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SCALE #39 Autoren, Fotografen, Filmemacher, Interviewpartner
Cover: David Tejedor Royo Henrik Haack +++ William Haywood +++ Aurel Hernyak +++ Daniel Klemm +++ Ivan Oroz Jasper Pääkkönen +++ Robert Pljuscec +++ Olivier Portrat +++ Antti Rastivo +++ Clemens Ratschan Luka Simunjak +++ Teuthis +++ Michal Vavro +++ Aleksandar Vrtaric
INHALTSVERZEICHNIS
MAKE YOUR DREAMS COME TRUE www.fishingguidesholland.nl
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c ex, Robert Pljusce Mit Filmen von Ahrch-Me-Crew und der Cat
Editorial 10 Mugshots #39 12 Der Schwedische Goldraub • Henrik Haacks glänzende Ergebnisse in Sachen Barsch 20 Webwatcher 50 Fish, Photo & Fame • Der SCALE Instagram Check 54 Nach und Nach • Luka Simunjaks Liebeserklärung an das Angeln in Kroatien 56 SCALE Interview I • Sechs Fragen an den EFTTA Chef Olivier Portrat 96 Rockfishing auf der Blumeninsel • Daniel Klemm ist reif für die Insel Madeira 112 Ein Tag im Leben • Aleksandar Vrtaric über Achtsamkeit beim Fliegenbinden 136 Gewinnspiel I • Trxstle Transportsystem 152 SCALE Interview II • Schauspieler und Fliegenfischer Jasper Pääkkönen zeigt Herz 154 Tie Hard! powered by AHREX 166 Gewinnspiel II • Hydro Flask 168 Flach fängt • Aurel Hernyak und die Fischvielfalt am Balaton 170 Brian Bojsens Wild Scandinavian Way • William Haywood öffnet sein Skagen-Reisetagebuch 192 Zahltag 224 Hot & Not 228 SCALE Featured Artist • Die Kunst des Ivan Oroz 232 244 Hardbodies & Softcores 260 Sexy Tools & Musthaves Fotostrecke • Clemens Ratschan im Packcraft durch den Fjord 304 Impressum 348
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EDITORIAL
ALLE JAHRE WIEDER ...
... erscheint am 1. Dezember eine neue Ausgabe vom SCALE Magazine. Auch in diesem Jahr haben wir es mal wieder geschafft, eine tolle Ausgabe für Euch zusammenzustellen. „Geschafft“ ist dieses Mal besonders wörtlich zu nehmen, denn der beschissene COVID-19 Virus hat es uns wirklich nicht leicht gemacht – oder besser gesagt: unseren Autoren. Denn kaum jemand konnte in diesem Jahr wirklich auf Reisen gehen. Viele schon lange geplante Angeltrips wurden ersatzlos gestrichen oder wurden auf 2021 verschoben und wir selbst mussten Reisen nach Florida, Schweden oder in die Niederlande absagen.
Einige Unerschrockene haben es aber doch irgendwie hinbekommen – natürlich immer im Rahmen der Gesetzgebung und mit Achtsamkeit auf die eigene Gesundheit und die anderer – spannende Gewässer im In- und Ausland zu besuchen, um dort den Fisch ihres Lebens zu fangen. Davon profitieren wir natürlich und wollen nicht nur deshalb das Jahresende dazu nutzen, Danke zu sagen. Als kostenlos erhältliches Magazin sind wir mehr als andere auf die Mitarbeit von Anglerinnen und Anglern aus aller Welt angewiesen und wenn jemand für SCALE einen Artikel schreibt und zusätzlich mit seinen hervorragenden Fotos oder Filmen garniert, wissen wir das mehr als zu schätzen – nicht nur in dieser besonderen Zeit. Danke also all denen, die es immer wieder schaffen, uns und unsere Leserinnen und Leser aus allen Erdteilen regelmäßig zu begeistern.
Nach all den Jahren ist es übrigens so, dass man als SCALE Redakteur auch mal eine Ausgabe besonders gut findet und auch mal eine als nicht so gelungen beurteilt. Das ist oft subjektiv und diesbezüglich gehen bei uns intern die Meinungen auch oft weit auseinander. Bei SCALE #39 waren wir uns aber mal wieder alle einig: Diese Ausgabe hat es in sich! Wir hatten jedenfalls richtig Spaß bei der Zusammenstellung der Themen, beim Schreiben der Texte und beim Lesen der Artikel. Als wir am Ende die ganze Ausgabe kurz vor Erscheinen nochmal durchgeblättert haben, hatten wir alle das Gefühl, dass unsere Autoren und wir einen richtig guten Job gemacht haben. Wir hoffen, Ihr seht das genau so. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen und natürlich auch eine besinnliche Weihnachtszeit und einen Glücklichen Start in 2021. Das Jahr, in dem wir hoffentlich wieder überall auf der Welt gemeinsam angeln gehen dürfen und uns hemmungs- und hoffentlich maskenlos um den Hals fallen können, wenn ein Fisch im Netz zappelt.
(Stefan Alt) Viel Spaß mit der #39 und passt auf Euch auf, Eure SCALE Redaktion
redaktion@scale-magazine.com
Illustration: Stefan Alt
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IN SCALE #39 MIT AN BORD
HENRIK HAACK Wenn der Opa aus Schweden kommt und den Enkel bereits im frühen Kindesalter zum Stippen auf Rotaugen und Barsche mitnimmt, was soll dann aus diesem Kinde bloß werden? Sicherlich kein Brieftaubenzüchter!
Henrik Haack, Baujahr 1993, also gefühlte 5 Generationen jünger als das gesamte SCALE Redaktionsteam, ist ein Vollblut-Angler. Der halbe Henrik ist schwedischer Staatsbürger und der Rest besitzt auch noch einen deutschen Pass. Dass Henrik eine große Verbundenheit zum skandinavischen Naturraum empfindet, liegt somit auf der Hand. Der Barsch ist für ihn das Primärziel, wenn er Fischen mit der Rute nachstellt und er bereiste bereits etliche Länder Europas um eben DEN Barsch in den Kescher zu bugsieren. Er selbst favorisiert die Techniken, die dem US-Bass-Fishing entlehnt sind und versucht eben diese auch adaptiv beim Angeln auf Perca fluviatilis umzusetzen. Seine Lehrzeit in Japan hat er dazu ebenfalls vollendet und dort faktisch das Black Bass Abitur vollführt.
Zum Fischen gehört für Henrik auch die Kamera. Gestartet im analogen Stil hat er sich im Laufe der Jahre immer mehr in die Verwendung von Linse und Belichtung eingearbeitet um heute ansprechende und hochwertige Fischerei-Fotografie präsentieren zu können. Und zum Thema „Hobby zum Beruf“ gemacht hält Henrik auch noch einen Beitrag für uns bereit: Seit Anfang 2020 arbeitet er Vollzeit für den Lurenatic-Shop, wo er JDM und US Tackle an den Mann bringt. In unserer SCALE Dezemberausgabe nimmt uns Henrik mit zu den goldenen Barschen, die in der schwedischen Brackwasserzone auf die Haack´schen Craws gewartet haben! Viel Spaß mit den schönen Aufnahmen eines aufstrebenden, jungen Fotografen und Anglers und nochmals herzlich willkommen Henrik im SCALE Magazine. (Frank Steinmann)
Henrik auf Facebook
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IN SCALE #39 MIT AN BORD
LUKA SIMUNJAK Bevor Luka begann, die Angelei und Fotografie so ernst zu nehmen, dass sie sein Leben komplett erfüllten, besuchte er die Kunstschule in seinem Heimaland Kroatien, um sich mit der Materie von Licht und Belichtung auseinanderzusetzen.
Der zurückhaltende Fotograf fischt bereits sein ganzes Leben und verbrachte seine Kindheit inmitten von Natur und Folklore, die seine Sinne für die Schönheit seines Heimatlandes schärften. Heute ist die Nikon Lukas ständiger Begleiter und mit ihrer Hilfe hält er das fest, was er als seinen Lebensinhalt, seine Wurzeln beschreibt. Nach einigen Jahren der Arbeit in der Angel-Industrie hat Luka sich nun besonnen und eine Fliegenfischer-Agentur gegründet, die auf den Namen „Balkan-Fly-Tour“ lautet. Der Hardy/Greys Prostaffer kann seinen Kunden somit all die Schönheit seiner Heimat vermitteln und in den zahlreichen Flüssen, die mit wilden Fischen aufwarten gemeinsam mit ihnen unvergessene Stunden erleben. Ein weiterer Vorteil ist, dass er eben diesen Kunden als professioneller Fotograf auch bleibende Erinnerungen in Bildform mit auf den Weg geben kann.
Lukas fotografischer Stil besitzt eine ganz besondere Sprache, „moody“ würde der Anglist sie betiteln. Dezent saturiert und vielleicht etwas düster sind seine Fotografien gestaltet, dies aber ohne bedrückend zu wirken oder melancholische Empfindungen beim Betrachter hervorzurufen. Vielmehr vermitteln seine Bilder eine stille Klarheit und halten Augenblickliches fest, ohne es aufzublähen oder pompös wirken zu lassen.
Luka lebt heute in Zagreb, der geschäftigen Metropole Kroatiens und wenn er hier nicht fotografiert, dann ist er unterwegs in der wildromantischen Landschaft, auf die er uns in seinem Artikel mitnimmt. Für ihn gibt es nichts Schöneres als mit seinen Hunden unterwegs zu sein, in einem Zelt aufzuwachen und die Ruhe eines nächtlichen Lagerfeuers aufzusaugen. Gekrönt ist das ganze natürlich durch Fischerei auf wilde Forellen und Äschen. Wir sagen Danke Luka für die Gedanken und Momente, die du mit uns teilst und Dobrodošli im SCALE Magazine. (Frank Steinmann)
www.fly-fishing-croatia.com
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IN SCALE #39 MIT AN BORD
DANIEL KLEMM Der gebürtige Bayer reist bereits seit einem Jahrzehnt kreuz und quer durch die Welt, immer auf der Suche nach kampfstarken Fischen – und diese befischt er, sofern gute Exemplare realistisch sind, am liebsten vom Ufer. So war er unter anderem schon auf der Inselgruppe Socotra im Jemen, im Oman, in Eritrea, Australien, Mexiko, Kolumbien und Südafrika auf der Jagd nach seinen bevorzugten Zielfischen GT, Cubera Snapper und Rooster. Bereits seit seinem fünften Lebensjahr (er ging seinen Eltern im damaligen Urlaub in der Türkei mit dem Angeln gehörig auf die Nerven) rückt er den Fischen auf die Schuppen – in seiner bayerischen Heimat zunächst auf Barben sowie Nasen und jetzt haben es ihm vor allem die Meeresräuber angetan. In Europa fischt er am liebsten an der französischen Küste auf Wolfsbarsch und Bluefin Tuna, denn dort hat seine Oma ein Haus und daher unternahm er hier auch die ersten Versuche im Salzwasser. Mittlerweile bringt er seine große Erfahrung im Meeresfischen auch in den von ihm gegründeten Shop GT-Fishing ein und vertreibt darüber exklusives Tackle und Köder für das Popping und Jigging.
Doch es müssen nicht immer Exoten in fernen Gefilden sein, für die er sich begeistert. Genau so gerne fischt er in seinem Hausgewässer, der Donau und ihren Nebenflüssen, mit der Fliege auf Forellen und Äschen oder stellt den Rapfen und Barschen mit Topwater-Baits nach. In dieser Ausgabe jedoch dürfen wir Daniel zum Rockfishing nach Madeira begleiten, wo er erfolgreich versucht Bluefish und Grouper an den Haken zu bekommen – der eigentlich geplante Trip nach Australien musste Coronabedingt abgesagt werden und so rückte die portugiesische Blumeninsel mitten im Atlantik in seinen Fokus. Herzlich willkommen an Bord, Daniel! (Hauke Barz)
www.gt-fishing.com
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„They’re like pure Gold!“ Dieser Satz, der während eines Telefonates mit meinem Freund Tom fiel, hatte mich endgültig überzeugt! Es ging um die goldgefärbten Barsche, die in den Brackwassergebieten an der schwedischen Küste Smålands leben. Diese „besonderen“ Barsche verbringen den Sommer meist im kälteren Wasser der Ostsee und ziehen zur Überwinterung in die Schärengärten.
Dort ist der Salzgehalt geringer als im offenen Wasser der Ostsee, was wichtig für den heruntergefahrenen Stoffwechsel und das Laichgeschäft der Fische ist.
Zusätzlich sind die Fische viel am Fressen, um sich für den Winter ein gutes Polster anzulegen. Als Hauptnahrungsmittel gelten hier Stichlinge und kleine Krebse, welche von den Schweden „Märlkräfta“ genannt werden. Diese Krebschen sollen für die besondere goldene Farbe und die teils roten Schuppen an der Bauchpartie verantwortlich sein. Die Barsche verbringen dann den gesamten Winter in den Schären, bis sie im März-Mai ihrem Laichgeschäft nachgehen. Danach ziehen sie wieder zurück in die Ostsee. Im Herbst beginnt dieser Zyklus dann von Neuem.
Inseln – Steine – Kraut Was einen hier erwartet ist eine schier unendliche Wasserfläche, die übersät ist mit kleinen Inseln und Steinen – eine absolut schöne Natur, die sich von ihrer besten Seite gezeigt hat. Durch die vielen Inseln und Buchten findet man für jede Windsituation eigentlich immer einen passenden Platz. Dies ist natürlich vorteilhaft, da es an der Küste häufig windig ist, man aber trotzdem angeln fahren kann. Jedoch kann das Fischen in dieser Gegend mitunter nicht immer ganz einfach sein. Durch das teils extrem flache Wasser und die Tausenden von Steinen im Wasser muss beim Bootsfahren besonders aufgepasst werden.
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Ein Kartenplotter ist ein Must-Have auf dem Boot, um sich durch die sehr engen Passagen zu dirigieren. Wassertiefen von 60-70 cm sind keine Ausnahme. Leider musste ein anderes Boot dies schmerzlich erfahren und setzte auf einem Stein auf. Gott sei Dank ohne größere Schäden.
An den heißen Spots angekommen findet man riesige Krautfelder und Rinnen, welche durch Sandflecken am Grund unterbrochen werden. Genau diese Stellen müssen gefunden werden. Denn auf diesen Spots sammeln sich die Barsche in kleinen Trupps und warten dort auf Nahrung. Ein weiterer wichtiger Aspekt zum Finden der Barsche ist die oft wechselnde Strömung. Denn die kleinen Stichlinge und Krebse werden durch die Strömung mitgezogen, denen die Barsche dann hinterherziehen. Drückt die Strömung aus einer Bucht heraus, stehen die Barsche eher außerhalb einer Bucht. Drückt Sie in eine Bucht, stehen die Barsche eher tief im Inneren der Bucht. Wie bei fast jeder Brackwasserangelei spielt der Salzgehalt eine große Rolle bei den Fischen. Strömt über mehrere Tage eine große Menge an Salzwasser in die Schären, so wirkt sich dies auch auf die Fische aus. Die Barsche stellen dann oft das Fressen ein und stehen lethargisch am Grund. Dann einen Fisch zu fangen ist sehr schwer und erfordert viel Ausdauer. In diesem Fall muss man weit in die flachen Buchten fahren, um dort das süßere Wasser zu finden. Dort ist die Chance dann höher als im offenen/salzigen Wasser. Aber jetzt geht es auf das Wasser zum Fischen …
Erstes Licht = Dickbarsch Ich wurde gleich zu Beginn darauf eingestimmt, dass man noch vor Sonnenaufgang am Spot sein muss. Daher hieß es jeden Morgen um 5:00 Uhr an der Bootsrampe zu sein und das Boot zu Wasser zu lassen.
