Funktionalität der Hobie Kajaks, das neue
00050

Pro Angler 360, aber auch das leichte und flotte Passport sind phantastische Angelkajaks. Wir haben eine Vielzahl von Fischen gefangen und uns in die Natur, die uns umgab eingefügt. In Stille und Solitüde. Diese Erfahrung bleibt der Motorboot-Fraktion wohl stets verborgen.
Wer die Region Punta Gorda selbst besuchen möchte, um dort zu fischen oder einen schönen Familienurlaub oder im Idealfalle sogar beides miteinander zu verknüpfen, der wird auf der Homepage von Englewood Beach und Umgebung mit allen notwendigen Informationen versorgt. Jennifer Huber, die als Public Relations Manager fungiert und auch uns vor Ort liebevoll betreut hat, steht euch mit Rat und Tat zur Seite.
Der nahegelegene Flughafen in Fort Myers ist nur 1,5 Stunden entfernt. Neben der Fischerei ist die Region bekannt für das Golfen, die bereits erwähnten weißen Sandstrände, gutes Essen und für Shopaholics die Option in den Malls von Fort Myers zu wüten. Einen martialischen Bass Pro Shop gibt es dort im Übrigen auch.
Und wer schlussendlich Stille sucht und ein Fortbewegungsmittel, das ihn und seine Angelausrüstung sicher zum Fisch bringt, der sollte unlängst den nächstmöglichen Händler aufsuchen und eine Probefahrt anberaumen. Willkommen auf dem stillen Pfad des Hobie-isten.
www.pureflorida.com
www.hobie.com/fishing-kayaks
00054

WEBWATCHER
Der Angst die Zähne zeigen Vor einigen Jahren berichteten wir bereits im SCALE Magazine über die investigativen Anstrengungen von Aktivisten des sharkprojects, um den illegalen Haifang in Europa aufzudecken. Es werden weltweit immer noch Millionen von Haien und mittlerweile auch Rochen, wie z.B. den Manta gefangen, um ihnen bei lebendigem Leib die Flossen abzutrennen. Diese landen dann als traditionelle Speise in China auf dem Tisch, wenn Hochzeiten gefeiert werden. Die Haifischflossensuppe ist Teil des Vermählungsrituals.
Auch in den Medien tauchen Haie in letzter Zeit wieder vermehrt auf – Angriffe auf Surfer oder Schwimmer werden dramatisiert und man erhält den Eindruck, die Knorpelfische machten gezielt Jagd auf Menschen. Ängste werden geschürt.
Dass eben diese Menschen aber immer weiter in den Lebensraum der Tiere vordringen und mit Actionkamera und Sportgeräten aller Art selbst zur Bedrohung für viele empfindliche Ökosysteme werden, das berichten nur wenige Webseiten oder Nachrichtendienste. Es ist hinlänglich bekannt, dass die Haie eine entscheidende Rolle im maritimen Lebensraum spielen und ihre Bedrohung oder gar Ausrottung fatale Folgen für alle Ozeane mit sich bringt.
Das sharkproject widmet sich dem Erhalt der bedrohten Raubfische, startet Kampagnen, besucht z.B. Schulen, um schon bei den Kleinen für Verständnis den Haien gegenüber zu sorgen.
Schaut mal auf deren Seite vorbei, vielleicht findet ihr eine Möglichkeit das sharkproject zu fördern oder zu unterstützen. (fst)
www.sharkproject.org
00058

Jeder der schon mal die grüne Insel bereist hat, weiß: Es kommt dem Anglerparadies unserer Träume sehr nahe. An meiner Entscheidung hierherzuziehen habe ich in den letzten fünfzehn Jahren nicht einen Moment gezweifelt. Nicht nur die sanften Hügel, der weite, verhangene Himmel und die offenen Herzen der Iren machen dieses Land so großartig. Die fischreichen Gewässer sind natürlich einer der wichtigsten Gründe warum ich mich hier so wohlfühle. Wenn ich mal keine Lust auf meine Lieblingszielfische, die großen Hechte, habe, bleiben immer noch genug Brown Trouts, um meinen Angeltag zu versüßen. Es hat Jahre gedauert meine Technik zu perfektionieren – die Seen in Irland sind teils komplett unterschiedlich, man könnte meinen, jeder stammt aus einer anderen Zeit und die Fische habe so ihre Eigenheiten, genau wie die Gewässer. Und von denen gibt es echt viele in Irland.
Als ich hier mit dem Angeln begann, war ich zunächst voll aufs Spinnfischen fokussiert, ein einfacher und schneller Weg Informationen zu sammeln und möglichst viele Arten von Gewässern abzudecken. Als ich behaupten konnte, die Seen und Fische ein wenig besser zu kennen, wechselte ich zum Fliegenfischen und begann meine eigenen Muster auszutesten. Auch das brauchte Zeit. Seit drei Jahren fische ich nun meine eigenen Fliegen und die Ergebnisse werden kontinuierlich besser. Ich mag Herausforderungen und so fing ich an selbstständig Guidingtouren zu organisieren. Es ist ein tolles Gefühl, anderen Anglern dabei zu helfen ihren Traumfisch zu fangen und mir gibt es die Möglichkeit, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen und mich dort aufzuhalten wo ich hingehöre: aufs Wasser.
00060

Die Hechte Das Schwierigste zuerst: in Irland Hechte „on the fly“ zu überlisten kostet Kraft und Nerven. Von einem treibenden Boot zu angeln verlangt nach Expertise. Die Wurftechnik ist entscheidend, insbesondere bei Tiefen zwischen 7 und 9 Metern mit schwerer Sinkschnur. Flache Gewässer sind hier eher selten und die durchschnittliche Windgeschwindigkeit liegt bei 20 bis 30 km/h – gute Voraussetzungen zum Auswerfen, aber man muss die Fliege wirklich aus dem Boot feuern, um auf Weite zu kommen und die guten Spots zu erreichen. Ich verwende eine Auswahl an verschiedenen Schnurtypen je nach Jahreszeit. Es gibt einen kurzen Zeitraum in dem eine Floating Line funktionieren kann, aber höchstens zwei Wochen im Jahr, weil die Hechte hier nicht oft an die Oberfläche kommen. Hauptsächlich benutze ich eine S5, die gerade für kleinere Barschberge von fünf bis sechs Metern gut geeignet ist.
Die S7 ist eine speziellere Schnur, man benötigt für sie eine gut abgestimmte Rute – am besten eignet sie sich um im Winter die steilen, tiefen Kanten zu beangeln. Eine harte Arbeit vom driftenden Boot, man braucht eine erhebliche Wurfdistanz, um der Schnur genug Zeit zum Sinken zu geben. Allerdings sind die brachialen Bisse in sieben bis acht Metern Tiefe mit dieser Schnur eines meiner Lieblingsszenarien. Die +1-MeterFische sind unglaublich stark, wie sie ihre Köpfe hin und her schlagen, dass es einem fast den Griff aus der Hand zieht – gefühlt der Rolls-Royce beim Hechtfischen. So läuft es im Winter und zu Beginn der Frühlingszeit. Im späteren Verlauf des Frühlings läuft das Ganze auch hier klassisch ab – jetzt kann man die Hechte in flacheren
00062

Bereichen von ein bis drei Metern antreffen und sollte auf Slow oder Fast Intermediate Schnüre zurückgreifen. Ich probiere immer beide Varianten aus, die Sinkgeschwindigkeit ist in dieser Zeit entscheidend. Es ist tatsächlich mehr eine Jagd als alles andere, wenn man die Hechte schnell, aber still mit dem Boot verfolgt, ihre Bewegungen zwischen den Wasserpflanzen wahrnimmt. Man muss sehr präzise werfen, vieles passiert gleichzeitig, die Hechte sind hyperaggressiv und weil sie nicht in die Tiefe können, springen sie häufig!
Setzt den Haken so hart wie möglich, denn im nächsten Moment werden sie mit Highspeed auf euch zu schwimmen! Ich habe mir für diese Jahreszeit ein paar besondere Fliegen gebunden, sie sind wie Jerks designed und werden auch ähnlich wie Jerkbaits geführt. An einer Slow Intermediate Schnur wird die Jerk-Fliege sehr langsam gefischt und genau das bringt manchen Hecht um den Verstand. Funktioniert das nicht, strippe ich schnellstmöglich und mit kurzen Stopps ein.
Was die Fliegen betrifft: hier in Irland haben die Gewässer üblicherweise eine grüne oder leicht braune Färbung. Natürliche Farben funktionieren sehr gut für Barsch, Plötze, Brasse und Aal. Ich persönlich mag keine schmalen Fliegen, meine eigenen sind eher wuchtig – meinem Empfinden nach funktionieren sie besser, wenn man unterschiedliche Gewässer abdecken will. Meine Designs erinnern häufig an Jerkbaits, für mehr Action, Bewegung und damit Aufmerksamkeit. Natürlich sollte man neben den natürlichen Farben auch ein paar knallige Muster mitbringen, der „Firetiger“ ist eine der Beliebtesten. Für mich ist noch wichtig, dass es eine Winzigkeit an Reflexion gibt – ein Auge aus UV-Material zum Beispiel macht einen großen Unterschied.
00072

Die Forellen Ich angle auf die wilden „Butter Balls“ meistens in Seen. Die Methode ist dieselbe wie bei den Hechten, sprich vom driftenden Boot. Ich bevorzuge entweder Streamer oder die Trockenfliege – in der Maifliegenzeit das Mittel der Wahl. Es ist ziemlich aufregend, wenn einem dann eine 50 oder 60 cm lange Forelle entgegenschießt, um nach der Fliege zu schnappen. Achtet darauf, auf welcher Seite des Bootes die Fische am häufigsten steigen und ob sie lieber Mai- oder Köcherfliegen mögen. Ich präferiere einfache, grundsolide Fliegen für die Forellen, aber da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Und wie gesagt, auch Streamer können hervorragend funktionieren. Zunächst muss man herausfinden in welcher Tiefe sich die Brownies aufhalten, das kann dauern und eine Menge Schnurwechsel bedeuten. Hier fische ich liebend gerne kleine, schmale Barsch- oder Plötzenimitationen, gut sichtbare, glitzernde Muster.
Zugegeben, so klein sind die auch wieder nicht: vier bis elf Zentimeter. Think Big! Die 50+ Forellen sagen nicht Nein zu einer fetten Mahlzeit. Zonker-Streamer sind cool zu binden und machen großen Spaß – nicht leicht zu werfen, aber mit großartiger Aktion im Wasser und wenn ich sie fische, rechne ich innerlich nicht mehr mit kleinen Fischen. Unterschätzt den Anbiss nicht, die Forellen hacken manchmal rein wie ein Hecht und testen das Fluoro aufs Äußerste, sie haben Speed und Kraft und reißen einem schon mal die Rute aus der Hand, wenn man nicht aufpasst. Die wilde Population an Brown Trouts in Irland ist ausgezeichnet, gute Zahlen, gute Größen.
00074

Was die Fliegen betrifft: „Match the Hatch“! Die Trockenfliegen binde ich allerdings nicht selber, eine sehr talentierte, französische Freundin von mir, Sandrine Marmilloud produziert exzellente Fliegen. Eine innovative und sehr versierte Forellenanglerin- und Binderin! Das Binden der Streamer ist eine andere Geschichte, hier hat man ein weites Spektrum an Möglichkeiten in der Herstellung und Auswahl. Entscheidend ist der attraktive Lauf im Wasser. Für mich sind subtil platzierte reflektierende Materialien wichtig, zum Beispiel dezent am Bauch. Ich kombiniere hellere Farben mit weniger UV-Reflexion und vice versa.
Ich würde behaupten, dass das Angeln hier nicht einfach, aber überaus erfolgversprechend ist und es wurden schon viele kapitale Fische unterm Regenbogen gefangen. Man braucht eindeutig Durchhaltevermögen was das Wetter betrifft – aber keine Sorge, wir haben auch sonnige Tage und diese sind dann umso schöner. Dieser niedrige, hellblaue Himmel und die ewig weiten Täler, Wiesen und Hügel in typischem Grün sind wirklich unvergleichlich. Und auch wenn Irland mal wieder einen auf 50 Shades of Grey macht – die Fische beißen, der Pub ist immer offen und auf einen Smalltalk mit dem Barmann bei einem kühlen Guinness lässt man sich, nach einem Tag vieler Würfe, doch immer gerne ein ...
00078