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So konnte um 5:30 Uhr der erste Wurf am Spot gemacht werden. Dies beinhaltete natürlich auch einige wunderschöne Sonnenaufgänge. Was die Schönheit dieser Gegend nochmals untermalte.
Dies sollte sich bewähren, denn sobald die ersten Sonnenstrahlen am Horizont zu sehen waren, begannen die Barsche zu fressen. So konnte man in dieser Zeit teils viele Fische im Bereich 40 - 47cm fangen. Es war still auf dem Boot, da jeder diese Zeit so konzentriert nutzen wollte wie möglich. Nur „ Yeah! Den är stor!“ (schwed. „Der ist groß!“) durchbrach diese Stille. Nach kurzer Hektik wurde wieder konzentriert weitergefischt – bis der nächste Großfisch gedrillt wurde.
Und dort waren sie, die goldenen Schären-Barsche: makellose, wunderschöne Fische. Der Körperbau der Fische war bemerkenswert. Teils waren sie sehr hochgewachsen, selbst kleine Barsche waren gefühlt höher als lang. Völlig anders als die Fische, die ich aus dem Süßwasser kenne. Was mich ebenfalls überraschte, war die pure Power der Fische. So kämpfte ein 30er Barsch teils wie ein richtig großer Fisch.
Coffee & Morning Bite Doch diese Beißphase war dann aber nach einiger Zeit vorbei, wenn das Licht stärker wurde. Dann hieß es erstmal einen Kaffee zu trinken und über den „Morningbite“ mit den Jungs zu philosophieren. Über den Tag verteilt kamen dann immer wieder Fische, aber niemals vergleichbar mit den Morgenstunden. Am Abend wurde die noch vorhandene Konzentration dann nochmal genutzt, um die ebenfalls besseren letzten Stunden des Tages fischend zu verbringen.
Hier wurden dann ebenfalls gute Barsche gefangen, bis die Dunkelheit komplett einsetzte.
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Tackle und Taktik Natürlich wird man von den legendären Hechten der Schären nicht verschont. Regelmäßig „verirrten“ sich diese an die Köder. Besonders Chatterbaits und Wobbler stehen bei den Hechten hoch im Kurs. Hier muss definitiv mit Stahlvorfach gefischt wurden. Bei den Barschen sind Krebse (Noike Smokin’ Dad) die absoluten Abräumer. Diese brachten die meisten und größten Fische ins Boot. Wir sind der Meinung, dass dies auf die Hauptnahrung (Märlkräfta) zurückzuführen ist.
Als Techniken werden das Free-Rig, Texas-Rig, Neko-Rig oder Weedless-Jigs angewendet. Besonders wichtig war, dass sich der Köder nicht im Kraut festhängt, da dieser bei jedem Wurf durch die großen Krautfelder gezogen wird. Sobald der Köder eine dieser Sandflecken trifft, ist man in der Strikezone.
Hier wird der Köder dann langsamer animiert, um möglichst lange in diesem Bereich zu bleiben. Wenn Fische vor Ort sind, attackieren sie den Köder hemmungslos. Einen Biss nicht wahrzunehmen ist fast unmöglich. Als Setup nutzen wir hauptsächlich Ruten im Bereich der 3/4 - 1oz. Schnüre im Bereich 10 - 16lb (Sunline Siglon PE8). Damit hat man genug Power, um die Fische vom Kraut fernzuhalten, was teils stark vonnöten ist.
Jeden Morgen an der Bootsrampe machten wir uns Gedanken wie die Karten heute neu gemischt wurden. Man musste jeden Tag auf‘s Neue die Fische lokalisieren. Ein Spot der gestern lieferte, kann heute eine Nullnummer sein. Dieser morgendliche Gedankengang machte diese Angelei so spannend. Und genau diese Kombination aus wunderschönen sowie kampfstarken Fischen, wunderschöner Natur und der Art des Angelns bringt mich zu dem Entschluss: Ich werde wiederkommen! Ich bin dem Goldrausch verfallen... Tack!
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WEBWATCHER
Keep fish wet
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen auf, dass selbst kleine Unterschiede in der Art und Weise, wie ein Angler einen Fisch fängt, ihn danach behandelt und wieder freilässt, positive Auswirkungen auf die physische Konstitution der Tiere haben können. Die Anwendung bewährter Verfahren erhöht nicht nur die Überlebensraten der Fische, sondern hilft ihnen auch, nach dem Aussetzen so schnell wie möglich zu ihrem normalen Verhalten zurückzukehren. Angesichts der Tatsache, dass jedes Jahr Milliarden von Fischen gefangen und wieder freigelassen werden, wird weltweit selbst ein geringer Anstieg des Prozentsatzes der Fische, die überleben, dazu führen, dass Millionen zusätzlicher Fische in unseren Seen, Flüssen und Ozeanen schwimmen, um wieder gefangen zu werden und somit auch eine positive Bilanz für die Freizeitfischerei und die kommenden Generationen fördern. Keep fish wet aggregiert und übersetzt die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das „Catch and Release“ in ein brauchbares Format und fungiert hierdurch als Drehscheibe zur Verbreitung von Richtlinien an ein breites Spektrum von Interessengruppen, von Anglern bis zur Industrie und sogar weiteren Nichtregierungsorganisationen. Die wissenschaftlich fundierten „Best Practices“ werden in leicht verständlichen Prinzipien vermittelt, die jeder Angler lernen und anwenden kann.
Keep fish wet unterhält drei Hauptprinzipien: 1) Minimierung der Belastung durch Exposition an der Luft: Die meisten Fische beziehen ihren Sauerstoff aus dem Wasser, nicht aus der Luft, und sie brauchen diesen Sauerstoff, um sich von den Auswirkungen des Gefangenwerdens zu erholen. Die Luftexposition sollte 10 Sekunden oder weniger betragen.
2) Vermeidet den Kontakt von Fischen mit trockenen Oberflächen - Trockene, raue und harte Oberflächen wie Felsen, Sand und der Boden von Booten können physische Schäden an Flossen und Schuppen sowie den Verlust von der schützenden Schleimhaut verursachen. Wenn ihr mit euren Fischen hantiert, tut dies direkt über der Wasseroberfläche oder bestenfalls noch im Wasser selbst.
3) Minimiert die Handhabungszeit - einen Fisch zu lange zu halten, kann bei ihm zusätzlichen physiologischen Stress verursachen. Wenn der Fisch in der Lage ist wegzuschwimmen kann, lasst ihn los.
Die Übernahme wissenschaftlich fundierter „Best Practices“ für das Catch and Release ist ein schneller und effektiver Weg, um Natur- und Artenschutz in die Praxis umzusetzen, indem das Ergebnis und das Überleben für jeden Fisch, der freigelassen wird, verbessert werden. (Frank Steinmann) Weitere Informationen über die Prinzipien und die damit verbundenen Tipps, über die Organisation und darüber, wie ihr als Angler selbst ein „Keep Fish Wet Advocate“ werden könnt, erhaltet ihr unter
www.keepfishwet.org
Photo: Frank Steinmann
Wir in Deutschland versuchen seit Jahren Wege zu beschreiten, welche die Praktikabilität des „Catch and Release“ in bestimmten Fällen juristisch legitim erscheinen lassen. Die sogenannten Entnahmefenster seien hier als ein Stichwort genannt. Überall sonst auf der Welt sieht die Situation anders aus. Catch and Release ist eine legitime Praxis. Aber wie ist das mit dem Zurücksetzen von Fischen? Kann da etwas falsch gemacht werden?
Kann ich Fehler vermeiden? Zur Aufgabe gemacht, den bestmöglichen Schutz für gefangene Fische zu gewähren, haben es sich die Gründer von Keep fish wet, einer US-amerikanischen Non-Profit Organisation, die das Handling mit dem Fisch während dem Fang und insbesondere auch danach – Stichwort „Fangfoto“ – so schonend wie möglich praktizieren und an die Anwender, euch Angler, vermitteln möchten.
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DER SCALE INSTAGRAM-CHECK In unserer SCALE Instagram-Kolumne stellen wir euch Menschen und Seiten vor, deren Feed ein Follow wert ist.
Für heute die Nase voll von vorgehaltenen Fischen, Babes und Angel-Egomanen? Darf‘s zur Abwechslung etwas Kreatives, ja sogar Kunst sein? Prima, dann ist Teuthis genau der richtige Ort für dich, um entspannt etwas Außergewöhnliches zu begutachten! Nach einem Kurs in Meeresbiologie, der den französischen Künstler, der sich hinter dem Pseudonym Teuthis verbirgt, den Entschluss fassen lässt, sich auf das Studium der Meeresfauna der polynesischen Inseln zu spezialisieren, verbindet Teuthis seit 2013 naturalistisches Zeichnen und Grafikdesign. Ökologische Reflexion und künstlerischer Ansatz. Im Altgriechischen bedeutet Teuthis „Tintenfisch“. Seine Werke erinnern stark an die naturwissenschaftlichen Darstellungen von Ernst Heinrich Philipp August Haeckel, muten durch die Reduktion von Filigranem und den Einsatz von Polygonen fast schon expressionistisch an, wahren aber dennoch ein hohes Maß an Detail und Naturtreue. Seine Werke zieren die Straßen und Gebäude Frankreichs, Streetart par excellence, aber auch seine Arbeiten auf Papier sind wunderschöne Darstellungen von Tieren, die querbeet durch die taxonomische Gliederung der Zoologie angesiedelt sind. Einzelne Drucke seiner Kunstwerke sind auch käuflich zu erwerben. Unterstützt Teuthis mit einem Follow und verhelft ihm zu Reichweite, seine Arbeiten muten wirklich phantastisch an und bringen die Natur zurück in die grauen Städte.
(Frank Steinmann)
@_teuthis_
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Ich glaube, dass die Menschen, die mich bislang am meisten beeinflusst haben, die Menschen, die mich aufgezogen haben, Menschen vom Land sind. Ich glaube fest daran, dass die meisten Menschen hier unsere Heimat respektieren, es liegt in unserer Tradition, und unsere Tradition ist noch nicht verloren. Der Balkan, Kroatien, ist ein schöner Ort zum Leben, wir sind entspannt, wir arbeiten gerne, wir sind gerne draußen, immer mehr Menschen hier kehren zu ihren Wurzeln zurück, zu den Feldern und Ernten, immer mehr Menschen versuchen, ihre wahre Berufung zu entdecken ...
Versteht mich nicht falsch, das Leben hier ist nicht einfach, man muss in seinem Leben oft kämpfen, und man muss hart für sein Stückchen Brot arbeiten, aber ich denke, das ist es wert. Die Natur hier ist außergewöhnlich, wir haben hier alles: Goldene Felder, unberührte Gebirgsbäche, üppige Weinberge, kristallklare Kreideflüsse, endlose Täler und unberechenbare, mystische Wälder, das wunderschöne Mittelmeer und so viele Trinkwasserquellen, dass einige von ihnen nicht einmal in den Büchern erwähnt werden.
Reich von Natur aus Es fällt leicht zu sagen, dass wir reiche Leute sind. Unser Erbe ist enorm, und unsere Kultur ist unbezahlbar. Irgendwie versuchen einige von uns dennoch, sich auf ein Abenteuer einzulassen, um zu sehen, was es da draußen noch alles gibt.
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Ich respektiere den Geist des Entdeckers. Vielleicht werde ich eines Tages beschließen, auch zu gehen, aber für den Augenblick werde ich auf meinem Boden verweilen und versuchen, meine Spuren nur hier zu hinterlassen, unter dem klaren Himmel meines Landes, unter den grünen Zweigen, am warmen Lagerfeuer inmitten meines Volkes.
Diese Natur ist mein Zuhause, sie hält mich in Bewegung, Folklore und Traditionen, das ist etwas, das mich absolut erfüllt, mich verrückt macht, mich fasziniert, mein Blut pulsieren lässt und mich im selben Moment entspannt. Ich weiß nicht, warum, aber es ist etwas, das mich nährt, wenn ich in der Wildnis bin. Ist es eine Flucht, ein Abenteuer, die Einfachheit der Natur, schöne Landschaften, verzaubernde Klänge, das Hören auf den inneren Geist, die Entspannung der Seele? ... Schwer zu sagen!
Ich weiß nicht, ob ich es ein Geschenk nennen soll oder ob ich den Menschen danken soll, die mich ermutigt haben, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich schätze, ich hatte das Glück, hier geboren und aufgewachsen zu sein, auf dem Land, in unmittelbarer Nähe vieler Wälder, Bäche und Flüsse, ich hatte das Glück, so viele Stunden dort draußen verbringen zu dürfen. Natürlich wusste ich nicht, dass diese kleinen Abenteuer im Freien den Weg schufen, dem ich wahrscheinlich bis an mein Lebensende folgen werde, aber jetzt, 30 Jahre später, verstehe ich, dass ich immer noch nach der gleichen Sache suche, nach den gleichen unschuldigen Abenteuern, die meinen Geist beruhigen und meine Seele erfüllen werden. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem offenen Himmel über einem sich mir eröffnenden Weg, und ich kann euch sagen, dass es einfach ist.
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Frei, wild und schön Hier drüben fühlt es sich fast zu einfach an, ein Abenteuer zu finden, einen kristallklaren Wasserlauf zu erforschen und ihm stromaufwärts zu folgen, bis ins Herz des Flusses, wo ein geheimnisvoller blauer Pool das Leben in meine Adern pumpt, wo das Wasser fließt, wie es sollte, frei, mit den einzigen Dingen, die ihm im Weg stehen: Felsen und Bäume. Wo auch die Tiere frei, wild und schön sind.
Von ihnen lernte ich viel, von den für mich endlos scheinenden Gewässern und alten Wäldern. Ich habe gelernt, dass sie nicht endlos sind, wie ich früher dachte. Sie werden alt, genau wie ich, und je älter wir werden, desto mehr verstehen wir einander, desto mehr respektieren wir einander.
Ich versuche alles, was ich von ihr, von der Natur selbst, bekomme, zu schätzen. Im Gegenzug schäme ich mich dafür, dass ich ihr fast nichts zurückgebe, denn ich weiß nicht, was sich mit dieser enormen Akzeptanz vergleichen lässt, die ich von ihr erhalte.
Warum liebe ich sie, warum ruft sie mich die ganze Zeit an? Ich weiß es nicht, aber eines ist sicher.
Wasser und Natur verlangen fast nichts und geben alles. Wir müssen nur lernen, es zu genießen.
Für einige von uns scheint das einfach zu sein, und für andere ist dies unerreichbar. Und ja, wir machen uns das zunutze. Die Natur kennt das, und die meiste Zeit ist sie still und hält den Druck aus, wie auch die Eltern. Sie lässt uns egoistisch sein, und nach und nach werden wir uns dessen immer mehr bewusst.
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Treibende Erfahrungen Wir verändern uns also, und jetzt versuchen wir, das zu ersetzen, was wir zerstört haben. Wir haben Angst, nach und nach akzeptieren wir, dass wir keine Macht über die Natur haben und dass wir einen Preis für unsere Zerstörung zahlen werden. Vielleicht ist der Preis letztendlich keine kluge Wortwahl, aber ihr versteht... Die Natur wird uns aufnehmen und wir werden ein Teil der Dinge, die wir nutzen. Jetzt bin ich sicher, dass ich beim Paddeln nur versuche, jedes Stückchen Erfahrung, das in der Strömung schwimmt, mitzunehmen.
Wenn ich diese Erfahrungen nicht festhalte und wenn ich sie nicht nutze, bin ich sicher, dass sie für immer davontreiben werden. Außerdem weiß ich, dass mein Paddel aufhören wird zu schlagen, und wenn es aufhört, möchte ich sicher sein, dass ich einen Einfluss hinterlassen habe, nicht auf die Natur, sondern auf meinen Sohn, meine Tochter, meinen Freund, damit sie in dem Fluss der Erfahrung paddeln können, auf dem ich schon einmal gepaddelt bin, und sie werden es wissen.
Sie werden ein bisschen mehr wissen, wie sie den Moment genießen können, so dass sie ihn nach und nach an ihre Töchter und Söhne, ihre Freunde weitergeben können.
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Während eines kurzen Trips in die bayrischen Alpen und einem Besuch bei der Fliegenfischer-Legende und unserem SCALE-Partner Rudi Heger in diesem Herbst, hatte ich das Glück auf Olivier Portrat zu treffen. Olivier ist seit Jahrzehnten eine feste Instanz in der weltweiten Angelszene.
Als Sohn eines französischen Diplomaten ist er seit jeher ein Nomade und seine journalistischen, fotografischen sowie natürlich auch fischereilichen Fähigkeiten sind international bekannt und geschätzt. Was allerdings nur wenige Angler und Fischer mitbekommen haben, ist dass Olivier aktuell das Amt des CEO der EFFTA (European Fishing Tackle Trade Association) bekleidet und damit seinen Vorgänger Jean-Claude Bel 2020 ablöst.
Portrat ist ein Sprachtalent, spricht fließend Deutsch, Englisch und Französisch, ist außerdem dem Italienischen, Spanischen und Niederländischen mächtig, so dass die vielfältige Kommunikation gepaart mit Sachverstand und kosmopolitischem Hintergrund ihn bestens für dieses Amt zu qualifizieren vermag. Wenn sich die Chance ergibt, ein solches Urgestein der journalistischen Angelszene zu treffen, muss diese selbstredend genutzt werden. Somit hatte ich das Vergnügen, Olivier in einem kurzen Interview 6 Fragen zu stellen, die mir unter den Nägeln brennen und auch für uns Angler in Europa von enormer Wichtigkeit scheinen.
„Hallo Olivier, zunächst auch von uns nochmals herzlichste Glückwünsche für Dich zur Wahl des EFTTA-CEOs und vielen Dank aus der Redaktion für deine Zeit mit uns, dies natürlich auch im Namen der internationalen Leserschaft des SCALE Magazines.“ 1. „Würdest du unseren Lesern bitte kurz erläutern, was die EFTTA überhaupt darstellt und welche (auch politische) Funktionen sie innehält? Die Bedeutung und Wirkungsweise der gesamteuropäischen Funktionalität eines Verbandes scheint für den einzelnen Angler vermutlich sehr weit entfernt liegend.“ „Die EFTTA vertritt die Interessen der europäischen Angel-Industrie. Der Schwerpunkt dieser Arbeit besteht darin, mit der EU (Kommission & Europaparlament) zu kooperieren und so langfristig die Zukunft der Angelfischerei bestmöglich abzusichern.
Das ist wichtig, denn die Zukunft der Angelfischerei war noch nie so gefährdet wie heute. Diese Gefahren sind politischer, ökonomischer und ökologischer Natur.
Würde die EU Termine mit Privatpersonen machen, so würde sie in einer unübersichtlichen Terminflut ersticken. Deshalb fordert die EU dazu auf, dass sich Interessensgruppen in einem Verband organisieren. So wird die Gemengelage übersichtlicher.
Das Schöne ist, dass wir Angler so auch Gehör finden. Dasselbe gilt aber auch für unsere Gegner. Die europäischen Entscheidungsträger können sich so ein eigenes Bild vom jeweiligen Sachverhalt machen und auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen treffen.
Ohne eigenen Verband würden wir Angler in Brüssel kein Gehör finden. Ein Verband, wie die EFTTA ist daher für einen vernünftigen Fortbestand der Angelfischerei innerhalb der EU unerlässlich.“
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2. „Die EFTTEX in ihrer Funktion als Messe-Organ des europäischen Verbandes des Angelgerätehandels erfuhr in den vergangenen Jahren immer häufiger negative Kritiken (Auch SCALE berichtete in zwei Ausgaben von diesem Sachverhalt). Den Veranstaltern wurde ein nicht mehr zeitgemäßes Management vorgehalten, die Medien wurden nur sehr beschränkt einbezogen, Schlüsselfiguren der sozialen Medien ignoriert und somit die Gesamtheit der jüngeren Generation an Anglern und auch der potentiellen Kunden von morgen nicht mehr adressiert. Auch haben viele namhafte Hersteller, als Beispiel sei z.B. Shimano genannt, erst gar keinen Auftritt mehr auf der EFTTEX gestaltet. Wohin möchtest du als neuer CEO der EFTTA den Auftritt der EFTTEX führen?“ „Ich bin erst seit Dezember 2019 im Amt. Als eine meiner ersten „Baustellen“ habe ich mich der EFTTEX gewidmet – es ging mir darum, diese größte europäische Händlermesse des Angelsports attraktiver & moderner zu gestalten, ihr frischen Wind zu verleihen und die angelnde Jugend Europas mit einzubeziehen.
Die Messe hätte im Juni in Prag stattfinden sollen. Weil Prag über die schöne Moldau verfügt habe ich mich mit meinem Freund Ross Honey (WPC, WCC & WSF) daran gemacht, parallel zur EFTTEX eine internationale Streetfishing-Competition auf die Beine zu stellen. Parallel dazu hatte ich mir ein Budget gesichert, um mindestens 2/3 der europäischen social-media (Blogger, Influencer usw.) und der Vertreter der gedruckten Presse einzuladen.
So gelangt diese Händlermesse auch direkt an die Endverbraucher – ein Mehrwert für die Aussteller.
Ziel war es, all diese „Player“ aus der Angelbranche über die Wichtigkeit der EFTTA-Arbeit in Brüssel zu informieren und verständlich zu machen, warum wir die Unterstützung aller Angler brauchen, warum von unserer Arbeit in Brüssel das Überleben des Angelsports abhängt. Doch dann kam Corona. Wir mussten die Messe absagen und auf das nächste Jahr verschieben …“
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3. „Auch wenn das Thema für viele Menschen ein leidiges geworden sein mag, das aktuelle Geschehen um COVID-19 bestimmt weltweit unseren Alltag. Somit auch die Ausübung der Sportfischerei. Wirtschaftlich betrachtet, mag dies verheerende Auswirkungen haben, so z.B. für Tour-Anbieter, Guides und gegebenenfalls auch die Gerätehersteller. Siehst du in der Pandemie einen aktuellen Grund zum ökonomisch ausgerichteten Aufschrei oder betrachtest du diese unter anderen Gesichtspunkten?“ „Der erste europäische „Lockdown“ war besonders in südeuropäischen Ländern sehr streng. In Italien, Frankreich und Spanien war das Angeln schlichtweg verboten. Das war natürlich für die dortigen Angelgeschäfte und den Großhandel, der diese Geschäfte beliefert, eine Katastrophe. Doch hat sich seitdem das Blatt gewendet. Das Angeln ist wieder erlaubt worden, wobei sich europaweit ein erstaunliches Phänomen entwickelt hat: Es sind mehr Menschen zum Angeln gegangen als je zuvor! Europaweit sind durch Corona Millionen „neuer“ Angler entstanden – irgendwo verständlich, denn Angeln ist „social-distancing at its best!“. Dieser Trend ist in mittel- und nordeuropäischen Ländern am spektakulärsten. Viele der großen europaweit arbeitenden Großhändler waren schon im Frühsommer ausverkauft! Das Gute ist: Dieser Trend wird wahrscheinlich anhalten.
Es gibt aber auch Verlierer und in vielerlei Beziehung gehört der Angeltourismus eher zu den Verlierern als zu den Gewinnern, ganz besonders in Frankreich, Italien und Spanien. Ich wünsche den betroffenen Unternehmen & Guides viel Durchhaltevermögen – es wird auch wieder rosige Zeiten geben!
Erstaunlicher Nebeneffekt ist, dass beispielsweise die Fische des Ebro noch nie eine solche Ruhe vor Anglern hatten – und das wird sich langfristig zweifelsohne positiv auf die Fischbestände auswirken …“
4. „Wie ist Deine Einschätzung der ökologischen Situation unseres Planeten und damit auch unweigerlich die zukünftige Situation für uns Sportfischer, die wir alle von der Ökologie abhängig sind? Wie sieht also deiner Meinung nach ein zukunftsorientiertes, zeitgemäßes Angeln aus, wenn wir Faktoren, wie den Klimawandel oder auch Umwelt- und Habitatzerstörungen, mit in diese Vision einbeziehen wollen?“ „Die ökologische Situation unseres Planeten ist leider desaströs. 150 Jahre haben wir systematischen Raubbau an der Natur betrieben – und das rächt sich nun u.a. in Form des rasch voranschreitenden Klimawandels.
Seitens der EFTTA kämpfen wir in Brüssel für freie Migrationsrouten in unseren Flüssen und wehren uns vehement gegen zusätzliche Gewässerverbauung, während wir gleichzeitig den Kraftwerksrückbau fördern. Doch im Rahmen des Atomausstieges und der Suche nach „nachhaltigen“ Energien liegen tausende neue Wasserkraftprojekte in den Startlöchern!
Für uns von der EFTTA ist jegliche Wasserkraft, die mit dem Aufstauen von Gewässern einhergeht, eine ökologische Katastrophe und alles andere als nachhaltig.
Massiver, meist landwirtschaftlich verursachter Insektenschwund macht zahlreichen Fischarten zusätzlich ein Gedeihen schwer. Invasive Arten, von denen einige extrem geschützt sind (Kormorane, Fischotter!), erschweren die Lage zusätzlich – auch hier gibt es leider unzählige Baustellen.
Ich versuche, bei den Entscheidungsträgern in Brüssel Gehör zu finden, indem ich stets darauf aufmerksam mache, dass wir Angler ein ureigenes Interesse an gesunden Biotopen haben, da nur dann unser Angelsport von Erfolg gekrönt sein kann.
Wir Angler sind Naturschützer und keine Naturnutzer!“
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5. „Die Angelindustrie selbst scheint sich ungeachtet der so bezeichneten Krise rasant fortzuentwickeln. Man geht von einem Umsatz der europäischen Angelindustrie im Rahmen von mindestens 20-25 Mrd. Euro jährlich aus (allein die Meeresangelei innerhalb der EU generiert 10,5 Milliarden Umsatz und 100.000 Arbeitsplätze – siehe Studie von Kieran Hyder), in den USA kann diese Summe nochmals vervierfacht werden.
Wie können wir unser Hobby nachhaltig und naturverträglich gestalten?“ „Das liegt in unserem ureigenen Interesse, heute mehr denn je zuvor, denn die EU hat dem Plastikmüll den Krieg erklärt. Wir von der EFTTA begrüßen diesen „Krieg“ – er ist leider notwendig. Wer auch immer sich anders äußert, den bitte ich seine Kinder zu diesem Thema zu befragen und die Antworten regelmäßig, dass ein solcher „Krieg“ unerlässlich ist. Die Jugend von heute ist sich dieser Problematik bewusst, oft mehr als die älteren Generationen. Wann immer möglich dränge ich die Industrie, die hinter der Angelfischerei steht, von sich aus ökologischer und „grüner“ zu werden.
Momentan finden Untersuchungen statt, um herauszufinden für welchen Prozentsatz am Plastikmüll der europäischen Meere wir Angler verantwortlich sind. Leider werden bei diesen Untersuchungen momentan die Stückzahlen und nicht das Gewicht des gefundenen Plastiks berücksichtigt. Wird an einem Strand ein 300 Kilo Fischernetz aus Kunststoff gefunden (das von den Berufsfischern oft mit Absicht ins Meer entsorgt wird, da das günstiger als jede fachgerechte Entsorgung ist!), dann zählt das in der Statistik genauso viel, wie ein paar Zentimeter Angelschnur! Das ist uns Anglern gegenüber natürlich in höchstem Masse unfair, dagegen kämpfe ich in Brüssel an.
Würde der Plastikmüll den wir Angler – gegen unseren Willen! – beim Angeln verlieren nach Gewicht bewertet, so würden wir in diesen Statistiken als Müllverursacher so gut wie gar nicht auftauchen. Eine Plastikflasche enthält weit mehr Plastik als das, was ein Durchschnittsangler in seinem Leben an Angelschnur über Hänger verliert. Kein Angler ist auf Geräteverlust aus, denn schließlich muss er dafür zuvor teures Geld bezahlen!
Die EU-Kommission arbeitet momentan an einer Verbotsliste für Einwegplastik. Letzten Winter stand plötzlich Angelschnur aus Plastik auf dieser Liste! Dabei muss man wissen, dass nicht nur Nylonschnüre aus Plastik sind, sondern dass auch geflochtene Schnüre aus Kunststoff-Polymeren bestehen. Kurzum, sollte die Plastik-Angelschnur auf dieser Liste bleiben und die Liste nach Abstimmung im Europaparlament & Rat rechtskräftig werden, dann wäre schlagartig EU-weit der Einsatz moderner Angelschnur verboten, zu der wir Angler keine sinnvolle Alternative haben! Das wäre das Ende der Angelfischerei und für 100.000sende Arbeitsplätze in der EU!
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Wir sind deshalb bei der Kommission vorstellig geworden und haben sie überzeugt, die Plastik-Angelschnur wieder von dieser Verbotsliste zu nehmen. Im Gegenzug haben wir zugesagt, dass wir gerne auf die Angelschnüre aus Plastik verzichten werden, sobald wir eine sinnvolle Alternative (die es noch nicht gibt!) haben. Das ist jedoch nur ein Etappensieg, denn es kann sein, dass die Plastik-Angelschnur irgendwann wieder auf dieser Verbotsliste auftaucht – es ist die Aufgabe der EFTTA ständig dahinter zu sein und am Ball zu bleiben.
Im Fadenkreuz stehen auch Hard- und Softbaits aus Plastik, Blei, aber auch Additive für Boilies & Lockfutter. Bei diesen Themen mache ich mir etwas weniger Sorgen, da es sehr umweltvertragliche Alternativen gibt – etwa Weichplastikköder ohne Plastisole und ohne andere Giftstoffe.
Wie eingangs erwähnt dränge ich „meine“ Industrie dazu, von sich aus „grüner“ zu werden, noch bevor es irgendwelche Gesetze von uns verlangen.