ZAHLTAG
104 Einhundertundvier Plastikteile fanden sich im Kadaver einer juvenilen Meeresschildkröte, den Wissenschaftler im US Bundesstaat Florida am Strand angespült vorfanden. Das Tier war gerade Handteller groß und hätte statistisch noch viele Jahrzehnte leben können, wäre ihm der Verzehr von den kleinen Plastikpartikeln nicht zum Verhängnis geworden. Dies ist ein erneutes Mahnmal, das uns aufzeigt, dass wir beim Einkaufen auf den Erwerb von Produkten, die Plastik beinhalten weitgehend verzichten sollten (sal)
00080

WAS GUCKST DU?
RISE 2020 FLY FISHING FILM FESTIVAL Alle Jahr wieder, kommt das …
Ja, das Christkind kommt auch, aber viel wichtiger: Das RISE Fly Fishing Film Festival hält 2020 wieder Einzug in die europäischen Kinos. Der Besuch der Veranstaltung ist quasi Pflicht für alle, die vom Fliegenfischen nicht genug bekommen können, sich mit Gleichgesinnten austauschen wollen oder sich einfach nur einen bunten Abend machen möchten.
Bei uns in Hamburg z.B. wird der Kinobesuch zu einem richtigen Happening und das nicht nur, weil die Szene überschaubar ist und man die meisten Besucher kennt. Nein, in der Regel trifft man sich nach den Vorführungen in mehr oder weniger kleinen Grüppchen noch auf das ein oder andere Kaltgetränk, diskutiert die gezeigten Filme, das Fliegenfischen im allgemeinen oder gießt sich einfach nur einen auf die Lampe. Das RISE ist also ein idealer Anlass, z.T. mitreißende Fliegenfischerfilme zu sehen, Facebook-Bekanntschaften live zu treffen oder generell in lockerer Atmosphäre zu socializen. Die Ticketpreise sind moderat und da die Veranstalter bzw. die Sponsoren zu jeder Veranstaltung das Füllhorn öffnen, kann man auch noch bei der Verlosung im jeweiligen Veranstaltungsort etwas abstauben.
Apropos abstauben: das könnt ihr natürlich jetzt schon, denn die Veranstalter Ole Rogowski, Simon Stäblein (D), Sebastian Bremm und Thomas Schatzmann (AT, CH), die das Festival im deutschsprachigen Raum im Namen von Gin-Clear Media ausrichten, lassen wieder 5 Freikarten für ein Kino eurer Wahl springen. Lasst unsere Glücksfee ihren Job machen und schickt einfach eine Nachricht mit der Stadt eurer Wahl an rise@scale-magazine.com
Bei Redaktionsende stand die Filmauswahl für das RISE 2020 noch nicht fest, aber der erste Beitrag, der es in die Endauswahl geschafft hat, ist „Distant Bays“ von Lionel Machado. In diesem Film begibt sich eine Gruppe von Freunden auf Entdeckungsreise in bisher unerforschte Gebiete des Lago Strobel. Ihr Ziel ist es, wild lebende Fische, die bis dato noch nie eine Fliege gesehen haben, zu finden und zu fangen. Der Film erzählt eindrucksvoll eine Geschichte von Kameradschaft, der Freude am Fliegenfischen und zeigt umgeben von einer Mars-ähnlichen Landschaft die vielleicht größte Regenbogenforelle der Welt.
Also geht hin und vielleicht treffen wir uns in Hamburg …
www.flyfishingfilmfestival.de
00082

RISE 2020 DIE TERMINE Berlin Dresden Erfurt Rostock Lübeck Kiel Hamburg Hannover Kassel Frankfurt Dortmund Köln Freiburg Stuttgart München Nürnberg Österreich Wien Linz Dornbirn Salzburg Innsbruck Graz Villach Schweiz Bern Zürich
10.02.2020 12.02.2020 13.02.2020 18.02.2020 19.02.2020 20.02.2020 21.02.2020 22.02.2020 23.02.2020 24.02.2020 25.02.2020 26.02.2020 02.03.2020 03.03.2020 04.03.2020 05.03.2020
20:00 - 22:00 20:00 - 22:00 20:00 - 22:00 20:00 - 22:00 20:00 - 22:00 20:30 - 22:30 20:00 - 22:00 12:00 - 14:00 14:30 - 16:30 20:00 - 22:00 20:15 - 22:15 20:00 - 22:00 20:00 - 22:00 20:00 - 22:00 18:30 - 20:30 20:30 - 22:30
Hackesche Höfe Kino Programmkino Ost CineStar Erfurt CineStar Rostock Kommunales Kino Lübeck Kino in der Pumpe Passage Kino Apollo Kino Bali Kinos Deutsches Filminstitut Schauburg Kino Cinenova Kommunales Kino Freiburg EM Kino Rio Filmpalast Casablanca
Rosenthaler Str. 40 -41 Schandauer Str. 73 Hirschlachufer 7 Breite Str. 3 Mengstraße 35 Haßstraße 22 Mönckebergstraße 17 Limmerstraße 50 Rainer-Dierichs-Platz 1 Schaumainkai 41 Brückstraße 66 Herbrandstraße 11 Urachstraße 40 Bolzstraße 4 Rosenheimer Str. 46 Brosamerstraße 12
Berlin Dresden Erfurt Rostock Lübeck Kiel Hamburg München Kassel Frankfurt Dortmund Köln Freiburg Stuttgart München Nürnberg
10178 01277 99084 18055 23552 24103 20095 81669 34117 60596 44135 50825 79102 70173 81669 90459
Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland
10.02.2020 11.02.2020 17.02.2020 18.02.2020 18.02.2020 02.03.2020 03.03.2020
19:00 - 21:00 19:00 - 21:00 18:30 - 20:30 20:00 - 22:00 18:15 - 20:15 19:00 - 21:00 20:15 - 22:15
Top Kino Moviemento Cinema Dornbirn Mozart Kino Leo Kino Rechbauerkino Stadtkino Villach
Rahlgasse 1 OK-Platz 1 Sankt-Martin-Straße 3 Kaigasse 33 Anichstraße Str. 36 Rechbauerstraße 6 10.-Oktober-Straße 1
Wien Linz Dornbirn Salzburg Innsbruck Graz Villach
1060 4020 6850 5020 6020 8010 9500
Österreich Österreich Österreich Österreich Österreich Österreich Österreich
25.02.2020 03.03.2020
20:00 - 22:00 20:15 - 22:15
Quinnie Arthouse Movie 2
Seilerstrasse 4 Nägelihof 4
Bern Zürich
3011 8001
Schweiz Schweiz
00088

Die großen Ströme, Flüsse und Bäche dieser Erde – beinahe jedes Gewässer wurde weltweit bereits entdeckt und befischt. Heutzutage sind die allermeisten Flüsse von menschlichem Einfluss und teils drastischen Eingriffen betroffen. Diese Wasserwege waren die ersten, die die Konsequenzen der industriellen Revolution zu spüren bekamen und für viele Flüsse stellt dies bis heute einen erheblichen Verlust der biologischen Vielfalt dar. Um mit möglichst vielen Mitstreitern dagegenzuhalten, haben wir die Organisation „D’une rivière à l‘autre!“ („Von einem Fluss zum nächsten!“) gegründet. Ihr Hauptziel liegt darin, durch lokale und naturbewusste Menschen, die Flüsse und Seen ihrer Region zu entdecken und zu schützen.
Durch Fotoausstellungen, Filme, Bücher und Vorträge wollen wir Aufmerksamkeit generieren, um zu verdeutlichen, dass unsere natürliche Umwelt es wert ist geschützt zu werden. Zum Start unserer Kampagne besuchten wir einen der größten und schönsten französischen Flüsse, die Dordogne, dessen Lauf ein Teil des UNESCO-Biosphärenreservates ist. Acht Tage haben Barbara, Erwan, Kir und ich am Ufer dieses besonderen Flusses gecampt und vom Driftboot gefischt.
Quel parcours?
Dieses Jahr war ein spektakulär schlechtes für französische Angler – kaum Niederschlag und vertrocknete Bachläufe. Lediglich die großen Flüsse blieben einigermaßen fischbar denn viele von ihnen sind in ihrem Lauf von Dämmen reguliert. Wir mussten uns also den Gegebenheiten anpassen und uns einen Fluss suchen, der mit dem Boot noch beschiffbar war.
00090

Der September wurde ausgesucht, unseren vollen Terminkalendern entsprechend und so machten wir uns auf, dem Lauf der Dordogne im Süden des Landes für etwa 80 km zu folgen. Wir würden dabei die zwei Departments Lot und Dordogne durchqueren.
Unser vollgepacktes Auto wurde umgepackt in ein dementsprechend volles Boot. Wir konnten es kaum erwarten und waren extrem gespannt was uns auf dieser Flussfahrt erwarten würde. Wir wurden nicht enttäuscht – schon nach zwei Paddelstößen wirkt es auf uns, als würden wir auf der Oberfläche eines riesigen Aquariums schweben. Das Wasser ist kristallklar und man hat das Gefühl sich über zehn Zentimeter tiefem Wasser zu bewegen. Die Sonne, die über den gesamten Trip hinweg schien, in Kombination mit unseren polarisierten Brillengläsern verstärkt diesen Effekt sogar noch. Wir driften im Barbengebiet, der Bereich zwischen den Forellen- und Hechtregion.
Es ist unfassbar – Barben wohin man schaut, Schulen von zehn, zwanzig, dreißig Fischen.
Warum ans andere Ende der Welt fliegen, auf der Suche nach Bonefish, wenn man sie quasi hier zu Hause in solcher Zahl hat! Es sind einfach extrem spannende und unberechenbare Zielfische. Inmitten der Barbenschwärme finden sich auch Barsche, einige Hechte und Welse, Döbel und jede Menge kleiner Weißfische. Und glaubt mir – einen kapitalen Wels in klarem Wasser bei der Jagd zu beobachten, ist wirklich ganz großes Kino.
00110

Nicht nur Wasser im Fluss ...
Ich weiß nicht, wie es euch in solchen Momenten geht, aber ich kann meinen Blick nicht wirklich von der Unterwasserszenerie lösen, meine Augen scannen unentwegt und ich fürchte immer den ganz großen Fisch zu verpassen. Aber auf unserer Fahrt habe ich nicht nur im Fluss spektakuläre Dinge gesehen, ab und an habe ich auch nach oben geblickt.
Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll: Ich entdeckte eine andere Welt. Eine fantastische, betörende Welt, bewohnt von ungewöhnlichen Lebewesen in allen möglichen Ausführungen. Hunderte von blauen Vögeln, die eigentlich nicht blau sind (Erwan hat es mir präzise erklärt) – ich spreche von den Eisvögeln (engl. „Kingfisher“). Hunderte Male rutsche ich am Ufer auf glitschigem Honig aus, (na gut, genau genommen handelte sich eigentlich um Otterkacke, zum Verwechseln ähnlich, riecht mal dran, dann wisst ihr’s ...).
Mehrmals rissen mich nachts die seltsamsten Schreie aus dem Schlaf, eine Mischung aus Fuchsgeräuschen, Biberratten, mal ein Kauz und mal ein jaulender Hund (Pardon, wenn es nach Barbara ginge, waren es ein Hirsch oder Reh). Bis dahin war ich ziemlich ignorant, was die bezaubernde Umgebung betraf und konnte meinen Blick kaum vom Geschehen unter Wasser lösen. Zum Glück machten mich meine Weggefährten deutlich darauf aufmerksam und ich begann mehr und mehr meinen Kopf sinnbildlich aus dem Wasser zu ziehen. Sie halfen mir die Komplexität dieses einmaligen Ökosystems zu verstehen und die Dordogne in allen Facetten wahrzunehmen.
00112

Meinen neuen Blick ans Ufer genießend entdeckte ich eine Walnussplantage – dass mussten wir uns näher ansehen. Plötzlich jagte uns eine Gänseschar schnatternd über die Wiese, zum Glück eilte der Besitzer zu unserer Rettung herbei. Seine Gänse mähen den Rasen der Bio-Plantage, düngen ihn obendrein und sind zudem ein mit erneuerbaren Energien funktionierendes, unumgehbares Alarmsystem, wie wir selbst festgestellten. Die Nüsse, die wir, zusammen mit einer Ente an einem himmlischen Grillabend zubereiten, waren köstlich.
Um diesen Text kurzzuhalten, übergehe ich einige Details wie die Dörfer am Ufer von atemberaubender Schönheit, Schlösser, die in unerreichbaren Höhen erbaut wurden, die beispiellose Wärme und Hilfsbereitschaft der Menschen, denen wir an der Dordogne begegneten. Im Nachhinein konnten wir eindeutig feststellen: Es gibt hier die Bereitschaft die Natur zu schützen, es gibt die Möglichkeit die Dinge anzupacken und zu ändern. Lasst uns für die Fische im Wasser sorgen, gesünder und bewusster essen und den ganzen digitalen Terror mal hinter uns lassen. Wir Angler können einen wichtigen Schritt machen. Wir kennen die Natur und ihre Vorzüge und Tücken, ihre bestialische Schönheit, ihre Ruhe, ihre Kraft. Lasst sie uns gemeinsam unterstützen. Wir hoffen, ihr schlagt euch auf unsere Seite.
00116