Das Echo ist übrigens sehr positiv – der Beweis sind die vielen umweltverträglichen Weichplastikköder die mittlerweile auf den Markt kommen, auch bieten heute viele Hersteller Alternativen zu Blei an.“ 6. „Und final die hypothetische Frage an Dich: Wenn du Öko-Diktator in Europa wärst, wie sähen deine persönlichen Ziele und Strategien in der EU zu Gunsten der Angelfischerei aus?“ „Das ist eine schwierige Frage, denn will man ein „guter“ Diktator sein, dann muss man viele Kompromisse eingehen, die das Ergebnis oft verwässern. Ich bin mir bewusst, dass es nicht nur uns Angler und unsere Interessen gibt … 6.1) Ich wäre ein erklärter Gegner von Fischzucht in offenen Gewässern. Das ist Massentierhaltung im Freien, die mit einem hohen Medikamenteneinsatz einher geht. Die einzig vertretbare Form der Fischzucht findet in geschlossenen Kreislaufanlagen statt, evtl. auch Aquaponik. Wichtig ist, dass die gezüchteten Fischarten ohne tierische Proteine gedeihen können, denn momentan werden 5 Kilo Wildfisch (Anchovis, Sardinen etc.) zur Produktion von einem Kilo Zuchtfisch verwendet. Lachse & Forellen und andere Raubfische lassen sich nun einmal nicht mit pflanzlichen Proteinen mästen.
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6.2) Ich wäre vehement gegen den großen Druck, den die Berufsfischerei auf die Biotope ausübt. Alle Fische sollten der Angelfischerei überlassen werden – jeder mit der Angel gefangene Fisch ist volkswirtschaftlich – und kulinarisch! - ein Vielfaches von demselben Fisch wert, der von der Berufsfischerei getötet wird. Wir Angler können selektiv entnehmen, wobei wir keine Habitate zerstören. Die Gewässerböden werden von uns nicht durch Schleppnetze zertrümmert oder durch andere äußerst schädliche Fangtechniken in Mitleidenschaft gezogen. Auch sind wir Angler gar nicht in der Lage, ganze Bestände zu zerstören – die Berufsfischerei dagegen hat das schon in vielen Weltmeeren hinbekommen. Die grässlichen „Geisternetze“ sind auch eine Hinterlassenschaft der Berufsfischerei!
Jetzt mag man sagen, dass es unmöglich ist, auf die Berufsfischerei zu verzichten – was aber nicht stimmt: Florida hat schon lange die Berufsfischerei mit Netzen und anderen schädlichen Techniken verboten! Und es ist der fischreichste Bundesstaat der USA geworden. Trotzdem müssen die Einheimischen nicht auf Fisch verzichten, denn die Angler dürfen unter bestimmten, kontrollierten Umständen Fisch verkaufen. Zwar haben zunächst die Berufsfischer laut aufgeschrien, mittlerweile ist aber der Mehrwert der Fischbestände Floridas gestiegen: Die ehemaligen Berufsfischer verdienen heute besseres Geld über Boots- und Unterkunftsvermietungen an Angler oder als Guides. Alle haben in Florida von den getroffenen Maßnahmen profitiert – ganz besonders die Natur … 6.3) Ich würde den großen Vorteil, den die Angelfischerei gegenüber der Jagd hat, voll ausspielen: Im Gegensatz zum Jäger sind wir Angler nach erfolgreichem Akt so frei, die von uns erbeutete Kreatur am Leben zu lassen und sie wieder zurück zu setzen! Entsprechend würde ich den deutschen Weg verwerfen, der die Angler nahezu dazu verpflichtet, die gefangenen Fische zu töten. Dieser Weg ist in der EU übrigens einmalig, in jedem anderen EU-Land ist man frei, über das Fortleben des gefangenen Fisches selbst zu entscheiden. Im Wald ist der deutsche Jäger schließlich auch nicht verpflichtet, all das zu töten, was ihm vor die Flinte kommt! Und wer es kritisiert, wenn wir Angler aus „Spass“ zum Angeln gehen, den frage ich gerne, ob er beim Sex auch mal verhütet. Im Regelfall wird diese Frage mit einem verdutzten „ja“ beantwortet – und dann sage ich, dass es beim Angeln genauso gelagert ist – unsere Triebfeder ist nur ausnahmsweise der Fisch auf dem Teller, denn bei uns steht das Naturerlebnis an erster Stelle, just so, wie beim Sex – Mormonen und ähnliche Sekten ausgenommen … 6.4) Zu guter Letzt wäre ich gegen Gewässerverbauung, ganz besonders gegen das Zerstören von Migrationsrouten durch Staudämme. Auch würde bei mir eine hochwertige Wasseraufbereitung eine wichtige Rolle spielen. Ich habe kein Problem mit Wasserkraft, die Meeresströmungen u.ä. nutzt, wichtig ist, dass die Migrationsrouten offen bleiben – und das nicht nur zum Aufsteigen in die Flüsse, nein auch das reibungslose Abwandern muss gewährleistet sein.“ „Abschließend bedanke ich mich auch im Namen unserer Leserschaft für deine Zeit und wünsche dir alles Gute und viel positiven Einfluss auf das politische, ökonomische und ökologische Geschehen rund um die Angelfischerei in der EU als CEO der EFTTA!“ (Frank Steinmann)
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Der eigentlich geplante Australien Trip – gecancelt!
Danke Corona! Aber zum Glück gibt es ja auch in Europa interessante Destinationen, die guten Erfolg versprechen. Na gut, es wurde dann nicht wirklich Europa, sondern eine Insel mitten im Atlantik – Madeira. Denkt man bei Madeira ans Fischen, kommt einem zuerst was in den Sinn? Natürlich das Big Game Angeln auf Marlin und Thunfisch. Völlig zurecht, denn vor Madeira werden jedes Jahr Fische in Weltrekordgröße gefangen. Doch in den letzten Jahren ist auch immer häufiger das Light Tackle Angeln auf Bluefish, Grouper, Pargo und Co. in den Fokus gerückt.
Wilde Nordküste Das einzige Problem hierbei ist, dass es lediglich ein Charterunternehmen gibt, welches die Light Tackle Fischerei seriös anbietet. Dementsprechend schwer (und teuer) ist es einen Platz zu bekommen. Na gut, dann muss eben vom Ufer gefischt werden. Nach kurzer Recherche war klar, dass die Nordküste deutlich besseren Erfolg verspricht. Das Problem ist hierbei nur die Brandung, welche auf dieser Seite der Insel sehr rau sein kann. Dies ist vor allem problematisch, da das Ufer hauptsächlich aus Steilküste besteht und nur wenige Spots überhaupt erreichbar sind. Diese sind dann oft so exponiert, dass sie bei hoher Dünung ziemlich gefährlich zu befischen sind. Durch den Wind, der im Sommer recht beständig aus Norden weht, bauen sich hier hohe Wellensets auf, die das Fischen oft über mehrere Tage unmöglich machen. An der Südküste dagegen ist Angeln praktisch immer möglich – aufgrund der fehlenden Strömung und extensiven lokalen Fischerei aber nur mit sehr mäßigen Erfolgsaussichten.
Nach unserer Ankunft in Porto Moniz zeigte sich die Nordküste dann auch gleich von ihrer schlechtesten Seite: Wind mit 5 Beaufort und hohe Wellen ließen mich die obligatorischen ersten Würfe nach der An-
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kunft verschieben. Die beeindruckende Szenerie aber entschädigte dafür. Die natürlichen Pools, welche der Touristenmagnet der Region sind, und an denen sich die schroffen Klippen sowie die Ilha Moheu anschlossen, sahen einfach magisch aus. Den Abend ließen wir dann bei einem typischen Abendessen (Schwarzer Degenfisch mit Banane) ausklingen.
Tough Game Die folgenden Tage zeigte sich das Wetter dann von seiner besten Seite. Leichte Brise bei 25 Grad, so ließ es sich wirklich gut aushalten. Das Angeln auf Bluefisch gestaltete sich aber nicht so freundlich. Es waren, bis auf sehr wenige Meeräschen, keine Köderfische zu sehen. Die Bluefish waren dementsprechend schwer zu lokalisieren. Topwater, Gummifisch, Blinker – nichts schien einen Fisch zu bringen. Nicht einmal ein Nachläufer zeigte sich, weder am Kiesstrand noch entlang der Klippen – einfach nichts. Na ja, „nichts“ stimmt nicht so ganz, die Eidechsenfische waren wirklich überall. Nach zwei Tagen war das Frustlevel schon im roten Bereich, als ich nach einem Abendessen in Seixal noch ein paar Portugiesen beim Stippen zusah. Stippen? Ja, in den 12 Tagen auf der Insel sah ich keinen einzigen Spinnfischer. Alle Einheimischen angeln mit einer Sardinenpaste und füttern mit dieser an. Die Beute war selten länger als 20 cm und bestand aus Meeräschen und Lippfischen.
Doch zurück zu der Stelle in Seixal – nach ein paar Minuten und Meeräsche Nummer 5 beschloss ich auch noch ein paar Versuche auf der Spitze der Klippe zu machen. Inklusive neuer Taktik: Gummifisch ins Mittelwasser absinken lassen und langsam einkurbeln. Nicht wirklich mit einem Erfolg rechnend, war ich umso überraschter als die Rute plötzlich richtig krumm war. Haken war das eine, aber landen auf einer Klippe ist nochmal eine andere Nummer. Mit viel Glück (zweimal tauchte der Fisch direkt entlang der muschelbewachsenen Klippe ab) und einiger Kletterei konnte ich meinen ersten Madeira Bluefish in einem Pool landen.
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Der lange Weg zum Traumspot Doch damit war der Bann dann endlich gebrochen und so konnte ich in den folgenden Tagen noch einige halbstarke Bluefish erwischen. Alle mit der gleichen Methode, die ganze Hardbait-Armada hatte ich anscheinend umsonst mitgenommen. Die Plätze um Porto Moniz und Seixal waren bei meiner Internetrecherche die einzigen, welche öfter erwähnt wurden. Doch die Nordküste ist lang und bei den Wanderungen entlang der Steilküste sah man ständig Spots, bei denen man dachte: „Hier muss Fisch sein!“ Das Problem jedoch war die Erreichbarkeit dieser, die Steilküste hinab zu gelangen ist nur an wenigen Stellen möglich und sehr mühsam. Einen der vermeintlichen Hotspots wählte ich dann aus und begab mich auf den beschwerlichen Abstieg. Circa 90 Minuten später und leicht beschädigt, war ich dann endlich am Wasser.
Doch die Anstrengung war schnell vergessen. Wie so oft bei wenig beangelten Plätzen folgten die Bisse innerhalb der ersten Würfe.
Zuerst schnappten sich einige kleine Grouper (und natürlich Eidechsenfische…) den Gummi. Nach einem Wechsel auf Topwater biss dann auch noch der Zielfisch des Urlaubs: Ein Bluefish über 5 Kilogramm schnappte sich den Seaspin Pro Q. Nach einigen weiteren kleineren Fischen folgte der Aufstieg – zwei Stunden bei 30 Grad. Danach wurden die Strapazen erstmal mit zwei Flaschen der Inseleigenen Maracuja-Limonade „Brisa“ belohnt.
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Der Letzte seiner Art Für den letzten Tag an der Nordküste sollte es dann nochmal an den im Internet oft erwähnten Spot in Porto Moniz gehen. Den mangelnden bisherigen Erfolg hier führte ich auf die hohe Zahl an Speerfischern zurück. Denn die waren in Madeira an jeder Ecke zu treffen und sorgen so dafür, dass standorttreue Fische ein schweres Leben haben. Besonders die Anzahl der Amberjack und Grouper, die Hauptbeute der Spearos, hat in den letzten Jahren laut Aussagen der Einheimischen stark darunter gelitten. Ohne große Erwartungen jiggte ich also den Fiiish Black Minnow zum gefühlt 100ten Mal an der Felskante vorbei, als ein Einschlag wie ein Donnerschlag durch die Rute fuhr. Die erste Flucht riss 30 Meter Schnur von der Rolle und die Rute war bis ins Handteil gebogen. Das wird doch nicht...? Nach weiteren bangen Minuten und hartem Drill lag er dann von mir: ein Dusky Grouper von über 10 Kilogramm. Selbstverständlich setzte ich den großartigen Fisch, unter den Augen der ungläubigen Stipper, wieder zurück. Vielleicht hat er weiter Glück und gerät nicht in das Schussfeld der Speerfischer.
Abwechslung gesucht?
Neben der tollen Küstenfischerei an der Nordküste hat Madeira auch bei schlechtem Wetter viel für Angler zu bieten.
Die Levadas, die sich über die ganze Insel schlängeln, beherbergen eine sich selbst reproduzierende Population von Regenbogenforellen, welche mit ihrer wunderschönen Zeichnung die fehlende Größe wieder wettmachen.
Wer es lieber auf größere Fische versuchen möchte, sollte eine Ausfahrt bei Madeira Sight Cast Fishing buchen. Der Kapitän war Berufsfischer und kennt alle guten Spots für Amberjack und Pargo. Bei meiner Ausfahrt mit einem weiteren Angler konnte ich auf Slow Jigs einige kapitale Dentex Gibbosus erbeuten. Wer Glück hat (also perfektes Wetter) kann seine Jiggingkünste an den Islas Desertas versuchen. Hier schwimmen Amberjacks in Weltrekordgröße herum, der Bootsrekord liegt bei 80 Kilogramm! Die Blumeninsel hat also wirklich viel für Angler zu bieten, gerade auch weil diese Destination schon nach knapp 3 Stunden Flug erreicht werden kann. „Adeus por agora Madeira“.
Empfohlene Ausrüstung Light Tackle • Rute PE 1-2 / Schnur 20lb / (langes) Vorfach 60lb • Köder: Fiiish Black Minnow (für Grouper und Bluefish) / Halco Twisty / Seaspin Pro Q / Seaspin Janas Jigging • Slow Jigging Rute PE 2/ Schnur 30 lb / Vorfach 60 lb • Köder: Slow Jigs wie der FC Labo MSL von 100 -200gr / JLC Sepia und XIPI für Dentex
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Auch wenn damals noch niemand dieses Wort benutzt hat, muss man sagen, dass ich seit meiner frühesten Kindheit sehr introvertiert und eher so der Typ „Eigenbrötler“ bin. Ich wuchs mit einem kleinen Freundeskreis auf, selten fand ich mich auf größeren Veranstaltungen wieder.
Ich ging nicht einmal zum Abitur-Abschlussball und drückte mich vor der anstehenden gemeinsamen Reise. Es ist nicht so, als könne ich Menschen nicht leiden oder würde sie zurückweisen.
Aber ich brauche niemanden um mich herum um glücklich zu sein und bin mit mir und der Welt zufrieden. Heute bin ich 40 und habe viele Interessen und Hobbies hinter mir, das Angeln jedoch ist immer an erster Stelle geblieben, seit ich kurz vor meinem vierten Geburtstag meinen ersten Fisch fing.
Angeln war für mich immer sowohl Erholung als auch Spannung und Begeisterung. Als ich dann meine erste Fliegenrute bekam, war ich komplett infiziert – und wie es so ist mit dem Fliegenfischen, geht es nicht einfach nur um die Rute und ein paar gekaufte Fliegen um eine Forelle zu fangen. Es tut sich ein ganzes Universum auf, dass man nach und nach entdeckt.
Man beginnt seinen Wurf zu perfektionieren, alles über die verschiedenen Insekten herausfinden und, natürlich, seine eigenen Fliegen zu binden. Ein paar unterschiedliche, gutaussehende, funktionale Muster, die alles fangen können was so herumschwimmt. Es ist ein Prozess der Jahre dauert, man wird kein guter Binder und Fliegenfischer über Nacht. Es braucht Geduld, man muss eine Menge lernen und Misserfolge wegstecken können. Es ist eine Reise, die mein Leben ausfüllt und mich achtsamer und entspannter werden ließ.
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Mehr als nur binden Es kann natürlich sehr einfach sein – eigentlich braucht man nur eine Katze oder einen Hund bürsten, die gesammelten Haare binden, und schwupps, hat man eine Fliege, die Fische fängt. Auf der anderen Seite kann das Binden auch überaus komplex sein. Häufig wird das Fliegenbinden als Kunstform beschrieben, und wenn man es als kreativen Prozess mit endlosen Kombinationsmöglichkeiten sieht, hat die Beschreibung durchaus ihre Berechtigung. Für mich ist es jedoch mehr als das. Es ein sehr wichtiger Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit, es ist meine Medikation, meine Meditation und meine Therapie. Egal, was auch in meinem Leben passiert ist – ich habe mir immer die Zeit genommen, meinen Materialschrank zu öffnen und mich an meinen Bindetisch zu setzen.
Manchmal reichen ein paar Fliegen und ich bekomme den Kopf wieder frei, manchmal sitze ich Stunde um Stunde, kreiere Muster und entwickele Ideen – nur ich, mein alter Bindestock und tausend verschiedene Materialien. Ich horte diese Materialien wie Kinder Spielzeug sammeln, ein buntes Sammelsurium von Fellen, Federn, Perlen, Drähten, Fasern und Glitter. Es ist wie eine Art kindliches Spiel und es sieht ein bisschen so aus als würde man damit eine Rakete oder einen Truck aus Lego baut. Erwachsen sein ist hart und anstrengend und bringt jede Menge Schmerz, Entscheidungen und Verantwortung – warum sich also nicht von Zeit zu Zeit zurückziehen und spielen?
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Ein etwas anderer Ansatz Fliegenbinden kann ein Hobby sein oder auch einfach nur eine preiswerte Möglichkeit an Fliegen zu kommen, denn natürlich ist das deutlich billiger als sie im Shop oder von einem anderen Binder zu kaufen. Aber es kann so viel mehr sein. Manche machen Yoga oder meditieren, und... nun, manche binden Fliegen. Und diejenigen, die sich auf eine bewusste, beinahe meditative Art damit auseinandersetzen, beginnen, Muster anders wahrzunehmen. Normalerweise habe ich schon konkrete Ideen im Kopf bevor ich mich hinsetze. Dann beginnt das Zählen und es begleitet den gesamten Prozess. Das ist für mich die wahre Magie des Bindens! Ich habe ein Muster im Kopf und denke: davon brauche ich 20, jeweils zehn auf 12er und 10er Haken. Ich wähle umsichtig die richtigen Haken aus, ich zähle sie, zähle die Perlen, lege alle benötigten Materialien säuberlich zurecht und spanne den ersten Haken ein. Ich zähle weiter.
Ich brauche drei Fasern und dazu die exakte Menge an Dubbing. Ich stelle das Dubbing selbst her, sorgfältig mixe ich die Materialien um es perfekt hinzubekommen.
Ich zähle weiter. Fünf Wicklungen des Ribbing Wire für die 12er Haken, sechs für die 10er. Alle Fliegen müssen exakt gleich aussehen, ich erlaube mir keine Abweichungen, keine Fehler. Mein Geist schaltet alles andere ab, achtsam wickele ich und ich bin vollkommen fokussiert.
Das sind meine Regeln und Schritte und wenn ich sie exakt befolge, liegt am Ende eine perfekt gebundene Fliege vor meiner Nase... oder 20 davon. Manchmal auch 100. Es gibt kein Limit und die Möglichkeiten sind wahrlich endlos. Nichts kann mich von dieser Meditation abhalten und ich genieße jeden Augenblick. Jedem Detail wird die Aufmerksamkeit geschenkt, das es verdient. Ich vergesse komplett was um mich herum geschieht. Und wenn ich damit fertig bin, scheint der dunkelste Tag wieder hell, alle Sorgen sind vergessen.
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Der Nutzen der Achtsamkeit Achtsamkeit kommt in vielen Formen daher, es gibt viele verschiedene Namen dafür und ich möchte sie hier gar nicht alle aufführen. Im Gegenteil. Ich will nur eines sagen: Bindet nicht mit dem Blick auf die Uhr und kümmert euch währenddessen nicht um euer Handy. Versucht bei euch selbst zu sein und gebt euer Bestes. Es gibt nur euch und den Bindetisch. Ihr und die tausend Materialien, die unzähligen Kombinationsmöglichkeiten. Beim Binden achtsam zu sein, bedeutet in diesem Fall Ablenkung zu eliminieren und es wird euch helfen Stress, beklemmende Sorgen loszulassen und einen gedanklichen Reset zu erzielen. Es dauert natürlich seine Zeit bis man befriedigende Ergebnisse erzielt, aber es lohnt sich, und wenn man sich wirklich um diese innerliche Einstellung bemüht, kommt sie auch und ändert alles. Man wird ruhiger, zufriedener und sinnlicher in seinem Handeln.
Jeder Griff lehrt einen Achtsamkeit. Genauso ändert sich das Procedere des Angelns, man bekommt einen anderen Blick auf die Umwelt und Natur. Nehmt euch die Zeit für euch selbst, es wird sich auszahlen. Wenn man so einen Tag achtsam und mit innerer Ruhe angeht, wird er zu etwas Besonderem.
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GEWINNSPIEL
FINEST FLY FISHING SPENDIERT EUCH EIN
TRXSTLE CRC FLIEGENRUTENTRANSPORTSYSTEM Unser Freund Jan Pieter Aben von Finest Fly Fishing hat uns als Dankeschön für die Vorstellung des Dachgepäckträgers, der sich mit Hilfe des Schultergurtes auch ohne Auto transportieren lässt, ein Trxstle CRC Fliegenruten-Transportsystem für eine Verlosung zur Verfügung gestellt. Wir hätten das schicke Teil zwar am liebsten selbst behalten, aber es ist ja schließlich Weihnachten. Allerdings ermitteln wir den/die Gewinner/in erst kurz vor Erscheinen der nächsten SCALE Ausgabe im März. Bis dahin habt Ihr also Zeit, uns eine Email mit dem Betreff „trxstle“ an die folgende Adresse zu schicken.
Viel Glück!
trxstle@scale-magazine.com
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Der Patagonia-Botschafter Jasper Pääkkönen ist in erster Linie ein Fliegenfischer und Aktivist, aber auch einer der bekanntesten Filmschauspieler Finnlands. Er nutzt seine Bekanntheit, um auf die drängenden Probleme für die Fische in seinem Heimatland aufmerksam zu machen. Viele seiner Kampagnen haben konkrete Änderungen im finnischen Fischereirecht bewirkt.
Wir treffen uns mit dem Fliegenfischer, um herauszufinden, was er gemacht hat und wie er den Sport und die Gesellschaft im Wandel sieht.
Du fischst und arbeitest auf der ganzen Welt, aber in diesem Jahr musstest du, wie so viele Menschen, in der Nähe deines Zuhauses bleiben. Wie war das, ohne Reisepläne, die dich hätten ablenken können?
Die Pandemie bedeutete, dass ich viel weniger fischen ging, weil viele meiner geplanten Reisen ins Ausland gehen sollten. Ich hatte drei Wochen auf der Kola-Halbinsel in Russland gebucht und eine Woche in Kuba geplant, die ich dann aber auch absagen musste. Stattdessen habe ich in diesem Sommer mehr Zeit zu Hause verbracht, um Barsche zu fischen, und jetzt, wo das Wasser kälter wird, werde ich anfangen, mit der Fliege auf Hecht zu fischen, was ich vielleicht schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr getan habe. Es war also eine großartige Zeit um mich wieder mit diesen Fischarten und dieser Variante des Fliegenfischens zu beschäftigen.
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Diese Zeit hat dich also daran erinnert, was deine Heimatgewässer zu bieten haben.
Ganz genau. Finnland hat einige unglaubliche Hechtgewässer, aber in den letzten Jahren hat meine Lachs-Obsession die Oberhand gewonnen. Jetzt, da Reisen fast unmöglich ist, kann ich mich wieder auf etwas anderes stürzen, das ich liebe – Fliegenfischen auf den nordischen Hecht.
Eine bedauerliche Tatsache ist, dass Finnlands Forellen- und Lachspopulationen in einem so miserablen Zustand sind, dass ich nach Schweden, Norwegen oder Russland muss, um Zugang zu erstklassigen Fischbeständen dieser Arten zu erhalten. Und jetzt gerade ist es unmöglich, nach Schweden und Russland zu reisen. Zum Glück kann ich immer noch nach Nordnorwegen, um Lachs zu fischen, und auch zu Hause gibt es viel, was mich glücklich macht.
Wie hat deine heimische Fliegenfischer-Community auf die diesjährigen Ereignisse reagiert?
Zunächst einmal war es unglaublich zu sehen, wie viele neue Leute den Weg zum Fliegenfischen gefunden haben. Einige haben es buchstäblich von Grund auf als ein völlig neues Hobby begonnen, und es gibt auch Leute, die früher mit konventionellem Gerät geangelt haben, jetzt aber vom Fliegenfischen angefixt wurden. Zu Beginn von Covid sprach ich mit einem Hersteller, der über die Auswirkungen auf sein Geschäft erschrocken war – dass es das Ende seiner Firma sein könnte. Sie dachten, die Leute würden das Fischen sofort aufgeben.
Tatsächlich geschah aber das Gegenteil. Die Menschen hatten Zeit, sie konnten nicht ins Ausland reisen, und plötzlich mussten sie sich nach Dingen umsehen, die sie in Finnland tun konnten, und nach neuen Möglichkeiten, die Natur zu erkunden und Zeit in der Natur zu verbringen.
Das Fischen war eine dieser Optionen, und es hat gerade eine riesige Anzahl neuer Fischer in diesen Sport gebracht, was fantastisch ist. In gewisser Weise ist dies schon seit einiger Zeit ein aussterbender Sport. Es war unglaublich schwierig, neue Generationen für das Fliegenfischen zu gewinnen, und jedes Jahr ist die Gemeinschaft älter und älter geworden. Aber jetzt sehen wir hier in Finnland eine Flut von neuen Leuten aus allen Altersgruppen, die damit anfangen – das ist einfach großartig.
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Glaubst du, dass dieser Popularitätsschub ein gesteigertes Bewusstsein für die Bedrohung von Fischen, Flüssen und der Natur mit sich bringen könnte, wenn die Menschen sich regelmäßiger mit ihnen beschäftigen?
Absolut, und das liegt teilweise daran, dass es in den letzten zehn Jahren innerhalb der Fliegenfischer-Community viel mehr Diskussionen gab und jetzt viel mehr Fliegenfischer wissen, wie schlimm es um die Fischbestände tatsächlich bestellt ist. Wer jetzt mit dem Fliegenfischen anfängt, wird von Anfang an damit konfrontiert.
Als ich mit dem Fischen begann, gab es dieses Problem einfach nicht.
Damals, in den 80er Jahren, kam ein Lastwagen von einer Fischzucht und kippte Fische einfach in den Fluss. Wenn die Fische ausgingen, füllte man einfach wieder neue Fische nach. Seitdem ist uns jedoch viel bewusster geworden, was getan werden muss, um diesen Sport und die Orte, an denen wir ihn ausüben, zu erhalten. Die Leute, die heutzutage mit dem Fliegenfischen beginnen, haben von Anfang an die Information darüber, warum der Naturschutz so wichtig ist.
Als Patagonia-Botschafter und Umweltaktivist stehst du an vorderster Front, um die Fliegenfischer-Community auf der ganzen Welt für dieses Thema zu sensibilisieren.
Glaubst du, dass diese Community immer besser über Umweltthemen aufgeklärt wird und sich nicht nur um die Fische kümmert, die wir fangen wollen?
Photo: History Television
Jasper Pääkkönen (mit Schauspielkollege Peter Franzen) in seiner Rolle als Halfdan der Schwarze der Blockbusterserie VIKINGS
Mittlerweile wissen die Leute, welche Gefahren für die Flüsse bestehen. Im Falle Finnlands ist die größte Bedrohung die Wasserkraft. In der Vergangenheit haben viele Menschen die Stromgewinnung durch Wasserkraft als positiv empfunden, aber jetzt versteht ein großer Teil des Landes, dass etwas, das ganze Flüsse, Fischbestände und Ökosysteme zerstört, nicht „sauber“, „grün“ oder umweltfreundlich sein kann. Tatsächlich ist die Wasserkraft sogar unglaublich schädlich. Dies wissen insbesondere die Leute, die fischen gehen, denn sie sind diejenigen, die auf frei fließende Flüsse, gesunde Fische und gesunde, funktionierende Ökosysteme angewiesen sind.
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Du hast gesagt, dass die Popularität des Fliegenfischens zunimmt und dass jüngere Leute dazukommen. Hast du das Gefühl, dass sich das Gleichgewicht der ethnischen Diversität innerhalb des Sports dabei überhaupt verschiebt?
Ganz klar ist das Fliegenfischen immer noch ein überwiegend weißer Sport. Doch gerade in den letzten Jahren – und vielleicht durch soziale Medien, die die Verbreitung des Fliegenfischens dokumentieren – habe ich das Gefühl, dass ich mehr Vielfalt in den Gewässern gesehen habe. Jedes Mal, wenn ich einen Fischer oder eine Fischerin mit einer anderen Hautfarbe sehe, zaubert mir das ein Lächeln ins Gesicht. Aber gleichzeitig ist es auch so widersprüchlich. Ich bin mir bewusst, dass ich mich nicht glücklich fühlen sollte, wenn ich einen schwarzen Fliegenfischer sehe, weil die Hautfarbe nicht einmal eine Rolle spielen sollte – aber die traurige Realität ist nun mal, dass sie doch eine Rolle spielt.
Wir haben noch eine lange Strecke vor uns, bis dies kein Thema mehr ist, und was auf der ganzen Welt geschieht, beweist das – vor allem in den USA, wo die Black Lives Matter-Bewegung ihren Anfang nahm. Man sollte meinen, dass Dinge wie struktureller Rassismus gar nicht mehr existieren würden, aber in gewisser Weise ist er heute aufgrund der aktuellen politischen Lage in vielen Ländern sogar ein größeres Problem als noch vor 10 Jahren.
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Eine der Eintrittsbarrieren für Schwarze in Outdoor-Sportarten ist geografisch bedingt, da die Menschen oft in urbanen Gebieten abseits der Natur leben. Glaubst du vor diesem Hintergrund, dass das Fliegenfischen für Menschen, die aus einem städtischen Umfeld kommen, einen Weg in die Natur darstellen könnte?
Absolut. Wenn ich meine eigenen Heimatgewässer als Beispiel nehme, ich lebe in Helsinki, das von Seen und der Ostsee umgeben ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, in der Nähe der Stadt richtig gut zu fischen. Zu Beginn des Frühlings haben wir Bachforelle, dann Hecht und Barsch, und diese Bewegung des städtischen Fischfangs, die ich in einer Reihe von Städten beobachtet habe, gewinnt immer mehr an Popularität und Dynamik. Es ist jetzt „etwas Besonderes“, einen Fisch in großen Städten der Industrieländer zu fangen – in vielen von ihnen fließt Wasser durch oder um sie herum – und so kann das Fliegenfischen sicherlich einem breiteren Personenkreis zugänglich gemacht werden.
Man braucht auch keinen Lachsfluss oder einen abgelegenen Forellenbach, um sich daran zu erfreuen. Man kann an jedem Gewässer andere Fische fangen, so dass das Potenzial für den Einstieg in diesen Sport und in die freie Natur enorm ist. Eine andere Sache, die Menschen davon abhalten kann, Sport im Freien zu treiben, sind die damit verbundenen Kosten. Welche Botschaft hast du für diejenigen, die sich für das Fliegenfischen interessieren, aber besorgt sind, dass sie teure Ausrüstung brauchen?