VERLOSUNG DAS BRETT FÜR ZANDER
VAPOR DETECTOR EXTREME JIGGING Mit den 2019er Vapor Ruten aus der Detector-Serie hat QUANTUM die Weiterentwicklung von kompromisslosen Jigging-Ruten auf den Punkt gebracht. Der Toray-Blank ist supersteif mit einer enorm schnellen Aktion, bemerkenswert leicht und besitzt ein extrem straffes Rückschnellvermögen sowie reichlich Kraftreserven, um auch auf große Distanz einen Anhieb durchbringen zu können. Dennoch geht das Drillvergnügen selbst bei kleineren Fischen nicht verloren. Die Rutenspitze ist extrem feinfühlig und leitet jegliche Bodenbeschaffenheit weiter – selbst kleine Shads sind deutlich in ihrer Aktion zu spüren. Das sehr schlanke, schlicht gehaltene EVA-Handteil mit integriertem Schraubrollenhalter (Fuji-Komponenten) sorgt zudem für ein akkurates Blankgefühl. Das Handteil ist nicht zu lang, sondern der jeweiligen Rutenlänge sowie dem Wurfgewicht angepasst – ideal also für Kajak-, Boots- oder Uferangler, was die Vapor-Ruten zu echten Allroundern macht.
Aktuell umfasst die Serie sechs Spinnruten sowie zwei BC-Modelle und alle bewegen sich in einer Range, die sie zur perfekten Zanderrute machen! Die beiden Baitcaster-Ruten haben eine weitere Besonderheit, nämlich den durchaus innovativen „Smart Trigga™“ – dieser leicht abgewinkelte Griff sorgt dafür, dass sich die Rute deutlich entspannter an den Unterarm schmiegt und so eine Einheit bildet!
Und nun das Beste – wir hauen für euch gleich fünf Exemplare des 2,5m Spinning-Modelles (14-56g) raus, damit ihr für die Jagd auf Zander gerüstet seid! Wer eine Vapor Detector Extreme Jigging gewinnen möchte schickt einfach eine Mail an
detector@scale-magazine.com Alles Weitere übernimmt unsere hauseigene Glücksfee und wir informieren in der nächsten Ausgabe die Gewinner*innen. Wer die Vorfreude noch steigern möchte, schaut einfach schon mal beim Hersteller selbst rein: Photo: Frank Steinmann
www.zebco-europe.biz
00120

DER SCALE INSTAGRAM-CHECK
In unserer SCALE Instagram-Kolumne stellen wir euch Menschen vor, deren Feed ein Follow wert ist!
Hach, wenn ich den Geruch von wilden Pferden, Holz und würzigen Präriewiesen aufsaugen möchte, dann browse ich bei Jillian Lukiwski aka the noisy plume vorbei. Die Silberschmiedin aus Kanada lebt und arbeitet in Idaho und mehr Wild West geht nicht. Die Künstlerin ist begnadet. Ihre Schmuckarbeiten sind erdig, rustikal und naturverbunden. Ihre Fotos zeigen Wildheit, Schönheit und den free spirit, den man mit dem Westen der USA verbinden mag. Für mich einer der schönsten Instagram Inhalte überhaupt. Und schon wieder „hach“, wenn die Sonne durch das güldene Haar der Holden scheint… ok, ich höre an dieser Stelle auf, schaut selbst vorbei und lasst einen Follow zurück (fst)
@thenoisyplume
00124

Wenn man so dicht an der Küste wohnt wie wir hier in Hamburg im Norden Deutschlands, ist der Zielfisch Nr. 1 – zumindest für Fliegenfischer – die Meerforelle. Doch obwohl wir an der deutschen Ostseeküste wirklich exzellente Plätze haben, um die Königin des Baltikums befischen zu können, zieht es uns häufig zu unseren Nachbarn nach Dänemark. Das liegt zum einen daran, dass man dort gefühlt mehr Fische fangen kann, zum anderen aber auch an der vielfältigeren Landschaft.
Ich selber und da bin ich nicht der Einzige, angel gerne an möglichst abgelegen Spots und suche die Einsamkeit bzw. Stellen, die eher selten befischt werden. Wenn dann noch die Umgebung stimmt, bin ich schon glücklich – auch ohne gefangene Fische. Dänemark bietet da viele Möglichkeiten und kann mit wilden Steilküsten genau so aufwarten wie mit endlosen Stränden. Ich mag, nebenbei bemerkt, auch das Miteinander mit den dänischen Anglern, wenn man doch mal einen am Wasser trifft. Meine Erfahrung ist, dass sie nicht ansatzweise so verbissen sind, wie so mancher Meerforellenangler an der Deutschen Küste.
Bei den Dänen steht die Freude an der Sache im Vordergrund und die teilen sie gerne mit uns deutschen Gästen. Sie erzählen einem fast immer, wo gerade was geht oder geben einem Tipps zu Ködern. Und ja, die legendären Pölser (dänische Hot Dogs) sind auch ein Grund, immer mal wieder nach Dänemark zu fahren.
Die Einladung Im März dieses Jahres befand ich mich gerade auf der dänischen Insel Bornholm, die unter Freunden der Meerforelle einen exzellenten Ruf genießt. Einige Tage nahmen wir mit vielen dänischen Anglern an der #bornholmsession19
00126

(Artikel dazu gibts hier) teil, danach folgte für mich noch über eine Woche Meerforellenangeln mit zwei Freunden aus Deutschland. Genau in der Zeit kam die Einladung von meinem Freund Michael Pohl. Michi wollte zwei Freunden und mir im September endlich mal seine dänische Lieblingsinsel Samsø zeigen bzw. Meerforellen-technisch näher bringen und da ich immer versuche, sowohl im Frühjahr als auch im Herbst einen Angelurlaub zu machen, sagte ich sofort zu ...
Die Insel Ende September war es dann soweit. Von meiner Heimatstadt Hamburg aus war Samsø in rund fünf Stunden recht einfach zu erreichen.
Ab dem Grenzübergang in Flensburg ging es auf der E45 entlang bis zur Ausfahrt 56, von dort dann weiter über Horsens bis nach Hou, wo die Fähre Richtung Sælvig, der kleinen Hafenstadt auf Samsø, abfuhr. Nach einer guten Stunde Überfahrt betraten wir endlich die Insel. Um es gleich vorweg zu nehmen: Samsø ist besonders im Herbst eine wirklich schöne Insel, die sich bei unserem Besuch von ihrer (fast) besten Seite zeigte. „Fast“ nur deshalb, weil wir trotz des sonnigen Wetters mit starken Winden zu kämpfen hatten – aber dazu später mehr...
Mathias und ich, die die Insel noch nie gesehen hatten, waren von dem Eiland mit seinen gerade mal rund 3.700 Einwohnern schnell begeistert. Michi hatte im Vorfeld das perfekte Anglerhaus gebucht, der dänische Indian Summer in Verbindung mit strahlendem Sonnenschein brachte die üppige Natur der Insel zum Leuchten und am Ende unseres Trips, auch das sei vorweggenommen, waren wir uns einig, dass Samsø den Vergleich mit Bornholm keinesfalls scheuen muss.
00142

Als besonders beeindruckend empfanden wir alle den Nordteil der Insel, der mit seinen saftig grünen Höhenzügen auf der Westseite an die schottischen Highlands erinnert. Doch auch sonst hat Samsø landschaftlich einiges zu bieten – vor allem in der Jahreszeit, in der wir vor Ort waren. Warum die Insel „Die Kürbisinsel“ genannt wird, weiß ich jetzt auch, denn die markanten Felder, auf denen hauptsächlich Hokkaidos gezüchtet werden, waren überall zu finden und das knallige Orange der Früchte erstreckte sich vielerorts bis zum Horizont. Als leidenschaftliche Köche kamen wir ebenfalls auf unsere Kosten, denn wir waren zur besten Pilzzeit da – die Wälder standen voll und niemand schien zu sammeln. Steinpilze, Maronen, Rotkappen und Birkenpilze gab es selbst im Garten unseres Hauses und selbst wenn wir dort etwas pflückten, standen gute 24 Stunden später frische Pilze genau an den abgeernteten Stellen.
Die Fischerei Wie immer beim Meerforellenangeln fuhren wir mit hohen Erwartungen nach Samsø. Das Wetter schien, bis auf vorhergesagte stärkere Winde, zu passen und die Fänge der vorherigen Wochen versprachen eine erfolgreiche Angelei. Angeheizt wurden wir zudem auf Facebook durch die Bilder von www.first-cast.de Gründer Bernd Ziesche und den seinen, der genau in den Tagen vor unserer Ankunft mit einer Gruppe die Insel besuchte.
Die Truppe konnte den ein oder anderen vernünftigen Fisch ins Bild halten und das Bernd, der ja als extrem erfahrener Fliegenfischer besonders in puncto Meerforelle gilt, die Insel selbst immer wieder besucht, war für uns eine weitere Bestätigung, alles richtig geplant zu haben.
00144

Doch wie jeder weiß, der auf Meerforellen angelt: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Unsere Woche gestaltete sich schwieriger als erwartet. Obwohl wir so ziemlich alles an Mustern fischten, was man Salmo trutta trutta anbieten kann, immer wieder neue Spots suchten, früh morgens oder bis in die Nacht angelten, blieb das Ergebnis hinter unseren Erwartungen zurück.
Zwar fingen wir viele Fische – was ja auch schon ein Erfolg ist – größentechnisch jedoch mussten wir uns mit Meerforellen zwischen 25 und lieb gemeinten 50 cm zufriedengeben. Das hatte noch niemand von uns so erlebt. Zwar sahen wir einige Fische zwischen 60 und 80cm meistens außerhalb unserer Wurfweite buckeln oder sogar springen – fangen konnten wir in der Größenordnung allerdings keinen. Auch einheimische Angler, mit denen wir sprachen, mussten sich geschlagen geben und den einzigen nennenswerten Fisch (55cm bei guter Kondition), den wir in der Woche sahen, fing ein Spinangler sehr weit draußen.
Glaube Unseren Glauben daran, doch noch den ein oder anderen maßigen Fisch ins Netz und vielleicht auch in den Ofen befördern zu können, haben wir zu keinem Zeitpunkt verloren. Als erfahrener Meerforellenangler weiß man, dass jeder Tag, jeder Fliegenwechsel, jeder Wetterumschwung, Strömungswechsel oder ein neuer Spot plötzlich Fisch bedeuten kann.
Liebe Die Liebe haben wir auf jeden Fall entdeckt – für Samsø. Die Insel ist, wie schon beschrieben, landschaftlich eine Augenweide und bietet Anglern eine vielfältige Auswahl an Spots, um auf Meer-
00146

forellen zu fischen. Wer sich außerdem für Tümmler- oder Schweinswal-Schulen wenige Meter vor einem jagend, Seehunde oder auch das Sammeln von Fossilien oder Bernsteinen begeistern kann, ist auf Samsø genau richtig. Fliegenfischen auf Meerforellen kann so viel mehr sein. Dass es bei uns am Ende mit den großen Fischen nicht so richtig geklappt hat, ist uns weder vor Ort aufs Gemüt geschlagen, noch hat es bleibende Spuren hinterlassen. Ganz im Gegenteil: wir nehmen die Herausforderung an und werden die Insel schnellstmöglich wieder besuchen. Ich freue mich jetzt schon darauf.
Hoffnung Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und speziell als Meerforellenangler sollte man diese niemals aufgeben. Für den Fisch der 1.000 Würfe gibt es auch 1.000 Gründe oder Chancen, warum es plötzlich doch klappen kann. Nach Bornholm musste ich z. B. dreimal reisen, bis der erste Fisch richtig hängen blieb. Wenn man mit den richtigen Leuten unterwegs ist, und das waren dieses Mal Michael Pohl und Mathias Kensa, abends den Kamin anschmeißen kann und genug Getränke und Geschichten dabei hat, wird das Angeln fast zur Nebensache. Aber auch nur fast ...
Infos zur Insel:
www.visitsamsoe.dk
Guiding:
www.first-cast.de
P.S.: Michi hat seine Drohne erstmalig ausprobiert und wer wissen möchte, wie unsere Lieblingsstelle auf Samsø aussieht, sollte einen Blick von oben riskieren:
Drohnen-Testflug Samsø
00148