Das Fliegenfischen muss nicht unbedingt ein teurer Sport sein. In letzter Zeit habe ich einigen meiner Freunde bei der Auswahl der Ausrüstung und dem Einstieg ins Fliegenfischen geholfen. Für ein paar hundert Euro konnten sie sich eine Anfängerausrüstung zusammenstellen, die ich selbst nach 30 Jahren Fischen ohne zu zögern benutzen würde. Diese Ausrüstungen sind erschwinglich und halten jahrelang, so dass es eine relativ geringe Investition erfordert, wenn man in diesen Sport einsteigen möchte.
Patagonias Kampagne zum Schutz der Wildfische
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The Autumn Fly – von Allan Overgaard
Fliegenbinder, gebunden. Der Name „ Autumn“ – Herbst, ist nicht nur für das Fischen im Herbst angedacht, sondern bezieht sich eher auf die Farben des Musters und die Tatsache, dass der Erfinder die Fliege während einer Angeltour im Herbst fallen ließ und Probleme hatte, sie unter dem heruntergefallenen Herbstlaub, das auf dem Boden lag, wiederzufinden. Aber probiert die Autumn Fly selbst aus, ihre Farbkombination kann Fliegenfischer und Binder Allan Overgaard zusammengetan, der gerade seine Lieblingsfliege bindet – die Fliegenbau Fliegenbinden heißt diesmal bei Tie ... Brangstrup, Durch die ausschließliche VerwenEine sehr einfache Fischimitation eines – ein echter Fischmagnet auf der Suche nach dem großen HerbstundSandaals Winterfisch wahre Wunder vollbringen.für das Küstenfischen Autumn Fly.statt Ursprünglich wurde sie Endeesder 90er Jahre vonHard Henrik einem anderen dänischen dung von UV-Harz zum Sichern der Materialien anstelle von Fadenwicklungen, erhaltet ihr eine nach z.B. Meerforelle oder Wolfsbarsch. Einfach und doch effektiv.
superstarke Fliege und vermeidet die Umstände mit demNachbinden whip-finisher. wünschen AHREX und Happy tying and tight lines! (fst) Viel Spaß beim SCALE.
Und immer dran denken „Tie Hard“!
Der Herbst ist vielleicht gerade erst vorbei, und das Fliegenfischen an der Küste auf Meerforellen kann akut
mehr alsPRESENTS knifflig ausfallen, aber die Chance, jetztBY einen dieser großen Trophäenfisch zu fangen, war vielSCALE TIE HARD – POWERED AHREX leicht nochCANDY nie so hoch gerade jetzt.
In diesem Video haben wir uns mit dem erfahrenen dänischen GRIZZLY VONwie MORTEN HAGGE HANSEN
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GEWINNSPIEL
DANN MAL PROST!
HYDRO FLASK – LIGHTWEIGHT TRAIL SERIES Wer zum Fischen mit dem Rucksack auf dem Rücken in abgelegenen Gegenden unterwegs ist, überlegt sich vorher ganz genau was und wieviel er einpackt – es bleibt beim Allernötigsten, schließlich will man kein überflüssiges Gewicht mit sich herumschleppen. An der überlebenswichtigen Flüssigkeit kann man letztlich nicht sparen, zudem sollte bei hohen Temperaturen das Getränk möglichst lange kühl bleiben und in der kalten Jahreszeit freut sich jeder Angler über einen heißen Tee oder eine wärmende Suppe. Und hier kommt Hydro Flask mit seinen vakuumisolierten Trinkflaschen ins Spiel, denn von ihnen gibt es jetzt mit der Lightweight Trail Series ein neues Modell auf dem Markt, das 25 % leichter als die Standardflasche ist. Die neue Serie der Hydro Flask aus den USA ist daher der ideale Begleiter für alle Outdoor-Enthusiasten und verspricht gekühlte Flüssigkeiten bis zu 24 Stunden und den heißen Drinks eine Wärmeperiode von bis zu 12 Stunden.
Die Hydroflask besteht aus 18/8 pulverbeschichtetem, doppelwandigem Edelstahl und enthält ein Vakuum zwischen den Metallschichten, das für die notwendige Isolierung sorgt. In Sachen Füllmenge werden Volumen von 500 ml bis 1,8 Litern angeboten, der Verschluss sitzt bombenfest, ist auslaufsicher und wird aus BPA-freiem Kunststoff hergestellt. Die Hydro Flasks sind in verschiedenen Farben erhältlich und kommen mit lebenslanger Garantie.
Ihr wollt diese hochwertige Thermosflasche unbedingt beim nächsten Angeltrip ausprobieren? Nichts einfacher als das – wir verlosen drei der neuen Modelle aus der Lightweight Trail Series, Schreibt uns einfach eine Email an
hydroflask@scale-magazine.com Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe bekanntgegeben. Wer jedoch so lange nicht warten möchte und sich diese feine Flasche schon unter den Weihnachtsbaum legen möchte, schaut hier
www.hydroflask.com
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2020 war bislang nicht wirklich mein Jahr.
Erst hat sich mein Hund bei einem dummen Unfall ein Bein gebrochen, dann hat mich eine Zecke gebissen und mit Borreliose infiziert – gar nicht lustig.
Das wäre ja eigentlich schon genug, aber natürlich kam dann obendrein noch Corona. Ihr wisst Bescheid – Lockdown, zuhause bleiben, abwarten. Ich brauchte dringend irgendetwas um mir die Zeit zu vertreiben, grübelte nicht lange und ging einfach angeln.
Die Rapfen Alte Freunde haben ein Haus am Plattensee und so besuchten wir sie dort, um den Sommer ausklingen zu lassen. Mir war nach einfachem und direktem Fischen und ich entschied mich deshalb für die Wathose und die flachen Gewässer an der Südseite des Sees. Hier am Balaton läuft das Watangeln deutlich anders als zum Beispiel an der Ostsee auf Meerforellen.
Zunächst einmal ist das Wasser viel wärmer im Sommer, etwa 20 Grad und man braucht eigentlich keine Wathose. Man kann sich einfach in Shorts ins Wasser stellen, allein, die Hauptbeisszeit ist kurz vor oder während des Sonnenaufgangs und deshalb habe ich mich dafür entschieden die alte aber wärmende Neoprenhose meines Schorchelanzugs rauszukramen. Ich werde alt, glaube ich. Ebenfalls dabei ist eine leichte, flexible Rute mit einer Geflochtenen und einem Fluoro-Vorfach – das Wasser ist ziemlich klar – und ein Köder, den man weit werfen und schnell einholen kann.
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Ach ja, beinahe vergessen... der zweite wichtige Unterschied zum Angeln auf Meerforellen ist, dass die Rapfen sich von selbst melden.
Sie verraten euch ihre Position, indem sie die Kleinfische vehement an der Oberfläche jagen.
Entspannt euch also, wartet diese Zeichen ab und werft erst dann. Es bringt nicht viel, schon vorher tausend Würfe ins Nichts zu machen.
Das ist natürlich auch leichter gesagt als getan, die Rapfen wissen anscheinend genau wie weit ihr mit eurem Köder kommt. Wirft man sie genau an, verschmähen sie gerne den Köder.
Und manchmal, gerade wenn man den Köder wechselt, jagen sie direkt hinter einem weiter – ich habe schon erlebt, wie ich dabei von hinten nass gespritzt wurde. Das kann natürlich frustrierend sein, andererseits macht es großen Spaß, wenn man dann einen heftigen Biss vor den Füßen bekommt. Rapfen bleiben oft sogar aktiv während der vollen Strandzeit. Sogar wenn die seichten Stellen überfüllt sind von Urlaubern und tobenden Kindern. Sie toben einfach mit, manchmal rammen sie einen im Jagdrausch sogar.
Gelegentlich wühlt ein strenger Nordwind das seichte Wasser auf und es färbt sich schlammfarben. Das ist eine gute Zeit um sich die kleinen Zuläufe und Kanäle anzusehen, die um den großen See herumliegen. Auch wenn ich auf den einen oder anderen Barsch gehofft habe, konnte ich nicht widerstehen, den Rapfen, die durch den Unterwasserdschungel um mich patrouillieren, meine kleinen Köder anzubieten.
Einen 60 cm Rapfen in einem 150 cm breiten, mit Wasserlilien gefüllten Kanal zu drillen, kann auch ziemlich großen Spaß machen.
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Die Wolgazander Und wo wir gerade von Spaß reden – ich konnte natürlich auch nicht umhin, nach meinen Lieblingen, den Wolgazandern, Ausschau zu halten.
Für alle, die noch nicht das Vergnügen hatten: Es handelt sich hierbei um eine Zander-Subspezies mit kleinerem Körper, gezeichnet mit kontrastreichen Markierungen und ohne Fangzähne. Hierfür rief ich meinen Freund Zoltan Kalauz an. Er arbeitet für Jackson-Kayaks und bietet professionelle Angeltrips und Kajaktouren an. Wir hatten schon länger über einen gemeinsamen Trip gesprochen, ich habe ihm immer wieder in den Ohren gelegen. Nun war ich sehr gespannt. Auf das Angeln und die Mobilität, die ein Kajak bietet, wohlgemerkt, nicht auf das Rudern. Aber Zoltan kennt keine Gnade. Er behielt die Paddelversion für sich und ich musste durchrudern. Sieben Kilometer in sechs Stunden auf einem ziemlich rauen Gewässer!
Und wisst ihr was? Es hat echt Spaß gemacht!
Ich habe vor Jahren mal versucht von einem normalen Kajak aus zu angeln und das war ein umständliches und schmerzhaftes Fischen – aber diese fürs Angeln designten Kajaks funktionieren optimal. Das Problem der südlichen Küstenseite des Plattensees ist, dass es eine Unterwasserwüste mit sehr wenig Strukturen darstellt. Wenn man die wenigen Felsen oder anderen Verstecke kennt, möglichst noch solche die kein anderer Angler weiß, dann findet man auch einige Zander und Rapfen, die es sich hier tagsüber gemütlich machen. Ab und an schaut auch mal ein Wels vorbei. Zoltan kennt sich zum Glück unglaublich gut hier aus und trotz des rauen Wetter fingen wir einige hübsche
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Wolgazander und ein paar kleinere Zander. Keine wirklichen Monster diesmal, zwischendurch verlor ich etwas Großes im Drill, ihr kennt das ja.
Aber ich kam zurück in das Haus unserer Freunde mit leichteren Schultern und nach Fisch riechenden Händen. Die Hunde wissen immer als erstes ob ich Erfolg hatte oder nicht.
Ich weiß natürlich nicht was die Zukunft so bringt, aber wenn ihr zufällig demnächst in Ungarn vorbeischaut, überlegt euch ob ihr dem lauwarmen Wasser des Plattensees einen Besuch abstattet – früh aufstehen, in die Wathose steigen, den Sonnenaufgang sehen. Oder ihr meldet euch bei Zoltan für einen Kayaktrip (www.kajakpeca.hu). Vielleicht zieht ihr ja das dicke Exemplar raus, das ich verloren habe, und selbst wenn nicht: Es lohnt sich schon allein für die zwanzig bis dreißig heftig beißenden Wolgazander, ihr werdet sehen.
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SCALE L IEST MIT
ADRIAN SMITH
MONSTERS OF RIVER AND ROCK: MY LIFE AS IRON MAIDEN’S COMPULSIVE ANGLER
Geboren in den frühen 70er Jahren, erlebte ich die Höhepunkte meiner Jugend in den 80ern.
Neben der Pubertät mit all ihren Extremen, der ersten Liebe und anderen Rauschzuständen prägte mich die Musik dieser Zeit bis heute. Der 80er Metal, egal ob Trash-, Speed-, Hair- oder auch Powermetal waren meins! Das Zimmer war damals tapeziert mit Postern von langhaarigen Metalbands und nach meinem ersten Konzertbesuch 1987, das war damals Gary Moore, fand auch die erste eigene E-Gitarre ihren Weg zu mir. Klar, dass auch Iron Maiden zu dem Repertoire an Musik zählte, mit dem ich zu dieser Zeit täglich meine Familie und die Nachbarn, drei Blocks die Straße runter, beschallte.
Die Helden meiner Jugend, sie waren echte Musiker, mit dem damals noch recht analogen Anliegen, die Botschaft des Heavy Metals und Hardrocks in die vom kalten Krieg eingeschüchterte Welt zu transportieren. Wenn ich dann heute, 30 Jahre später, beim Frühstück die einschlägigen Metal-Magazine quer lese und mir ins Auge springt, dass der Iron Maiden Gitarrist Adrian Smith eine Biografie über seine Zeit bei Maiden und sein Hobby, das Angeln veröffentlicht hat, fällt mir doch glatt der Löffel ins Müsli.
Wie anders als perfekt kann die Kombination einer Metal-Legende und ihrem Angel-Story-Telling bitte ausfallen? Ich habe Monsters of River and Rock in zwei Tagen verschlungen! Ich möchte dazu anmerken, dass das Buch bislang leider nur in englischer Sprache erhältlich ist und ein solch recht spezielles Werk hoffentlich dennoch den Weg zu einer Übersetzung in andere Sprachen finden mag. Adrian Smith, der heute 63 Jahre alt ist, berichtet in seinem Buch über seine Erlebnisse in einer der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Metal Bands aller Zeiten.
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Anekdoten über Geschehnisse auf den Welt-Tourneen der Band, reihen sich ein in ernsthafte Szenarien, die die Schattenseiten des Lebens auf Tour beschreiben. Maiden war niemals eine Band, die für Exzesse oder umschweifiges Treiben bekannt geworden wäre, der Frontmann Bruce Dickinson unterhält unter anderem die Lizenz des Flugkapitäns, was dazu führte, dass die Band einen eigenen Jumbo-Jet 757 zum Touren verwenden konnte.
Wenn Smith dann berichtet, wie er zwischen zwei Gigs, kurz zum Schleien-Angeln aufbricht, nimmt er uns mit zu den Momenten, die ihm während des Tour-Stresses als Ausgleich am Wasser dienen. Smith angelt seit seiner Kindheit und die Liebe und die Passion, welche er für dieses Hobby empfindet, kennen wir alle. Umso interessanter erscheint es herauszufinden, wie ein echter Rock Star seine Zeit mit der Rute beschreibt.
Auf 290 Seiten im Hardcover begleiten wir Smith auf seiner Reise zu weltweiten Angel-Destinationen. Eine Vielzahl von Arten in Süß- und Salzwasser bändigt er gemeinsam mit uns und bereitet diese Erfahrungen zusammen mit der nötigen Prise britischem Humor und der Attitüde eines bescheidenen Weltstars auf. Vom heimischen Karpfen, über den kanadischen Stör, den Black Bass in New York bis zum Bonefish der Virgin Islands, Smith hatte sie alle. Diese Angelszenarien gepaart mit echten Rock-Stories suchen ihresgleichen auf dem Literaturmarkt.