SCALE PRESENTS TIE HARD – POWERED BY AHREX GRIZZLY CANDY VON MORTEN HAGGE HANSEN
CF STICKLEBACK VON MORTEN HAGGE HANSEN
Fliegenbau statt Fliegenbinden heißt es diesmal bei Tie Hard ... Durch die ausschließliche VerwenDie Wintersaison naht, und das Fliegenfischen an deranstelle Küste kann und kalt sein... aber wenn man enddung von UV-Harz zum Sichern der Materialien vonhart Fadenwicklungen, erhaltet ihr eine lich auf die langersehnte Meerforelle ist dies mit all das Frieren wert. In diesem Video binden wir eine superstarke Fliege und vermeidet dietrifft, Umstände dem whip-finisher.
einfache, aber wirkungsvolle Nachahmung eines kleinen Fisches, wie einer Groppe oder einer Grundel.
Eine sehr einfache Fischimitation eines Sandaals – ein echter Fischmagnet für das Küstenfischen Ein paar und etwas Magie hinter dem Bindestock sind der Schlüssel zum Erfolg, kombiniert nach z.B.Materialien Meerforelle oder Wolfsbarsch.
Einfach und doch effektiv.
mit einem langsamen Einstrippen Happy tying and tight lines! (fst)– tight lines und fröhliches Binden!
00150

CHRISTIAN STEINER Druckf(r)isch
SCALE L IEST MIT
FISCHEN AUF HUCHEN
Hier kommen Spinn- und Fliegenfischer gleichermaßen auf ihre Kosten: 136 Seiten, 117 Fotos, rund 30 Gewässer-Tipps, randvoll mit allen nötigen Informationen, Anekdoten und Interviews – Christians Steiners Buch „Fischen auf Huchen“ dürfte aktuell das ultimative Nachschlagewerk sein, wenn es ums Angeln auf den Donau-Lachs, wie Hucho hucho (lat.) oft genannt wird, geht. Der Autor gilt in der internationalen Szene aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als äußerst versiert und auch Manuel Haselbauer, der ein Kapitel über das Fliegenfischen auf den begehrten Fisch beigesteuert hat, ist ein Kenner seines Fachs. Das Buch wechselt angenehm zwischen spannenden Erfahrungsberichten und informativen Beiträgen und verleitet einen dazu, möglichst schnell das Gelesene ausprobieren zu wollen. Durch die vielen Bilder lässt sich das Werk leicht lesen und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, ein „trockenes“ Sachbuch vor sich zu haben.
Wer erstmalig einen Huchen-Trip plant, muss dieses Buch gelesen haben, aber auch erfahrene Angler dürften neue Impulse bekommen oder können zumindest überprüfen, ob sich Christian Steiners Erfahrungen mit den eigenen decken. Als Norddeutscher mit weiter Anreise habe ich selbst leider noch nie auf Huchen gefischt, hatte aber nach dem Lesen das Gefühl, mit allem Wissenswerten bei meinem ersten Besuch an Mur, Sava, Drau, Inn oder deren Nebenflüssen versorgt zu sein, etliche Fehler vermeiden zu können um mehr richtig als falsch zu machen. Alles in allem ist „Fischen auf Huchen“ ein inhaltlich sehr gutes, verständlich geschriebenes Huchen-Basis-Werk und wer, wie ich, den „Rotfisch“ (eine weitere gängige Bezeichnung für den Huchen) noch auf seiner Bucket List hat, sollte sich damit perfekt vorbereiten und einstimmen können. Bleibt nur zu hoffen, dass das Buch so erfolgreich wird, dass es bald auch ins Englische übersetzt wird ...
Das Buch kostet 24,90€ zzgl Versand und ist direkt erhältlich bei Christian Steiner.
steiner@kristall-steiner.de sowie in allen Fachgeschäften.
00154

Am Ende der Welt Ich wurde im tiefen Westen Frankreichs geboren und lebe noch immer hier, in einem Ort, der auf Französisch „Finistère“ und im lokalen, historischen Dialekt „Pen ar Bed“ genannt wird.
Beide Namen bedeuten so viel wie ‚Am Ende der Welt’ und diese nicht eben liebevolle Übertreibung bezieht sich auf die extreme geographische Lage, in der sich die Bretagne befindet: der ausgestreckte Arm Frankreichs, umgeben vom Atlantik im Süden und Westen und dem Ärmelkanal im Norden.
Als Kind habe ich sowohl im Süß- als auch im Salzwasser gefischt und habe meine Zeit mit dem Fangen von Barschen und Forellen als auch Makrelen oder Pollacks verbracht. Nie konnte ich mich entscheiden, welches meine Lieblingstechnik oder mein persönlicher Zielfisch sei, für mich gab es keine Eindeutigkeit in dieser Frage – bis ich schließlich alt genug war ein Auto zu fahren, neue Gewässer zu erkunden und die hiesigen, typischen Ästuare zu befischen. Hier fand ich alles vereint: Die taktische Herangehensweise des Süßwasserangelns, die Mechanismen von Ebbe und Flut, die außerordentliche Kraft der Salzwasserfische – und vor allem die großen Wolfsbarsche.
Meine erste Entdeckung war das Odet-Ästuar und ich verbrachte dort lange Zeit, um meine Technik zu verbessern und mein Wissen um die verschiedenen Spots sowie den Einfluss der Tide zu vertiefen. Über die Jahre erweiterte ich mein Repertoire und erkundete die vielen weiteren Mündungsgebiete dieser besonderen Landschaft. Die Bretagne (und auch große Teile
00156

der Normandie) ist kompletter Bestandteil des armorikanischen Massivs, ein Gebirgskomplex, der in der Eiszeit entstanden ist. Die natürliche Erosion hat viele solcher, scharf ausgeformten Ästuare (auch „Abers“ genannt) geschaffen und so entstanden letztlich klare Gewässer, auf die auch der Niederschlag direkten Einfluss hat.
Kurzum: perfekte, für den Wolfsbarsch typische Lebensräume.
Große Fische Wie in vielen anderen Regionen ist auch der Bretagne-Wolfsbarsch unmittelbar vom Aussterben bedroht – der Hauptgrund hierfür ist, wie so oft, die kommerzielle Fischerei. Es gibt nur noch wenige Fische die an Altersschwäche sterben. Die Ästuare bilden hier noch eine Ausnahme, weil einige der „effektivsten“ kommerziellen Methoden hier verboten sind. Viele der Barsche - insbesondere die kapitalen Exemplare - sind hier wegen des hohen Nahrungsangebots dauerhaft vorzufinden, sie verlassen ihren Fluss höchstens für ein paar Wochen im Jahr. Sie ernähren sich von Krebsen, Shrimps, jungen Aalen oder Grundeln. Ausgewachsene Wolfsbarsche sind gewitzt, haben in ihrem Leben viel gelernt und sind nicht wirklich einfach zu überlisten, aber ich bin überzeugt, dass die Ästuare der Bretagne die mit Abstand besten Gewässer sind, um wirklich große Wolfsbarsche zu fangen.
Der erste Meter Ich habe beim Befischen der bretonischen Ästuare, aber auch in anderen Regionen Frankreichs und Spaniens, einige Übereinstimmungen an den Spots entdeckt, an denen ich besonders große
00158

Wolfsbarsche gefangen habe. Wenn ich nur einen einzigen Ratschlag geben sollte, würde ich sagen: Konzentriert euch auf den ersten Meter Wasser am Ufer. Die großen Fische jagen häufig extrem nahe dem Ufer – sie drängen ihre Beute an den Rand und reduzieren so deren Fluchtmöglichkeiten. Viele Angler casten häufig sehr weit, dabei liegt das Glück quasi vor ihren Füßen.
Ich fische meist vorsichtig das Ufer parallel ab und habe mit dieser Taktik beinahe alle meiner großen Exemplare gefangen – idealerweise an felsigen Spots gesäumt von Algen sowie sandigen Abschnitten, sie bieten den Barschen die besten Jagdbedingungen.
Strömungen Eine weitere, erfolgversprechende Option sind die Bereiche, in denen die Strömung besonders stark ist, insbesondere im Flachwasser mit Krautbetten. Hier lauern die Wolfsbarsche, bis die Strömung ihnen das Abendessen serviert.
Besonders liebe ich die Spots, an denen vorstehende Felsen die Tidenströmung beschleunigen. Hier braucht man allerdings perfektes Timing, meist hat man nur ein Zeitfenster von 30 - 45 Minuten am Tag.
Das bedeutet, dass man sich jedes Mal wieder die fängige Wassertiefe gut einprägen und den steigenden Druck der Strömung genau einschätzen muss. Nach dem Strömungspeak nimmt die Chance auf einen Fang hier mit der Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit deutlich ab. Die sogenannte „Zwölfer Regel“ ist eines der wichtigsten Werkzeuge des Wolfsbarschanglers in der Bretagne.
00170

Fischen auf Sicht Wenn es eine Methode gibt, die ich anderen vorziehe, dann ist das eindeutig das Angeln auf Sicht. Wenn alles zusammen passt und Wind, Sonne und Trübungsgrad mitspielen, kann man die Bewegungen der Fische gut nachvollziehen und sie so gezielt anwerfen – ihr schleicht euch also an einen 80cm Wolfsbarsch heran, den ihr aus größerer Entfernung gespottet habt. Es geht darum, seine Bewegungen zu antizipieren, den Köder ausreichend von ihm entfernt möglichst geräuschlos zu platzieren, so dass er den Aufprall auf der Oberfläche nicht wahrnimmt. Oftmals ist man allerdings gezwungen, die Wurfrichtung zu korrigieren, um den scheuen Fisch zu überlisten. Nur wenn er wirklich einige Zentimeter vom Köder entfernt ist, jiggt man den Softbait vom Grund an und hofft, dass der Barsch beschleunigt, um ihn zu schnappen.
Häufig allerdings kommt es vor, dass ihn das völlig kaltlässt und er den Köder komplett ignoriert. Dann geht das Spiel wieder von vorne los – den Köder unauffällig neu platzieren, ohne dass der Fisch es bemerkt und vielleicht ein wenig in der Präsentation variieren. An manchen Tagen bekommt man nicht einen einzigen Fisch zu Gesicht, an anderen sieht man 20 stattliche Exemplare, ohne einen einzigen Biss zu bekommen.
Haltet nach Fischen Ausschau die ein wenig abseitsstehen. Die großen Wolfsbarsche sind oft so misstrauisch, dass das Beißverhalten sich einfach nicht voraussagen lässt. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Sobald ihr einmal einen kapitalen Wolfsbarsch auf Sicht gefangen habt, wartet ihr ungeduldig auf das nächste Wetterfenster!
00172

COMING SOON!
Wir wollen das Projekt #plasticinthebasket unserer Freunde aus Dänemark unterstützen und werden einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Shirts weitergeben.
Im Moment sprechen wir noch mit den Produzenten.
Die T-Shirts werden ab März 2020 in Schwarz und Weiß erhältlich sein.
Stay tuned ...
ANZEIGE
ANZEIGE
00182

LIVETARGET HOLLOW BODY CRAW Länge: 3, 8 cm – 5 cm Gewicht: 10,5 g – 14 g Aktion: Sinkendes Krebsimitat, das ruckartig über den Grund geführt werden sollte Zielfisch: Barsch, Zander, Schwarzbarsch, Hecht und andere Raubfische Editor’s note: Krebse sind für einheimische Fische eine Delikatesse, unbedingt ausprobieren!
00192

UNVERHOFFT KOMMT STROFT Damit dürfte wirklich niemand gerechnet haben: Die durch ihr vielfältiges und qualitativ besonders hochwertiges Portfolio an Angelschnüren und Vorfachmaterial bekannte Firma Stroft wildert in fremden Revieren. Erstmalig präsentierte das Unternehmen aus der Nähe von Hamburg vor Kurzem auf der AngelWelt Berlin seinen eigenen, neuen Raubfischköder Stroft Predator P-18 und sorgte für einiges Aufsehen. Ein begrenztes Kontingent konnte auf der Messe erworben werden, doch im Fachhandel sind die detailverliebt gearbeiteten Gummifische erst ab Februar erhältlich. Gerüchte, dass Stroft für 2020 etwas komplett Neues anbieten würde, gab es in der Szene schon seit langem, aber mit einem Gummi für Hecht, Zander und große Barsche hatten auch wir nicht gerechnet.
Wir haben uns die quirligen Teile genauer angesehen und können sagen, dass die oszillierenden Farben in Kombination mit den realistisch abstehenden Flossen und Kiemen wirklich sexy aussehen. Ob die Dinger auch so gut fangen, wie prognostiziert, muss noch bewiesen werden. Stroft selbst ist absolut überzeugt von den Fangqualitäten des Predator P-18 und hat deshalb vier Rundum-Sorglos-Pakete zur Verlosung bereitgestellt.
Jedes Setup besteht aus 4 Gummifischen, 1 Packung Gummifisch-Klemmen (5 Stück), 1 Packung Stinger (3 Stück) und 1 Set Jighaken (3 Stück).
Wer also wissen möchte, was der P-18 kann, schickt einfach eine Mail an
P18@scale-magazine.com
Photo: Florian Läufer
VERLOSUNG SOFTBAIT WIRD STROFT BAIT
00196

Ein Gewässer bewirtschaften…was bedeutet das eigentlich? In jedem Fischereiverein gibt es Gewässerwarte, die für ein oder mehrere Gewässer zuständig sind. Sie organisieren den Fischbesatz und… ja…was eigentlich? Das wissen viele vermutlich nicht – daher haben wir (das sind zwei Studenten der angewandten Fließgewässerökologie) uns einmal genauer mit der Gewässerbewirtschaftung von Fließgewässern auseinandergesetzt und das wahrlich komplexe Thema im Film „Fluss.Mensch.Zukunft.“ zusammengefasst. Der Film portraitiert den Fischereiverein „Die Bewirtschafter“, einen kleinen Fischereiverein im Herzen Österreichs. Dieser versucht, den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Gewässerökologie in die Praxis umzusetzen. An den bewirtschaften Gewässern der Forellen- und Äschenregion werden keine Fische besetzt, allerdings wird umso mehr Aufwand betrieben, möglichst viele Informationen zum Fischbestand und dem Gewässer zu gewinnen. Prädatoren wie Kormorane und Fischotter sind dabei genauso ein Thema wie Alterspyramiden, Entnahmefenster und der Klimawandel.
Um „nachhaltig“ bewirtschaften zu können, muss auf viele Faktoren Rücksicht genommen werden, vor allem aber muss sich daran orientiert werden, was die Natur uns Anglern zur Verfügung stellt. Gewässerwarte haben also viel zu tun und werden leicht zum schwarzen Schaf, wenn die Fische für den Angler zu groß oder zu klein, zu viele oder zu wenige sind. Dabei reduziert sich Bewirtschaftung aber nicht auf den Fischbesatz – im Gegenteil.
Social Media Kanäle liefern uns regelmäßig Bilder von Fischsterben aufgrund zu hoher Wassertemperaturen oder dem Leck einer Biogasanlage. Verbände und Angler protestieren mehr als jemals zuvor für den Abriss von Wehren und Dämmen, damit beispielsweise Lachse, Meerforellen und Seeforellen erfolgreich zu ihren Laicharealen aufsteigen können und die jungen Brütlinge beim Abstieg nicht in eine Turbine geraten.
Fische brauchen zum Leben vor allem folgende Dinge: • Nahrung • Habitat • Laichareale • einen guten chemischen Zustand des Gewässers Nur wenn der Lebensraum und die sonstigen Bedingungen für die Fische in Ordnung sind, so kann sich der Bestand natürlich entwickeln. Die meisten europäischen Gewässer sind vom Menschen stark beeinflusst und die Fischbestände durch fischfressende Vögel teils stark dezimiert. Begradigung zum Hochwasser“schutz“, Querbauwerke (vor allem auch Kleinkraftwerke), Phosphate und Nitrate aus der Landwirtschaft, Kühlwasserzuströme und letztlich wir Angler üben einen Druck auf das fragile Ökosystem aus. Die Informationen unter der Wasseroberfläche sind leider nur schwer zu gewinnen, was
00198

eine nachhaltige Bewirtschaftung nur noch schwerer macht. Aber was macht eine Bewirtschaftung nun unangepasst und wie kann man sie, zumindest in der Theorie, nachhaltig betreiben? Darum geht es in „Fluss.Mensch.Zukunft.“ und diesem Artikel.
Deutschlands „Angelprofessor“ Robert Arlinghaus beschreibt es in seinem Buch „Nachhaltiges Management von Angelgewässern: Ein Praxisleitfaden“ anhand dreier Säulen:
• Lebensraummanagement • Regulative und Besatz • Arlinghaus, R. (2017). Nachhaltiges Management von Angelgewässern: Ein Praxisleitfaden.
Berichte des IGB, Band 30)
„Wenn der Lebensraum ausreichend ist, dann wächst jedes Jahr zu. Und wenn man das mäßig und bescheiden nutzen will, dann reicht das.“ So formuliert es Stefan Guttmann in unserem Film. Der Angler muss seine Entnahme und den Befischungsdruck dem Gewässer und Fischbestand anpassen, wenn er nachhaltig mit der Ressource haushalten will.
Angler sollten sich grundsätzlich folgende Fragen stellen: • Muss ich überall die Möglichkeit auf eine 50er Forelle haben?
• Muss der kleine Bach wirklich von jedem Mitglied mehrmals wöchentlich befischt werden?
• Wie viele und welche Fische muss ich fangen, um glücklich zu sein?
• Was steht für mich beim Angelerlebnis im Vordergrund?
Kleine Forellenbäche bringen einen gänzlich anderen Fischbestand hervor als ein großer Fluss, sowohl in Bezug auf Größe der Fische, die Anzahl an Arten und dadurch bedingt auch die Biomasse.
00200

Und da jedes Gewässer einzigartig ist, ist es die logische Konsequenz, dass auch eine Bewirtschaftung für ein Gewässer einzigartig sein muss. Jahreskarten, Begehungstage, Schonmaß und Entnahmemenge sowie die Methoden müssen daran angepasst werden, was das Gewässer an Zuwachs bereithält.
Grundsätzlich können bis zu 40 oder gar 50 % des natürlichen Zuwachses einer Fischart durch den Angler abgeschöpft werden, ohne, dass sich der Bestand verringert, so Günther Unfer, Professor an der Universität für Bodenkultur in Wien, im Film. Entnimmt der Angler mehr als das, so kann sich die Anzahl an Fischen bis zu einem Maße verringern, an dem der Bestand sich unter Umständen nicht mehr selbst erhalten kann.
Abbildung: Beim nachhaltiges Fischen kann etwa der halbe potentielle Ertrag mit der Angel entnommen werden; der Grundbestand bleibt erhalten. Überfischung geht an die Substanz - Kormoranfraß oder eine zu hohe Entnahme durch Angler reduzieren den Grundbestand an Fischen. (Quelle: Kormoran und Fischbestand (2007), Landesfischereiverband Bayern e.V.)
00202

In solchen Situationen, die auch durch übermäßige Kormoran oder Fischotter Prädation hervorgerufen werden können, kann der Gewässerbewirtschafter bestandsstützend Fische besetzen, um die Lücken der Alterspyramide längerfristig zu schließen. Grundsätzlich sollte die Besatzfischgröße immer so klein wie möglich ausfallen, beispielsweise als Ei- oder Brütlingsbesatz. Fische, die sich früh an einen Lebensraum gewöhnen, sind weniger anfällig für äußere Einflüsse wie Hochwasser, Nahrungsengpässe und andere biotische und abiotische Schwankungen.
Bei Kormoranprädation zeigt die Vergrämung, zumindest lokal und nur mit großem Aufwand, Erfolg.
Der Abschuss einzelner Individuen verscheucht den Rest der Gruppe, zumindest für einige Zeit vom Gewässer. Eine wirkliche Ursachenbekämpfung der mittlerweile geschätzt 2 Millionen Individuen großen Population könnte beispielsweise in den Brutgebieten an der Ostsee eingesetzt werden, gefährdete Arten wie Äsche oder Nase zu schützen. Eine Vergrämung ist an vielen Gewässern der Äschenregion sicherlich notwendig und kann sehr gute Erfolge erzielen, wie folgendes Beispiel zeigt.
Abbildung: Zwei strukturell vergleichbare Gewässerstrecken der oberen Isar. In beiden werden weder Äschen besetzt noch entnommen. Eine davon befindet sich in einem Naturschutzgebiet, in dem keine Kormorane vergrämt werden dürfen, in der anderen werden Kormorane vergrämt. (Ergebnisse Bachelorarbeit Kristof Reuther (2018) in Kooperation mit dem LFV Bayern e.V.) Die Anzahl der Gewässer ist begrenzt und kaum eines davon ist noch nicht durch den Menschen beeinträchtigt. Entsprechend sorgsam und nachhaltig muss der Angler mit diesen Ressourcen unseres Hobbys umgehen, auch in Hinblick auf zukünftige Generationen. Gewässer, die sich noch in einem guten ökologischen Zustand befinden und in denen sich die Fische natürlich fortpflanzen, sind daher auf höchster Ebene zu schützen, was eine Fischerei aber nicht ausschließen muss und soll. Denn Menschen, ob Angler, Spaziergänger, Kajakfahrer oder Schwimmer, haben somit auch die Chance, das Gewässer zu erleben und wertzuschätzen.
00204

Das kann grundsätzlich aber auch zu einer Einschränkung in Bezug auf u. A. Angeltage, Entnahme und Schonmaß führen, was viele im ersten Moment nicht gerne lesen werden. Seit Jahrhunderten versucht der Mensch, Prozesse in der Natur zu vereinfachen, die die Natur über Jahrtausende immer komplizierter gestaltet hat, und das mit Absicht. Vor dem Besatz sollte aber in jedem Fall die Instandsetzung des Lebensraumes stehen, um den Fischen, auch wenn sie besetzt werden, passende Habitate und Laichareale zur Verfügung zu stellen.
Abbildung: Längenhäufigkeitsverteilung der Äschen – Links vor, rechts 2 Jahre nach der Renaturierung (Quelle: Die Restaurierung von Kieslaichplätzen (2007), Landesfischereiverband Bayern e.V.) Ein volles Glas kann nicht weiter aufgefüllt werden– übersetzt auf unsere Gewässer: In ein funktionierendes, sich selbst erhaltendes Ökosystem einzugreifen führt meist zu nichts Gutem. Auch der Film „Artifishal“ von Patagonia zeigt auf sehr anschauliche Weise, was für positive Auswirkungen ein Verzicht auf Besatz in einem funktionierenden und unbeeinträchtigten Ökosystem auf Wildfischpopulationen haben können. Da das auf die meisten Gewässer in unseren Breiten aktuell leider nicht zutrifft, ist eine Aufwertung des Lebensraumes und der Laichplätze die nächstliegende Möglichkeit, Wildfischbestände zu erhalten und zu schützen.
Mittlerweile findet der Bewirtschafter online (aus diversen Websites oder der Online-Fischerausbildung) oder in Gewässerwarte-Seminaren von Fischereiverbänden viele Informationen, die ihn in Bezug auf eine nachhaltige Bewirtschaftung unterstützen. In Kürze entsteht eine neue Informationsplattform, auf der Angler Inspirationen und Anreize finden können.
Abbildung: Solche schönen, großen Bachforellen produzieren am meisten Eier und die Nachkommen haben ein höheres Potenzial, ebenso groß zu werden. Ein Küchenfenster, um sowohl kleine als auch große Fische zu schützen, ist ein Schritt zur nachhaltigen Bewirtschaftung. (Quelle: Kristof Reuther)
00208

ANZEIGE
GEWINNER/INNEN
SAY CHEESE!
Immer hübsch lächeln können die Gewinner*innen der Verlosungen aus SCALE #34. Wenn wir könnten, würden wir euch natürlich alle gewinnen lassen, aber auch dieses Mal hat die Glücksfee nur einige Wenige auserwählt. Rechtzeitig zu Weihnachten können sich deshalb die unten genannten Leser auf ein Päckchen mehr unter der Tanne freuen. Wir sagen danke für die vielen E-Mails und hoffen ihr bleibt dran – mit etwas Glück trifft es nämlich nächstes Mal euch ...
4 x 6 Fischgewürz-Mischungen von ANKERKRAUT
David Mathes Marc Petersen Birgit Drews Zoltan Mechlovits Eine REDINGTON Dually Switch Rute + TRAUN RIVER Rolle + RIO Schnur spendiert von Rudi Heger
Gregor Jonas 4 x 4 Hechtstreamer „PIKE TERROR FLIES“
MAKE YOUR DREAMS COME TRUE www.fishingguidesholland.nl
Florian Borutta Maxime Roussel Sebastian Koch Emma Hjort
00210