Wer sich dann noch für das Zeitgeschehen rund um Iron Maiden interessiert, bekommt mit „Monsters of River & Rock“ einige wunderbare Stunden Lesevergnügen serviert. In einem reich bebilderten Mittelteil des Werkes, erhalten wir zudem visuellen Einblick in die Welt des angelnden Iron Maiden Gitarristen. Für alle, die also ihre musikalischen und fischereilichen Wurzeln in den 80ern angesiedelt wissen, stellt dieses Buch eine uneingeschränkte Empfehlung dar! Und nach dem Lesen: Anlage aufdrehen und für alle Nachbarn einmal „Number of the beast“ bitte, und zwar mächtig laut! (Frank Steinmann)
www.monstersofriverandrock.com www.instagram.com/misteradriansmith
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Einige Wochen bevor ich diesen Artikel schrieb, smokte ich ein paar Ribs für ein BBQ-Popup in Hamburg. Auf diesem Event lernte ich den TV-Koch Brian Bojsen kennen, der mir erzählte, dass er seit einigen Wochen eine Abenteuerserie produzierte und mich fragte, ob ich ihn auf der Reise nach Skagen für die nächste Folge unterstützen könnte. Von seinem Format WILD SCANDINAVIAN WAY, von dem ich mir bei YouTube ein Bild machte, war ich sofort begeistert.
Ein Haufen fröhlich Verrückter, die angelnd und jagend durch die Welt zogen und sich dabei kulinarisch auf höchstem Niveau verköstigten. So unkompliziert wie Brian und seine Jungs auf YouTube rüberkamen, so unkompliziert lief auch mein Aufnahmeverfahren. Nach zwei Gläsern Aquavit und einem Handschlag war ich offizielles Teammitglied. Über das, was beim Dreh für eine neue Folge von WILD SCANDINAVIAN WAY in Sachen Meeresangelei so passierte, möchte ich euch heute erzählen.
Es ist 6.30 am Morgen und meine alte Neopren-Wathose hat ein kleines Loch unterhalb meines linken Knies. Sie hat noch ein weiteres, bedeutsameres Loch, irgendwo in der Nähe meines Schritts.
Feuchte Kälte zieht mein linkes Bein hinunter, ich bekomme eine Gänsehaut und untenherum hat sich alles zurückgezogen. Aber ich komme klar mit der Kälte, sie macht mir meist nichts aus und manchmal, so wie jetzt, kann ich sie sogar genießen. Währenddessen versuche ich mich daran zu erinnern, wie das mit dem Werfen beim Fliegenfischen funktioniert. Ich war ehrlicherweise nie besonders gut darin.Fliegenfischen ist eine funktionale Kunstform, der ich mich hier und da durchaus angenähert habe – ohne sie jedoch vollständig zu begreifen. An den kleinen, meist besetzten Bergflüssen der Appalachen habe ich eine Wurftechnik entwickelt, die man als „ohne Rücksicht auf Verluste“ bezeichnen könnte. Eine Art „Lass meine Fliege los, du verdammter Busch“-Style. Und während dieser Ablauf dort einigermaßen funktionierte (in etwa: Fliegen aus Rhododendron-Büschen und Felsspalten zerren), habe ich jetzt mit ihr an der windigen Küste Dänemarks weniger Erfolg. Meine vorherigen und beizeiten durchaus zielführenden Strategien beim Angeln auf Meerforellen fußten dabei bisher auf dem Spinnfischen mit einer UglyStik, einer alten Penn Rolle und irgendeinem mehr oder weniger zufällig ganz oben in meiner Köderbox liegenden Blinker.
An dieser Stelle halte ich es für angemessen, die möglicherweise etwas verwirrten Leser und Leserinnen darauf hinzuweisen, dass es sich hierbei keineswegs um einen Artikel handelt, in dem man mit wertvollen Hinweisen und Tipps zum Meerforellen-Angeln mit der Fliege rechnen kann.
Wenn ihr auf der Suche nach praktischem Wissen sind, rate ich euch, es anderweitig zu probieren.
Nach diesem kurzen Exkurs bitte ich euch, sich nun folgendes vorzustellen: Ich stehe an der Küste in der Nähe von Saeby im ruhigen, klaren Wasser und damit für das Fangen von Meerforellen ungeeigneten Wasser. Glaubt man meinen Gastgebern, ist das beste Wetter zum Fang von Meerforellen ein Wetter, das normalerweise Scheißwetter genannt wird.
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Und obwohl die Aussichten auf einen Biss eher gering sind, grinse ich unter dem Reißverschluss meiner Bergans Jacke und versuche die Rute in meinen Händen davon zu überzeugen, dass ich weiß was ich tue und sie deshalb gar keine andere Wahl hat, als die Schnur in die richtige Richtung zu feuern. Ich verneige mich an dieser Stelle vor dem norwegischen Volk, das sich seit Jahrhunderten den Hintern abfriert und es mit der Marke Bergans gemeistert hat, wirklich warme Kleidung herzustellen. Ja, das hier ist Productplacement – ich schäme mich nicht es zu sagen, denn ich bin verdammt nochmal dankbar, dass es diese Produkte gibt und dass sie sich zu diesem Zeitpunkt an meinem Körper befinden. Denn wäre das nicht der Fall, hätte man in den Zeitungen in vier Wochen die tragische Geschichte eines kläglich erfrorenen Amerikaners gelesen.
Ich hoffe, Bergans stellt bald auch Wathosen her, weil ich mir mit dem lächerlichen Gehalt, das mir meine verbrecherischen Chefs zahlen, Simms einfach nicht leisten kann.
Ben Chadwick, ein deutlich besserer Fliegenfischer als ich, befindet sich gut hundert Meter weiter, den Strand runter. Seine Schnur scheint mit dem Wind befreundet, seine Hände arbeiten instinktiv, werfen anmutig, bewusster und mit Präzision. Im Alltag ist er ein Mann, der ständig auf Reisen ist und telefoniert – ein Macher, der alles mögliche gleichzeitig macht, in dem er sich mit unvergleichlichen Enthusiasmus in seine Arbeit stürzt. Der einzige Moment in dem er sein bewegtes Wesen runterzufahren scheint, ist der Moment des Werfens mit der Fliegenrute. Es scheint, dass Angeln sogar die Ruhelosesten unter uns zu bremsen vermag. Wir angeln für eine weitere Stunde, was sich sinnlos aber schön anfühlt. Dann blicken wir uns über die Entfernung an, schütteln unsere Köpfe, steigen aus dem Wasser und gehen Frühstücken. Einer der vielen Vorteile der Bekanntschaft mit kompetenteren Anglern, ist, dass meine eher kläglichen Versuche weniger kläglich aussehen, wenn sie ebenso wenig Erfolg haben wie ich. Es müssen also die Fische sein, die einfach nicht kooperieren wollen.
Fakt ist: Ich habe die Küste, das Wasser und den kalten Wind vermisst. Ich war zu lange nicht mehr Teil dieser Welt, aber jetzt bin ich hier und sogar mein kaltes, linkes Bein ist Teil dieser vertrauten Erinnerung, an einem Ort, der nicht weiter von den Ursprüngen meines Anglerlebens in den USA entfernt sein könnte – in Skagen, Dänemark.
Wenn man in hier nichts findet, auf das man Angeln kann, dann sollte man echt nochmal hinterfragen ob dieses ganze Angel-Ding wirklich etwas für einen ist. In Frederikshavn kann man z.B. viele verschiedene Spezies fangen – und das auf unterschiedlichste Art und Weise. Spinnfischen, Fliegenfischen, Brandungsangeln, und, und, und. Lasst also bitte das Arsen und Dynamit zuhause. Man kann im Hafen von Saeby vom Steg aus mit Kunstködern angeln und dann einige hundert Meter weiter an der Mündung
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des Flusses Saeby Fliegenfischen. Genau in der Mitte zwischen diesen beiden Spots liegt übrigens JCFISK, ein Tackle-Laden von allerhöchster Qualität. Wenn Euch also etwas an Material fehlt oder Ihr einen Tipp braucht, wie ihr auf bestimmte Spezies angelt, werden Jesper und seine Kollegen euch aushelfen. Auch beim Finden von einem Guide oder einer Boots-Charter ist man hier behilflich!
Um unsere Chancen auf einen Fang bei diesem Ausflug spät in der Saison zu erhöhen, haben wir uns in kleinere Gruppen aufgeteilt. Wir wollen die Fische, die wir fangen essen und vor der Kamera zubereiten – als Teil der Wild Scandinavian Way Serie aus Youtube. Einige von uns stehen deshalb watend im Fluss, andere fischen vom Strand aus und ein paar machen vom V Boot aus Jagd auf Kabeljau, Makrele und was sonst noch so am Haken zappeln könnte. Kapitän der OffShore-Crew ist Tobias Hermann, ein Raubfisch-Angler par excellence, der das erwähnte 300 PS Boot zu Höchstleistungen antreibt um unsere anvisierten Spots möglichst schnell zu erreichen. Eine Fahrt, bei der man sein Bier gut festhalten sollte ...
Wir fischen und mit so vielen Leinen im Wasser sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn nicht etwas gefangen werden sollte. Aber unabhängig vom Erfolg – wichtig ist, das wir uns in guter Gesellschaft in einer atemberaubenden Umgebung bewegen. Es gibt genug heißen Kaffee, kaltes Bier und warme Klamotten für alle, und wenn am Ende nichts aus den Fischen wird, haben wir mit einigen Steaks noch einen hervorragenden Plan B. Wir werden also nicht verhungern.
Jesper, einer der der Angler, hat diesbezüglich sogar einen Lieblingsspruch: „En fisktur uden fisk er bedre end en god dag på arbejde“ – Ein Angeltrip ohne Fang ist immer noch besser als ein guter Tag im Büro.
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Der letzte Morgen unseres Trips nach Saeby fing für mich früh an. Ich „entwendete“ den Volvo und fuhr die Küstenlinie in südlicher Richtung ab. Jesper hatte mir erzählt, dass dort in den letzten Wochen einige fette Flundern gefangen wurden.
Er machte mich richtig heiß und zeigte mir vorab auf der Karte die bermeintlich richtigen Stellen. Doch mein Unterfangen fand ein jähes Ende in dem Sturm, der die Wellen auf den Strand peitschte und mich nach ganzen 20 Minuten nass bis auf die Knochen zurückfahren ließ. Ich wagte mich noch kurz auf den Steg in der Nähe unserer Unterbringung und wurde in ähnlicher Weise durchnässt, aber als ich dort saß und einen Schluck Irish Coffee trank, atmete ich tief durch und genoss die einzigartig klare Luft und das Salzwasser im Gesicht. Unkomfortabel und wunderschön zugleich.
Mit dem späteren Fang einiger schöner Fische endete ein für mich intensive Woche voller Angelei und Filmen, viel Natur und etlichen kulinarischen Highlights. Trotz frühem Aufstehen und einigen anglerischen Misserfolgen – sämtliche Crewmitglieder fühlten sich angenehm ausgelaugt. Nicht zuletzt, wegen dieser einzigartigen region Dänemarks. Insegesamt wurden einige Meerforellen gefangen und z.T. released. Außerdem wurden etwa 15 Makrelen vom Boot aus dem Wasser gezogen. Brian sprang sogar mit einem lokalen Taucher ins Wasser und kam mit ein paar hübschen Hummern zurück. Jesper, der die ganze Zeit mehr oder weniger als Gastgeber fungierte, schenkte uns einen schönen Lachs aus seinem Eisfach und etliche Pilze wurden von uns zwischen Tannennadeln aus der Erde gezupft. Alles in allem eine großzügige Auswahl an natürlichen Lebensmitteln für das finale Festmahl, das Brian, Jimmy und ich am Strandbunker zubereiteten. Brian zauberte auf dem Monolith Grill, ich räucherte Makrelen und die kleinen Hummer (bzw. großen Krebse) mit den gesammelten Pilzen. Jimmy kreierte daraus kunstvolle Teller, die in Michelin-Restaurants auf die Tische hätten kommen können.
Die hiesigen Gewässer haben die Küstenbevölkerung seit Jahrhunderten versorgt und mit dem umsichtigen Management der Fischerei wird es auch für die nächsten Generationen reichen. Unsere eher schmalen Fangzahlen waren übrigens nicht ungewöhnlich für Jahreszeit – Fische haben ihren eigenen Terminkalender. Ich habe mir schlauerweise eine Jahres-Lizenz besorgt und wenn ich in diesen seltsamen Coronazeiten mal wieder raus muss, werde ich zurückkehren, um Jesper und die Fische seiner Heimat ein weiteres mal zu belästigen.
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Infos zu Jesper
Jesper ist der Besitzer und Betreiber von JCfisk, einem extrem gut ausgestatten Laden für Anglerbedarf. Sie verkaufen eigentlich alles was man hier irgendwie gebrauchen kann, auch übers Tackle hinaus: Alkohol, Zigaretten, Köder, etc.
Lieblingsgetränk: Gin Tonic Lieblingsfisch: Alles was beißt, mit besonderem Fokus auf Meerforellen. Ich will Fische fangen, nicht den Würmern das Schwimmen beibringen, Fliegen fliegen lassen oder mit meinen Ködern den Weihnachtsbaum schmücken – ich will Angelaction.
Sein größter Fang in Saeby: Eine Meerforelle mit 88cm Länge und 11,2kg auf der Waage. Lieblingsfliege: Was auch immer das Ding in seiner linken Gesichtshälfte ist.
Allgemeine Infos
Um zu verhindern, dass Jesper immer und immer wieder dieselben Fragen beantworten muss: Lizenz: In Dänemark kann man Angellizenzen online oder überall in den Angelshops kaufen. Dauert 15 Minuten und ist günstig. (An den genauen Wechselkurs erinnere ich mich nicht.) Anfahrt: V Hamburg aus leicht zu erreichen, ebenso von Kopenhagen aus oder mit Fähren aus dem Norden.
Saison und Fische
Im Fluss: Hochsaison zwischen dem 16. Januar und dem 15. Novemeber Meist kleinere, silberne Fische zwischen 40 unnd 55cm bis Mai, dann kommen die Kapitalen.
Steelheads und Lachse werden auch regelmäßig gelandet.
Brown trouts sind eine Konstante im oberen Teil des Saebyflusses.
An der Küste: Das ganze Jahr über, aber vermindert in den kälteren Monaten.
Meerforelle: Mitte März bis Oktober Plattfisch: (Je nach Wassertemperatur) April bis Dezember Hornhecht: Mai bis September Makrele: Mai bis September Kabeljau: fast das ganze Jahr, aber im Grunde nur im Hafen von Frederikshavn Hering: Frühling und Herbst, ebenfalls im Hafen Petermännchen: Viele im Juni und August, der größte bis jetzt gemessene liegt bei 48cm. Achtet auf die verdammten Stacheln.
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Das „Ich hab alles außer Bier vergessen“-Rezept Du wolltest unterwegs kochen, aber das Chaos in der Köderbox in Ordnung zu bringen hat dich abgelenkt? Du hast deshalb alle Kochutensilien zuhause liegen gelassen? Du hast es aber geschafft einen Topf (oder Alufolie) einzupacken? Du hast Fisch gefangen? Wenn du einen Campingkocher hast, super. Wenn nicht, mach ein Lagerfeuer.
1. Schütte ein ganzes Bier in deinen Topf 2. Füge Seegras hinzu (oder lass es) 3. Ein bisschen Meerwasser wegen des Salzes (falls du kein Seegras hinzugefügt hast) 4. Nimm den Fisch aus und entferne die Kiemen (Kiemen lassen alles nach Blechdose schmecken). Du brauchst den Fisch nicht schuppen.
5. Den Fisch in den Topf oder die Alufolie legen, Deckel drauf und über dem Feuer platzieren 6. Zehn Minuten warten. Wenn man die Rückenflosse ohne Probleme herausziehen kann, ist der Fisch zum Verzehr bereit. Wenn du Limetten oder Zitronen dabei hast, sehr gut. Damit kann man den Geschmack des Billigbiers ein wenig überdecken.