SCALE INFORMIERT
3x KURZ NOTIERT SCHNELLIMBISS Grill M1 Edition Kit: 100% Edelstahl, zusammengefaltet klein, leicht und sekundenschnell aufgebaut. Dieser tragbare Grill aus dem Hause Wolf & Grizzly im Taschen- bwz. Rucksackformat sollte in keinem Anglerhaushalt fehlen.
Trotz der gerade mal knapp 1000g Eigengewicht hält der Rost bis zu 13 kg Gewicht aus und ist damit zumindest mit Grillgut nicht in die Knie zu zwingen.
Ideal, um den gefangenen Fisch direkt am Wasser zuzubereiten.
www.wolfandgrizzly.com
ANGRABEN LEICHT GEMACHT Bei längeren Angelreisen abseits der Zivilisation gibt es eigentlich immer etwas zu graben. Der robuste aber nur 675g leichte Feldspaten von Glock lässt sich zusammenklappen und passt in jeden Rucksack. Der Teleskop-Griff lässt sich in drei verschiedenen Positionen arretieren und am Griffende lassen sich zusätzlich eine grobe Säge oder ein Schlitzschraubenzieher ausfahren. Damit ist der Spaten quasi das Multitool unter den Grabewerkzeugen.
www.glock.com
WANDERLUST
ichhabeeininteressantesproduktfuereuch@scale-magazine.com
Der Wanderstiefel Kerraig Waterproof der relativ unbekannten Marke Keen ist für uns schon jetzt die Schuh-Entdeckung des Jahres. Richtig tolles Fußbett, wasserdicht, atmungsaktiv, mit einem sehr hohen Maß an Stabilität dank eines extrahohen Schaftes, versehen mit Speed-Ösen bei einem Preis von unter 200,- € – mehr geht nicht. Ideal für Angelreisen, bei denen man auch mal Wandern geht und nicht den ganzen Tag in Watschuhen herumsteht und am Abend höchstens noch in die Adiletten schlüpft.
www.keenfootwear.com
00212

SEVEN BASS FLATFORM JUNIOR Unbestritten ist die Fischerei vom Belly Boat aus eine der intensivsten Naturerfahrungen, die wir Spin- und Fliegenfischer sammeln können. Egal ob auf dem Baggersee, dem Hauptstrom, in der Mangrove oder dem offenen Meer – wir sind mittendrin im Geschehen und erleben den Take, den Drill und den Fisch an sich hautnah.
Die Zeiten der „aufblasbaren LKW-Reifen“ scheinen allerdings dem Ende zuzugehen. Der französische Hersteller Seven Bass Design präsentiert mit seinen Modellen der Flatform Reihe eine revolutionäre Form der schwimmenden Angel-Plattform. Die Kritiker und Fans danken ihm dies zugleich, sein aktuelles Model „Flatform junior“ gewann auf der EFTTEX 2019 gleich zwei Preise. Nämlich den „Best Floating Apparel Season 2019-2020“ und den „Visitor’s Choice Season 2019-2020“.
Ich habe das Flatform junior für euch intensiv getestet und bin restlos begeistert von der innovativen Weiterentwicklung des Belly Bootes an sich. Das Flatform junior ist im Prinzip ein Hybrid zwischen einem herkömmlichen Belly und dem SUP. Somit ermöglicht es uns sogar das Fischen im Stehen. Ich war zunächst skeptisch, inwiefern ich die Balance halten kann und dazu gezielt werfen soll – egal ob mit der Fliege oder dem Spinköder, das Flatform zeigt sich erstaunlich stabil (drei Finnen an der Unterseite gewähren diese Stabilität, auch bei Wellengang) und ich fühlte mich von Anfang an sicher und genoss die Möglichkeit der aktiven Sichtfischerei, die mir die stehende Position ermöglicht.
Das Flatform Junior besteht aus zwei PVC-verstärkten und schutzbeschichteten Schwimmkörpern, die die Seitenteile darstellen und einem Mittelteil aus dem sogenannten „AIR DROPSTITCH“, einem PVC-verstärkten Meshgewebe, dass nach dem Aufpumpen extrem formstabil und fest wird. Der „wabbelige Luftmatratzen-Charakter“ herkömmlicher Belly Boote geht dem Flatform Junior hierbei völlig ab. Mit 170 cm Länge und 155 cm Breite ist das Flatform junior groß genug, um die wichtigsten Utensilien zu verstauen, es trägt 180 kg und wird mit einer Grundausstattung geliefert. Dabei sind zwei Ruder, drei „Plug and Go“-Systemhalter für Technik, wie z.B. Sonar oder Action Cam und Rutenhalter, zwei Utensilientaschen, die mit Hilfe von Klettverschlüssen auf dem Flatform verankert werden können und eine Halterung, die den Einsatz eines Elektromotors (max. 55 LBS) ermöglicht. Das Flatform junior passt unaufgeblasen bequem in den Kofferraum eines normalen PKW und wiegt gerade mal 15 kg.
Photo: Stefan Alt
WILLKOMMEN IN DER BUSINESS CLASS
00214

Neugierig? Mehr Infos gibt es hier unter
www.adhfishing.de
Photo: Frank Steinmann
Ich kann mir eine leichte, mobile Fischerei ohne das Flatform gar nicht mehr vorstellen, wenn ich mittendrin im Naturspektakel sein möchte.
Ihr solltet unbedingt mal eine Probefahrt unternehmen, um selbst zu merken, wie unglaublich bequem und sicher sich das Flatform junior gestaltet. Egal ob für Technik-Nerds, die es aufpimpen bis zum „Gehtnicht-mehr“ oder den Puristen, der leicht und unbeschwert seine Fische sucht – Seven Bass passt in jedem Fall. (fst)
Photo: Stefan Alt
Die Fischerei selbst gestaltet sich phantastisch! Gerade im Sommer genieße ich es, ohne viel Zubehör in Shorts einfach den Fluss entlang zu driften und die Ufer stehend anzuwerfen. Aber auch im Sitzen zeigt sich das Flatform junior als phantastisch geräumig und platzbietend, um den Doppelzug auszuführen oder meinen Gummiköder unter die Ufervegetation zu skippen. Aktuell im Herbst und Winter geht es dann mit Neopren und heißem Tee auf Hechtsuche. Die Navigation mittels der Flossen ist denkbar einfach und die beiden Ruder ermöglichen mir ein schnelles Vorankommen, um Strecke zu machen oder einfach mal die Waden entspannen möchte.
00216

JETZT GIBT‘S WAS AUF DIE OHREN
TILLEY WOODLAND CADET CAP Als der kanadische Globetrotter und Segler Alexander Tilley aus Verzweiflung über das Angebot an outdoor-tauglichen Hüten begann selbst aktiv zu werden, ahnte er nicht, auf welche Resonanz er weltweit mit seinem Konzept stoßen würde. Das war 1980 – seither sind Tilley Hats immer aktuell und „Jenseits von Moden“.
Für die kalte Jahreszeit präsentiert Tilley nun die neue Woodland Cadet Cap – eine Mütze für wahre Outdoor-Freaks. Ausgestattet mit Ohrklappen und einer wind- sowie wasserdichten Membran ist sie genau die richtige Kopfbedeckung bei Regen, Wind und Kälte. Dabei überzeugt die Cap nicht nur mit Performance: Mit dem gesteppten Futter, Metall-Ösen und Leder-Logo-Patch wird der Woodsman-Look richtig abgerundet – sei es in Schwarz oder Caramel. Dank Melange Ripstop-Außenmaterial mit DWR-Finish und der PU-Membran trotzt sie gruseligstem Wetter – zusätzlich hat sie einen UVSchutz von 50+. Besonders praktisch ist der Ohren- und Nackenschutz. Das herunterklappbare Element bietet Schutz bei kalten Temperaturen oder Wind. Bei schönem Wetter: einfach hochklappen und schon hat man wieder einen cleanen Look. Das gesteppte Futter in der Krone und den Ohrenklappen sorgt nicht nur für zusätzliche Wärme, sondern verleiht der Woodland Cadet Cap ihren besonderen Style. Damit sich Wärme und Feuchtigkeit nicht unter der Mütze stauen, ist sie mit seitlichen Belüftungsösen ausgestattet.
Die Cap von Tilley ist aber nicht nur wetterfest und warm. Das Stretch-Material und der gut passende Schnitt sorgen für hohen Tragekomfort und einen verlässlichen Sitz. Cooles Gadget – in der Krone befindet sich zusätzlich eine kleine Geheimtasche, in der sich Geld, Schlüssel oder Ähnliches verstecken lassen. Tilley legt größten Wert auf die Langlebigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit seiner Produkte. Aus diesem Grund gilt für die Woodland Cadet Cap das „Guaranteed for life“ Versprechen.
Stimmt etwas nicht mit der Cap, repariert oder ersetzt Tilley sie. (hab)
www.tilley.com
00218

RUCKSACK OSPREY ARCHEON 45 Ich kann es nicht leugnen: In Sachen Taschen und Rucksäcke bin ich mittlerweile ein wirklich großer Fan der Marke Osprey. Der Rolling Transporter 120 beispielsweise ist mein liebster Begleiter auf langen Angelreisen, weil ich in ihm aufgrund seiner Länge mein komplettes Fliegenruten-Set-Up verstauen kann. Mit seinem Volumen „verschluckt“ er ziemlich alles, was man im Urlaub sonst so braucht (inkl. aller Watklamotten) und auch in dem Punkt Robustheit bzw. Langlebigkeit hat er seine von mir vorher verwendete Konkurrenz mittlerweile weit hinter sich gelassen. Da konnte nicht mal meine heißgeliebte North Face Rolling Thunder mithalten.
Neben den Produkten schätze ich aber auch das Engagement der Firma Osprey bezüglich Nachhaltigkeit und Umweltschutz. 2020 setzt das Unternehmen z.B. vor allem auf recycelte Materialien und nachhaltige Rohstoffe als Grundbausteine für seine neue Taschenund Rucksackgeneration und in dem hauseigenen Onlineshop SecondLife bietet sie schon länger Muster und vor allem reparierte Stücke an, um der Wegwerfgesellschaft den Kampf anzusagen.
Im Vordergrund steht natürlich die Qualität bzw. die Usability der Produkte und mit dem im kommenden Frühjahr erscheinenden Rucksack Archeon, den es mit verschiedenen Volumina und unterschiedlichen Tragegrößen geben wird, hat Osprey mein Anglerherz wieder schnell erobert. Ich durfte ihn in der 45-Liter-Version vorab testen und muss sagen, bei diesem Rucksack passt alles.
Beim Test gefiel mir nicht nur das angesagte Retro-Design auf den ersten Blick. Mein Augenmerk galt besonders den Seitentaschen, die es einem erlauben, auf längeren Wegen am Wasser die ein oder andere Ersatzrute mitzunehmen. Das robuste Material des Rucksacks erwies sich als besonders widerstandsfähig, was ihn ein wenig schwerer erscheinen ließ. Dafür konnte ihm aber auch so manch scharfe Felskante beim Ablegen nichts anhaben.
Photo: Stefan Alt
RÜCKENTÜTE DELUXE
00220

Alles in allem sind der Archeon 45 und seine größeren und kleineren Brüder Rucksäcke, die wie für uns Angler gemacht scheinen und trotzdem vielfältig einsetzbar sind, wenn etwas transportiert werden muss. Ich schnalle mir den Sack mittlerweile sogar auf den Rücken, wenn ich mit dem Rad zum Einkaufen fahre ... (sal)
www.ospreyeurope.com
Photo: Stefan Alt
Mein Gesamteindruck: Der Archeon zeichnet sich durch einen spürbar hohen Tragekomfort aus und lässt einen so die wenigen Gramm mehr an Material sofort vergessen. Die leichte Rahmenplatte und die eingearbeiteten Aluminiumstreben, eine verstellbare Netzrückwand zur Belüftung und zwei sehr gut gepolsterterte, abgerundete Tragegurte bzw. ein Hüftgurt sorgen ebenfalls dafür, dass sich der Rucksack zu keinem Zeitpunkt wie ein Fremdkörper anfühlt. Was den Archeon für uns Angler außerdem interessant macht, ist die integrierte, abnehmbare Regenhülle, die bei Starkregen einige Male zum Einsatz kam und den Rucksack absolut trocken hielt. Erwähnen möchte ich die Verschlüsse des Rucksacks, die keine klassischen Klick-Verschlüsse sind, sondern aus leichtem Metall bestehen – denen habe ich nämlich zuerst überhaupt nicht vertraut, aber ich muss sagen, dass sie allein über die Zugkraft und den Druck einen unerwartet guten Job machen.
00222

MAN LERNT NIE AUS
NÁM FLIEGENRUTEN Die drei skandinavischen Fliegenfischer-Koryphäen Marcus Bohlin, Johan Söderberg und Mikael Andersson, die hinter der noch relativ neuen Rutenmarke nám stehen, geben sich äußerst demütig, denn das Wort nám stammt aus dem Altnordischen und bedeutet so viel wie Lernen. Damit geben uns die Jungs einen Einblick in ihre Philosophie und ihre Sichtweise auf die Dinge. Auch im Deutschen gibt es für diese Einstellung eine inhaltlich ähnliche Beschreibung: Der Weg ist das Ziel. Übertragen aufs Fliegenfischen bedeutet das, dass man niemals auslernt und auch der Weg, den nám gehen wird, bleibt offen. Das betonen die drei auch auf ihrer Website und was sie damit meinen ist, dass sie offen für Neues sind und innovativ bleiben. Demut walten zu lassen ist durchaus ein schöner Wesenzug – was die Qualität der neuen Rutenserie betrifft, die aktuell 16 Modelle (sieben Einhand- und neun Zweihand) umfasst, müssen sich die Skandinavier aber keinesfalls verstecken und können mit den großen Namen der Szene absolut mithalten.
Photos: Stefan Alt
Die von mir getestete Rute der Klasse #6 gefiel mir schon aufgrund ihrer edlen Optik auf den ersten Blick: Vierteiliger, matter, dunkelgrauer Blank mit dezenten Zierwicklungen und moderner Typo (darauf achte ich als gelernter Schriftsetzer besonders) silberfarben beschriftet, Titannitrit beschichtete Schlangenringe, schwarz eloxierter Alu-Schraubhalter und Spacer, vernünftiger Kork – alles gut geschützt verpackt in einem hellgrauen Rutenrohr auf dem einem leuchtend-gelb der Schriftzug nám ins Auge springt. Alles in allem hochwertigste Materialien, die auf hohem Niveau verarbeitet wurden.
00224

Mein Fazit: Wer bei Fliegenruten über eine Neuanschaffung nachdenkt, kommt an den exklusiven nám Ruten aktuell nicht vorbei. Die 629,- € UVP für die 6er Rute sind natürlich eine Investition, aber wenn man sich im Markt der hochwertigen Ruten umschaut, stellt man schnell fest, dass sie sich damit im mittleren Preissegment befindet und mit ihrer herausragenden Qualität vergleichsweise günstig ist.
Neben dem „leichten“ Gefühl beim Werfen hat mich übrigens auch die mittelschnelle Aktion der Rute begeistert. In der Vergangenheit habe ich beim Meerforellenangeln nämlich ausschließlich schnelle Ruten gefischt und darüber hinaus vergessen, wieviel Spaß man auch mit einer moderaten Aktion haben kann. Aktuell denke ich deshalb sogar darüber nach, mir eine 5er nám für die kommende Saison am Fluss zuzulegen. Zumal auch ich immer noch lerne . (sal) Weitere Infos zur gesamten Produktpalette findet ihr auf
www.namproducts.com
Photos: Stefan Alt
Als ich die nám zusammengesteckt hatte, überraschte mich erstmal eine ungewohnte Leichtigkeit und beim Wiegen der Rute brachte diese gerade mal 108g auf die Waage. Nachdem ich mir drei unterschiedliche Schnüre für den Test rausgelegt hatte, ging es an den Fluss vor meiner Haustür, die Alster und hier offenbarte die 6er nám das, was sie am besten kann: weit werfen. Das können andere Ruten natürlich auch, aber das geringe Eigengewicht und der damit verbundene minimale Kraftaufwand machen einen maßgeblichen Unterschied. Das bewies auch meine spätere Reise an die dänische Küste. Weil ich immer noch unter den Nachwehen einer Schulterverletzung leide, habe ich nach einem ganzen Angeltag oft leichte Schmerzen. Durch das ermüdungsfreie Werfen mit der nám blieb ich in Dänemark tatsächlich eine ganze Woche beschwerdefrei – und dafür war ich wirklich dankbar. Verantwortlich dafür ist übrigens der aus einem hochmodulierten Kohlefaser-Graphen-Gemisch bestehende Blank, den es so noch nicht gegeben hat und der einem schnell klarmacht, warum die nám Ruten besonders bei den skandinavischen Zweihandfischern so angesagt sind.
00226

HYDRO FLASK - WIDE MOUTH MIT FLEX CAP – ISOLIERFLASCHE Dehydration ist eine ernstzunehmende Angelegenheit. Gerade wir Outdoor-Enthusiasten vergessen nur allzu oft, regelmäßig und ausreichend zu trinken. Klar, wenn man aktiv als Spin- oder Fliegenfischer auf der Pirsch ist, kann man den Flüssigkeitshaushalt und den notwendigen „refill“ schon mal vergessen, gut ist das aber nicht. Insbesondere in den Tropen müssen wir unseren Körper mit Flüssigkeit und Elektrolyten versorgen. Bei hohen Temperaturen soll das Getränk der Wahl dann möglichst lange kühl bleiben und andersherum wünscht sich der frostgebeutelte Huchenangler einen warmen Tee oder Kaffee, um Geist und Körper zu erfreuen.
Die Hydro Flask aus den USA ist der ideale Aufbewahrungsort für solche Getränke und verspricht gekühlte Flüssigkeiten bis zu 24 Stunden und den heißen Drinks eine Wärmeperiode von bis zu 12 Stunden. Auf meinem letzten Florida-Trip konnte ich mich davon überzeugen, dass trotz tropischer Temperaturen und gleißender Sonne mein Wasser den gesamten Tag lang angenehm kalt temperiert blieb.
Die Hydroflask besteht aus 18/8 pulverbeschichtetem, doppelwandigem Edelstahl und enthält ein Vakuum zwischen den Metallschichten, das für die notwendige Isolierung sorgt. Der Vorteil von Edelstahl ist zusätzlich seine Keimresistenz und die Tatsache, dass die beliebten Aluminiumflaschen in Verdacht stehen gesundheitsschädlich zu sein.
Die Trinköffnung mag irritierend weit erscheinen, ist aber im Prinzip so konzeptioniert, dass sich das Trinken anfühlt wie aus einem Glas. Der Verschluss sitzt bombenfest, ist auslaufsicher und wurde aus BPA-freiem Kunststoff hergestellt. In Sachen Füllmenge werden Volumen von 500 ml bis 1,8 Litern angeboten, des Weiteren ist sie in verschiedenen Farben erhältlich. Der Tragegriff ist flexibel und lässt sich an der Ausrüstung befestigen. Die Flasche passt auch ideal in alle Getränkehalter an Belly Booten, Kajaks oder anderen Fortbewegungsmitteln. Egal ob beim Fischen, Wandern, Zelten oder der Tour durch den Großstadtdschungel – Hydroflask ist ein hochwertiger, zeitgemäßer Begleiter. Prost! (fst)
www.hydroflask.com
Photo: Frank Steinmann
NA DANN, PROST!
00228

„PIKE FEVER“
”
HECHT ANGELN“ VON JENS BURSELL
Mit Standardwerken innerhalb der Literatur ist das immer so eine Sache: Kann ein Buch den Anspruch erheben ein Thema wirklich komplett und zeitgemäß abzudecken? Nun, im Falle des unlängst erschienen Hardcover Titels „Hecht Angeln“ („Pike Fever“) vom dänischen Autor Jens Bursell, können wir diese Frage getrost mit: „Da ist alles drin!“, beantworten. Bursell, seines Zeichens Biologe, Journalist und Fotograf hat sein geballtes Wissen über den wohl beliebtesten Raubfisch der Europäer in ein 376 Seiten umfassendes Meisterwerk an Informationen und Inspirationen manifestiert. Inhaltlich hat mich besonders die biologische, bzw. ökologische Abhandlung über Esox lucius fasziniert. Dieses Kapitel zeigt auf, dass die Angelei längst dicht verzahnt ist mit der Wissenschaft und geht detailliert auf das Ökosystem und die Biologie der Hechte ein. Weiterhin werden die gängigen und zeitgemäßen Techniken zum Hechtfang ausführlich und absolut up to date behandelt. Neben dem Spin- und Fliegenfischen werden auch Szenarien, die den toten Köderfisch, das sogenannte „dead baiting“ beinhalten, thematisiert.
Ein für Bursell augenscheinlich besonders wichtiges Kapitel seines Buches, ist die Präsentation des von ihm erstellten „Release-Rigs“. Dabei handelt es sich um ein Hakensystem (vornehmlich Drillinge), welches sich beim Anhieb vom Köder löst und verhindern soll, dass der Hecht den Köder „abschüttelt“. Bursell belegt anhand diverser Statistiken auch, warum diese Methode schonender und zugleich fängiger sein soll. Wer mit dem Einzelhaken, respektive der Fliege fischt, hat hier gut lachen, denn auch wenn ich kein Statistiker bin, wage ich zu behaupten, dass dies definitiv die schonendste Methode des Hechtfangs darstellt. „Hecht Angeln“ ist reich bebildert. Die Qualität der Fotos ist herausragend und durch die Verwendung von Bildmaterial diverser Größen auf dem Markt, so sei z.B. David T. Rojo genannt, eine Augenweide. Es werden Kunstköder beim Namen, bzw. der Marke genannt und vorgestellt, so dass auch Anfänger erfahren können, welche Modelle den Fang eines schönen Hechtes fördern können. Augenmerklich werden eine Menge skandinavische Produkte vorgestellt, ein gewisses „Product Placement“ mag der Kritiker Herrn Bursell jetzt unterstellen, aber in Zeiten in denen das Marketing oftmals wichtiger zu sein scheint, als die Zeit die man tatsächlich in der Natur verbringt, ist dies durchaus an der Tagesordnung – und am Ende fangen die vorgestellten Kunstköder tatsächlich auch hervorragend und verrichten ihre Arbeit so, wie erwartet. Einige Gastautoren, so z.B. Rasmus Ovesen, runden die Beiträge rund um die Angelei auf den Hecht gekonnt ab.
Alles in allem ist „Hecht Angeln“ eine Pflichtlektüre für den Raubfischangler, eine ideale Lösung um den Couchaufenthalt während der Winterzeit gepflegt zu gestalten. Und wer einem angelnden Freund, dem Ehemann oder der Gattin eine Freude bereiten will, verschenkt das Buch! Anfänger und Profis kommen auf ihre Kosten, lernen und staunen. (fst) In Europa ist das Buch z.B. über amazon.co.uk zu beziehen, über eBay oder als signierte Version unter der Adresse von Jens Bursell persönlich:
www.releaserigshop.com Und weil wir euch so gerne haben, verlosen wir je ein Exemplar von Hecht Angeln/Pike Fever. Sendet einfach eine Mail an
pike@scale-magazine.com
00230

TRAUN RIVER MEERFORELLEN-VORFACH MIT SPRINGER & MICRO SNAP Was die Größe der Fische betrifft, ließ unser diesjähriger Meerforellen-Trip auf die dänische Insel Samsø zu wünschen übrig. Viel gefangen haben wir trotzdem und ich persönlich habe sogar, obwohl ich schon so viele Jahre mit der Fliege auf Meerforellen fische, erst jetzt die Erkenntnis gewonnen: Springerfliegen können definitiv ein Vorteil sein.
Zugegeben: Bis zu unserer Reise nach Dänemark war ich wirklich kein Freund von Springerfliegen, denn zum einen bedeutete das für mich mehr Arbeit beim Aufbau des Setups, zum anderen hat sich, weil ich oft bei starken Winden und aufgewühltem Wasser fische, das abstehende Vorfach in der Vergangenheit gerne um mein Hauptvorfach gewickelt und war recht schnell nicht mehr zu gebrauchen. Jetzt könnte man durchaus behaupten, dass ich zu schlecht werfe oder dass das zusätzliche Vorfachmaterial die falsche Länge hatte bzw. zu dünn von mir gewählt wurde. Kann sein, ist mir aber egal, denn seit Samsø kommt bei mir die Lösung aus der Tüte: Das vorinstallierte Traun River Vorfach mit Fluorocarbon-Springer und Micro Snap. Niemals war es für mich einfacher mit Springerfliege zu fischen, denn bei dem von mir getesteten Vorfach stimmte fast alles: 25er Spitze, 2,75 cm lang, 10 cm abstehender Springer mit integriertem Micro Snap. „Fast“ schreibe ich nur deshalb, weil ich persönlich beim Meerforellenangeln, abhängig vom Wind, meistens 12ft-Vorfächer oder länger fische – und die gibt es offensichtlich (noch) nicht.
Auffallend war übrigens, dass die Meerforellen zu über 80% auf die Springerfliege bissen und ich bin der festen Überzeugung, dass ein Bachflohkrebs als Springerfliege vor einer Baitfish-Interpretation den Futterneid weckt und die Fische zum gezielten Biss auf den Springer animiert. Anders wäre es auch nicht zu erklären, dass der größere Köder am Ende des Tippets verschmäht wird, dafür aber der kleine Bachflohkrebs dran glauben musste. Ob die Fische auch ohne Springerfliege gebissen hätten, kann natürlich niemand sagen, aber ich werde zukünftig gar nicht erst versuchen, das herauszufinden. Nie wieder ohne Springer!
Das Traun River Vorfach und besonders der Springer hat übrigens die ganze Reise (7 Tage Hardcore-Fischerei) gehalten. Durch die vielen Fliegenwechsel ist es am Ende natürlich deutlich kürzer geworden, aber zum Verlängern gibt es ja zum Glück Pitzenbauer Ringe und Vorfachmaterial von der Spule … (sal) Interesse an dem Vorfach mit vormontiertem Springer? Hier entlang:
www.rudiheger.eu
Photo: Stefan Alt
SPRINGER? DER BRINGER!
00232

HERD WEAR FINGERLOSE BISONHANDSCHUHE Der amerikanische Bison, dessen erste, nachweisliche Bejagung durch den Menschen auf ca. 8.000 Jahre v. Chr. datiert wurde, stellte einen entscheidenden Beitrag in der kulturellen Entwicklung des Homo sapiens dar. Wir alle wissen, wie der große Büffel die indianischen Ureinwohner der USA und die First Nations des heutigen Kanada mit Fleisch, Knochen, Häuten und Fellen versorgt hat. Auch wir Angler, Jäger und Alltags-Outdoor-Menschen der Moderne können unseren isolierten Nutzen aus dem einmaligen Unterfell von „Bos bison“ gewinnen. Die in Amerika angefertigten, fingerlosen Handschuhe der Company „Buffalo Gold/Herd Wear“ bestehen aus der flaumig-weichen Faser des Bison-Unterfells und zeichnen sich durch einige Eigenschaften aus, die allen anderen Wollarten überlegen sind, egal ob wir von klassischer Schafwolle, der hippen Merino Faser, Alpakaschur oder Yeti-Achselhaar sprechen.
Der Bison ist ein Wildtier, das sich in einem langen evolutionären Prozess entwickelte und viel Zeit hatte, sein Fell über Jahrtausende hinweg an die extreme Kälte seiner Heimat anzupassen. Ein ausgewachsener Bison produziert allerdings pro Schur nur ein knappes Pfund der feinen Faser, sodass wir ein Naturprodukt erhalten, welches von großem Wert ist und auch die Handschuhe nicht ganz billig gestaltet. Nichtsdestotrotz sind Qualität, Funktionalität und Lebensdauer dieser Handschuhe so enorm, dass sie den Preis rechtfertigen, zumal wir von einem schadstofffreien und nachhaltigen Naturprodukt sprechen. Der fabelhafte Vorteil der Bisonwolle ist ihre Eigenschaft mehr Feuchtigkeit speichern, als andere Wollarten dies täten. Die aufgenommene Menge an Wasser wird dabei nicht an die Haut weitertransportiert und hält unsere Hände stets wohlig warm und isoliert. Selbst wenn wir einen Fisch landen, egal ob im Süßoder Salzwasser, und die Handschuhe tropfnass werden, wringt man sie aus und sie trocknen auch bei klirrender Kälte flott ab. Dieses Phänomen erreichen wir mit keiner Kunstfaser, wie etwas Neopren. Und die Erfahrung zeigt, dass eben auch diese oftmals sehr teuren Neoprenhandschuhe ihren Geist rasch aufgeben, Schweißnähte aufplatzen und sie unbrauchbar werden. Bisonwolle kratzt nicht, die Fasern werden im Laufe des Tragens sogar weicher, greifen ineinander und bilden den idealen Kälteschutz für alle, die im Winter Hecht, Huchen, Meerforelle und Co nachstellen. Herd Wear Handschuhe sind maschinenwaschbar.
Wer sich rundum versorgen und isolieren möchte, erhält ebenfalls Bison Haar Beanie und Strümpfe. (fst) Erhältlich sind die Bisonhaar-Produkte z. B bei
www.springforelle.de Hier geht es zur Herstellerseite:
www.buffalogold.net
Photos: Frank Steinmann
TATANKA HÄLT DIE HÄNDE WARM
00236

ANZEIGE
Nächste Ausgabe:
1. März 2020 SCALE No.36 REMINDER
SCALE Mag Facebook
SCALE Mag Instagram
Zum Informieren: www.facebook/ScaleMagazine
zum Gucken: instagram/scalemagazine
SCALE SHOP now OPEN 24/7
SCALE Mag Blog
SCALE Mag Soundcloud
zum Lesen: www.scale-magazine.com/blog
zum Hören: soundcloud.com/scale-magazine
SCALEWEAR
00238

@fishtwitcher
www.jackperksphotography.com
@JackPerksPhoto
RIVERS OF PLASTIC BY JACK PERKS UNSERE DIESMALIGE FOTOSTRECKE ENTSTAMMT DER KAMERA VON JACK PERKS.
Jack mit seinem Wohnsitz in Nottingham, England, ist in erster Linie ein freiberuflicher Unterwasser- und Wildlife-Kameramann, der an verschiedenen BBC-Natursendungen wie „Springwatch“, „Countryfile“, „The One Show“ und „The Great British Year“ gearbeitet hat. Er war auch mitverantwortlich für die Angelserie „Mr Crabtree Goes Fishing“, „Pursuit & Fishing TV“.
Weiterhin hat Jack zwei Bücher geschrieben: „Freshwater Fishes of Britain“ & „Field Guide to Pond & River Wildlife of Britain & Europe“ und arbeitete mit an „‘Hooked on lock fishing „. Vervollständigt wird seine schriftliche Arbeit durch das Mitwirken an Magazinen wie dem „BBC Wildlife“, „Outdoor Photography“ und dem „Diver Magazine“.
Seine Naturfotografien sind bemerkenswert und kompositorisch sowie auch technisch auf höchstem Niveau. Wir haben uns dafür entschieden seine Werke zum Thema „Rivers of Plastic“ (Flüsse aus Plastik) vorzustellen, da sie auf makabre Weise aufzeigen, wie sich unsere zivilisatorischen Hinterlassenschaften scheinbar friedlich in den Naturraum einfügen, obgleich sie eine große Gefahr für denselben darstellen. Nachdenkliche Unterhaltung mit Jack Perks! (fst)
00254

SCALE MAGAZINE
Haftungsausschluss
Kontakt Hauke Barz • Eichenstraße 84 • D-20255 Hamburg Postfach 203249 • D-20222 Hamburg
1. Inhalt des Onlineangebotes Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Autoren, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens der Autoren kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Die Autoren behalten es sich ausdrücklich vor, Teile der Seiten oder das gesamte Angebot ohne gesonderte Ankündigung zu verändern, zu ergänzen, zu löschen oder die Veröffentlichung zeitweise oder endgültig einzustellen.
Tel. +49-40-55 56 67 96 Email: info@scale-magazine.com Anzeigenkunden: marketing@scale-magazine.com Gerichtsstand Hamburg Herausgeber Hauke Barz Redaktion Stefan Alt (Chefredakteur / Art Director) (sal) stefanalt@scale-magazine.com
Hauke Barz (Herausgeber / Redakteur) (hab) haukebarz@scale-magazine.com Frank Steinmann (Redakteur / Fotograf) (fst) franksteinmann@scale-magazine.com Ben Chadwick (Marketing / Kooperationen) (ben) benchadwick@scale-magazine.com Partner Steef Meijers (stm) Digital Publishing Hans Nuecke Übersetzung Tankred Rinder • Robin Hatting Jur. Beratung Dr. Tobias Beckmann
POWERED BY MEGAZINE 3 PAGE FLIP
2. Verweise und Links Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Webseiten (‚Hyperlinks‘), die außerhalb des Verantwortungsbereiches der Autoren liegen, tritt eine Haftungsverpflichtung ausschließlich in dem Fall in Kraft, in dem die Autoren von den Inhalten Kenntnis hatten und es ihnen technisch möglich und zumutbar wäre, die Nutzung im Falle rechtswidriger Inhalte zu verhindern. Die Autoren erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verlinkten/verknüpften Seiten haben die Autoren keinerlei Einfluss. Deshalb distanzieren sie sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten / verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung verändert wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb des eigenen Internetangebotes gesetzten Links und Verweise sowie für Fremdeinträge in von den Autoren eingerichteten Diskussionsforen, Blog, Linkverzeichnissen, Mailinglisten und in allen anderen Formen von Datenbanken, auf deren Inhalt externe Schreibzugriffe möglich sind.
Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und
insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf welche verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich verweist.
3. Urheber- und Kennzeichenrecht Die Autoren sind bestrebt, in allen Publikationen die Urheberrechte der verwendeten Bilder, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zu beachten, von ihnen selbst erstellte Bilder, Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zu nutzen oder auf lizenzfreie Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte zurückzugreifen. Alle innerhalb des Internetangebotes genannten und ggf. durch Dritte geschützten Marken- und Warenzeichen unterliegen uneingeschränkt den Bestimmungen des jeweils gültigen Kennzeichenrechts und den Besitzrechten der jeweiligen eingetragenen Eigentümer. Allein aufgrund der bloßen Nennung ist nicht der Schluss zu ziehen, dass Markenzeichen nicht durch Rechte Dritter geschützt sind! Das Nutzungsrecht für veröffentlichte, von den Autoren selbst erstellte Objekte bleiben allein bei den Autoren der Seiten. Eine Vervielfältigung / Verwendung solcher Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen sind ohne ausdrückliche Zustimmung der Autoren nicht gestattet.
4. Datenschutz Sofern innerhalb des Internetangebotes die Möglichkeit zur Eingabe persönlicher oder geschäftlicher Daten (Emailadressen, Namen, Anschriften) besteht, so erfolgt die Preisgabe dieser Daten seitens des Nutzers auf ausdrücklich freiwilliger Basis. Die Inanspruchnahme und Bezahlung aller angebotenen Dienste ist – soweit technisch möglich und zumutbar – auch ohne Angabe solcher Daten bzw. unter Angabe anonymisierter Daten oder eines Pseudonyms gestattet. Die Nutzung der im Rahmen des Impressums oder vergleichbarer Angaben veröffentlichten Kontaktdaten wie Postanschriften, Telefon- und Faxnummern sowie Emailadressen durch Dritte zur übersendung von nicht ausdrücklich angeforderten Informationen ist nicht gestattet.
Rechtliche Schritte gegen die Versender von sogenannten
Spam-Mails bei Verstößen gegen dieses Verbot sind ausdrücklich vorbehalten.
5. Rechtswirksamkeit Haftungsausschlusses Dieser Haftungsausschluss ist Teil des Internetangebotes www.scale-magazine.com. Sofern Teile oder einzelne Formulierungen dieses Textes der geltenden Rechtslage nicht, nicht mehr oder nicht vollständig entsprechen sollten, bleiben die übrigen Teile des Dokumentes in ihrem Inhalt und ihrer Gültigkeit davon unberührt.
Hinweis bezüglich Google Analytics Diese Website benutzt Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. (Google) Google Analytics verwendet sog. Cookies, Textdateien, die auf Ihrem Computer gespeichert werden und die eine Analyse der Benutzung der Website durch Sie ermöglicht. Die durch den Cookie erzeugten Informationen über Ihre Benutzung dieser Website (einschließlich Ihrer IP-Adresse) wird an einen Server von Google in den USA übertragen und dort gespeichert. Google wird diese Informationen benutzen, um Ihre Nutzung der Website auszuwerten, um Reports über die Websiteaktivitäten für die Websitebetreiber zusammenzustellen und um weitere mit der Websitenutzung und der Internetnutzung verbundene Dienstleistungen zu erbringen. Auch wird Google diese Informationen gegebenenfalls an Dritte übertragen, sofern dies gesetzlich vorgeschrieben oder soweit Dritte diese Daten im Auftrag von Google verarbeiten. Google wird in keinem Fall Ihre IP-Adresse mit anderen Daten der Google Inc. in Verbindung bringen. Sie können die Installation der Cookies durch eine entsprechende Einstellung Ihrer Browser Software verhindern; wir weisen Sie jedoch darauf hin, dass Sie in diesem Fall gegebenenfalls nicht sämtliche Funktionen dieser Website voll umfänglich nutzen können.
Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit der Bearbeitung der über Sie erhobenen Daten durch Google in der zuvor beschriebenen Art und Weise und zu dem zuvor benannten Zweck einverstanden.