7. Iss mit deinen Fingern!
Wild Scandinavian Way auf YouTube www.visitdenmark.de Hier gehts nach Skagen
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ANGELPARADIES DÄNEMARK Eingerahmt von Nord- und Ostsee sowie durchzogen von malerischen Flüssen und Fjorden – Dänemark ist ein Paradies für Angler. Von herrlichen Meerforellen über kampfstarke Hechte bis zu einsteigerfreundlichen Heringen kann hier alles gefangen werden.
Weitere Infos: www.visitdenmark.de/angeln
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ZAHLTAG
8,5% Bei gerade mal 8,5% aller Befragten Deutschen kommt laut einer repäsentativen Umfrage eines medizinischen Fachmagazins an Heiligabend Fisch auf den Tisch. Karpfen essen der Umfrage zufolge etwa 6,5 Prozent am heiligen Abend, etwa 2 Prozent lassen sich andere Fischgerichte wie Forelle, Lachs oder Meeresfrüchte schmecken. Das ist verwunderlich, denn zum einen versuchen immer mehr Bundesbürgerinnen und -bürger deutlich weniger Fleisch zu essen, zum anderen hat Fisch am Weihnachtsabend eine lange Tradition. Besonders der Weihnachtskarpfen steht für Jahrhunderte altes Brauchtum. Die Tradition entstand, als man der christlichen Lehre entsprechend die Adventszeit als Fastenzeit beging. Der Heilige Abend als Höhepunkt des Advents und Vorabend des Weihnachtstages sollte besonders gefeiert werden und ein spezielles Fastengericht dem Anlass gerecht werden.
Besonders im Mittelalter wurde der Karpfen (wie übrigens auch der Hecht) religiös hervorgehoben und deshalb zu Weihnachten gerne verzehrt. Im Kopf des Fisches sollen sich nach damaliger Vorstellung die Marterwerkzeuge Christi befinden. Zudem sollte sich aus den Kopfknochen eine Vogelgestalt zusammensetzen lassen, die an den Heiligen Geist erinnerte und gegen Hexen schützen sollte. Ein weiterer Glaube bestand darin, dass es über den Augen des Karpfens ein mondförmiges Steinchen gebe, dessen Finder es Glück versprach.
Ich persönlich bin kein Freund von Cyprinus carpio, so sein lateinischer Name, aber vielleicht hab ich nur noch die richtig zubereitet gegessen. Aktuell schmeckt er mir am besten, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr gegen ein saftiges Steak austauscht. (Stefan Alt)
Foto: Gabriel Tovar
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SCALE PRESENTS TIE HARD – POWERED BY AHREX Der kroatische Foto- und Videograph Robert Pljuscec ist einer unserer treuesten Autoren und ein waschGRIZZLY CANDYerster VONStunde.
MORTEN HAGGE HANSEN echter SCALE-Boy In unserer Ausgabe #37 (https://scale-magazine.com/current/Scale37/ index.html#/18) Robert unsheißt den es unglaublichen der jemenitischen Sokotra-HalbinFliegenbau stattstellte Fliegenbinden diesmal beiFischreichtum Tie Hard ... Durch die ausschließliche Verwensel und seine außergewöhnlich Erfahrung Corona bedingten Lockdowns dung von UV-Harz zum Sichernabenteuerliche der Materialien anstelledes von Fadenwicklungen, erhaltetam ihrandeeine ren Ende derFliege Zivilisation vor. Nun hat seinen während seines Aufenthaltes zusammen superstarke und vermeidet dieRobert Umstände mitFilm, demder whip-finisher.
mit dem Tour Anbieter Wild Sea Expedition im Jemen entstand, fertig gestellt und wir sind von diesem begeistert! Narrativ brillant aufgebaut, musikalisch passend untermalt und letztendlich von einer bildgewaltigen Landschaft durchsetzt, isteines die Story vom Lockdown zwischen Stränden,für Ziegen und GT´s eine Eine sehr einfache Fischimitation Sandaals – ein echter Fischmagnet das Küstenfischen visuelle Reise sondergleichen.
(Frank Steinmann) nach z.B.
Meerforelle oder Wolfsbarsch.
Einfach und doch effektiv.
Happy tying and tight lines!
(fst)
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HOT & NOT
Die Sache mit dem Siegel In den letzten Jahren sind verschiedene Standards als Basis für eine Zertifizierung von Fischereien und Aquakulturen entwickelt worden. Bei Fisch aus Wildfang sind die verbreitetsten Zertifizierungen heute Marine Stewardship Council (MSC) und Friend of the Sea (FOTS). Bei Aquakulturen ist GLOBALG.A.P. als Zertifizierung im Jahr 2009 hinzugekommen. Das Siegel Dolphin Safe beinhaltet spezielle Richtlinien für den Thunfisch-Fang.
Hot Eine Zertifizierung, nicht nur bei Fisch, ist eine gute Sache. Zu oft haben wir in der Vergangenheit die Hände über dem Kopf zusammenschlagen müssen, wenn wir erfahren mussten, unter welch lebensverachtenden Bedingungen Tiere gehalten oder gefangen wurden. Klar ist: der Weg ist das Ziel, denn Massentierhaltung, wie z.B. Aquakulturen, sind unvermeidbar, so lange die hungrigen Mäuler dieser Welt Fisch essen wollen. Die Frage ist nur, wie diese in der Zukunft aussehen wird. Deutlichen Optimierungsbedarf gibt es auch in Sachen Fang von Meeresfisch durch die großen Flotten mit kilometerbreiten Schleppnetzen, die den Meeresboden hinter sich aussehen lassen wie einen Truppenübungsplatz oder Tonnen von Beifang, sind dabei nur zwei von vielen Problemen. In der viel diskutierten Aquakultur z.B. bekommt das Siegel nur wer nachhaltig produziert und folgende Kriterien erfüllt: • Einsatz von pflanzlichem Futter aus ökologischer Landwirtschaft • Keine Verwendung von Fischmehl oder Fischöl aus nicht-nachhaltiger Fischerei • Kein Besatz mit wild gefangenen Jungtieren • Keine negativen Umwelteinflüsse auf lokale Wildpopulationen und Lebensräume (z.B. durch Nährstoffeintrag) • Geringe Besatzdichte, um den Ausbruch von Krankheiten zu minimieren • Kein Einsatz von genetisch veränderten Fischarten oder Futtermitteln Diese Zertifizierungen haben also ihre Berechtigung, denn sie kommen nicht nur uns Menschen, sondern vor allem auch den Lebewesen und der Umwelt zugute und verschaffen uns ganz nebenbei ein ruhigeres Gewissen.
Not In der Praxis sieht es mit den Gütesiegeln dann aber doch nicht ganz so gut aus. Laut Einschätzung der Fachleute gibt es aktuell kein Zertifikat für nachhaltige Fischprodukte, das uneingeschränkt zu empfehlen ist. Auch wenn die vorhandenen Auszeichnungen einen Schritt in die richtige Richtung darstellen, können sie dennoch nicht garantieren, dass alle zertifizierten Produkte aus wirklich nachhaltigen Fischereien bzw. Aquakulturen stammen. Noch immer gibt es keine klare und eindeutige Formulierung der Zertifizierungs-Standards. Zudem weiß niemand so richtig, wie das mit dem Zertifizierungsverfahren läuft, denn alle Prüfungsunterlagen und Berichte werden der Öffentlichkeit bzw.
externen Beobachtern vorenthalten. Eine vollständige Rückverfolgbarkeit ist auch heute nicht immer gewährleistet und auch bei der Kennzeichnung der Produkte mit wissenschaftlichem Namen, Fanggebiet und Fangmethode gibt es Optimierungsbedarf. Schon in einigen Ausgaben von SCALE haben wir uns der Problematik angenommen und immer wieder über Defizite bei der Vergabe von fischereilich relevanten Gütesiegeln berichtet (Zum Beispiel über das MSC-Zertifikat im Zusammenhang mit dem www.sharkproject.org).
Weil es immer wieder zu Auffälligkeiten bzw. Ungereimtheiten bei der Zertifizierung kommt, stehen diese Siegel immer wieder in der Kritik und sind eben kein 100%iger Garant für ein nachhaltiges Mittagessen. Aber wie gesagt: Der Weg ist das Ziel ... (Stefan Alt)
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SCALE L IEST MIT
KIRK WERNER
EIN WOOLLY BUGGER NAMENS OLIVIA
Kinder und Jugendliche für Outdooraktivitäten zu begeistern wird zunehmend schwerer. Zu groß sind die Verführungen eines bewegungsarmen Lebensstils an der Spielkonsole und vor Bildschirmen aller Größen. Misch Versuche von PETA in die Gemengelage, mit dem Verteilen von im Comic-Stil gehaltenen Broschüren in die Köpfe der Kinder zu gelangen, dass ihr angelnder Vater Tiere tötet, dann wird das elterliche Bemühen ihre Kinder dafür zu begeistern zur Herkulesaufgabe.
Der fliegenfischende amerikanische Illustrator Kirk Werner hat sich wohl ähnliches gedacht, als er seine Tochter heranwachsen sah. Wie kann es mir gelingen meine Tochter für Wasser und seine Bewohner, für Fliegentypen und Insekten zu begeistern, fragte er sich eines Tages? Kurzerhand entstand dabei eine dreiteilige Kinderbuchreihe über einen kleinen Woolly Bugger namens Olivia (orig. Olive The Little Woolly Bugger).
Olivia ist ein schüchternes Wesen, dass von ihren Eltern ins Sommerlager geschickt wird, um sich auf ihre Abenteuer als Kunstfliege vorzubereiten. Dort soll Olivia alles über Fliegen, Geräteabstimmung, Werfen, Insekten und Umweltschutz lernen. Und wie in Ferienlagern üblich, trifft sie dort eine bunte Gruppe an Charakteren: Die überheblichen Trockenfliegen, die schüchternen Soft-Hackle Fliegen, die zugänglichen Nymphen. Für Olivia beginnt in Sommerlager ‘Enge Schlaufe’ eine Reise der Selbstentdeckung. Beim Betreten des Lagers wird Olivia erstmals die Vielfalt der Fliegenwelt bewusst. Erste Annäherungsversuche mit den eleganten Trockenfliegen enden aufgrund ihres seltsamen Aussehens desaströs. Unvermindert geben die Olivia zu verstehen, dass sie keine von ihnen ist. Ausgegrenzt und verunsichert freundet sie sich mit dem ebenfalls ungebürstet erscheinenden Gilbert Gold-Ribbed Hasenohr und der nicht minder schüchternen Paula Partridge Orange an.
Trotz der Hänselei seitens der Trockenfliegen aufgrund ihres seltsamen Namens und dem unscheinbaren Äußeren, träumt Olivia von nichts anderem mehr als Forellen zu fangen, indem sie graziös auf der Oberfläche treibt wie ihre Peiniger. Der erste Tag am Wurfpool endet unter schallendem Gelächter der Trockenfliegen. Denn Olivia fliegt wenig graziös durch die Luft fliegt und landet mit lautem Klatsch am Wasser.
Peinlich berührt sinkt sie langsam zu Grund, anstatt an der Oberfläche zu treiben, wie sie hoffte. Erst dem fangerprobten Lehrer Herrn Muddler Minnow gelingt es, dem Mobbing ein Ende zu setzen. Er bekräftigt Olivia, sich ihrer eigenen Stärken bewusst zu werden und diese diszipliniert weiter zu entwickeln. Fortan besinnt sie sich auf ihre Bestimmung: anstatt zu schwimmen, tauchend durchs Wasser zu flitzen. Schon bald erhält sie auch Bewunderung von den Trockenfliegen für ihren eigenwilligen Stil. Letztlich krönt sich Olivia mit Beharrlichkeit und Ausdauer mit der Aufnahme in die Fliegenbox für die kommende Saison. Ein Erfolg von dem ihr Widersacher Ronald Royal Coachman weiterhin nur träumen kann … Ein Woolly Bugger namens Olivia ist ein betörendes Buch für Kinder im Alter von 6-12. Rührend vermittelt es jungen Lesern die Wichtigkeit an ihre Träume zu glauben. Die Beharrlichkeit mit der sich Olivia ihren Platz in der Fliegendose erarbeitet, steht nicht nur für die Ausdauer die es braucht, um als Fliegenfischer in mühsam erlernten Schritten das Handwerk zu lernen. Weit mehr vermittelt es auch die Wichtigkeit von Durchhaltevermögen in allen Lebensbereichen, um Herausforderungen – sei es Schule, Lehre, Studium, Beruf, Beziehungen – erfolgreich zu meistern.
Dass Olive aufgrund ihres Aussehens und Namens schmerzvolle Hänselei und Ausgrenzung ertragen muss, steht für Erfahrungen die sicherlich nicht wenige Kinder am Schulhof oder wo anders machen müssen. Die Lektionen die ihr jedoch in Sommerlager Enge Schlaufe gelehrt werden – das anders sein zu akzeptieren, sich der eigenen Stärken zu besinnen,
Freundschaft auch außerhalb von in-crowds zu suchen – sind Weisheiten, die Kindern nie zu früh mitgegeben werden können.
Dass so nebenbei das Fundament für alles Wesentliche des Fliegenfischens vermittelt wird – Ausrüstung, Gerätezusammenstellung, Fliegen und Insektenkunde, einschliesslich dem Respekt für die Natur und ihre Bewohner – macht die Serie um Olivia zu einem Buch, das man als Angler gerne Kindern und Junggebliebenen schenkt.
„Ein Woolly Bugger namens Olivia erscheint am 5.12. im Forelle & Äsche Verlag und ist unter der Shop Adresse www.fundae.de erhältlich. (ISBN: 978-3-9818566-3-7; Preis: 14,90€)
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Ivan Oroz ist ein Designer und Illustrator aus Kroatien.
Den Erstkontakt mit seinen Arbeiten hatten SCALE-Leser vermutlich mit unserer Ausgabe 03/2019, deren Cover eine Komposition aus den Händen Ivans zierte. Er selbst beschreibt sich als einen offenen, fröhlichen Menschen mit einer reichen Vorstellungskraft und einem Überfluss an positiver Energie. Solche persönlichen Eigenschaften bringen normalerweise viele Interessen und Hobbies mit sich, die es zu befriedigen und auszuleben gilt.
„Eines dieser Hobbies nimmt einen besonderen Platz in meinem Herzen ein”, das Angeln, beschreibt Ivan. „Es ist nicht nur ein Hobby. Es ist viel mehr. Angeln ist für mich eine INSPIRATION. Meine Liebe zum Angeln war seit meiner frühesten Kindheit ziemlich offensichtlich. Ich wurde in Bosnien und Herzegowina in einer kleinen Stadt namens Fojnica, nicht weit von Sarajevo, geboren. Dort ging ich als kleiner Junge auf der Suche nach Fischen am Fluss entlang, der durch die Stadt fließt. Ich verbrachte jede verfügbare Minute damit, ihnen beim Schwimmen zuzusehen und versuchte, mich zu verstecken.
Wegen des Krieges flohen wir nach Deutschland, wo wir lebten, bis ich acht Jahre alt war, und dann zogen meine Familie und ich nach Kroatien. Ich war immer fasziniert vom Wasser, von der Natur und vom Angeln. So war es nicht verwunderlich, dass ich mit 17 Jahren mit dem Fliegenfischen begann, und schon vorher verfeinerte ich meine Fähigkeiten, indem ich Karpfen jagte. Es war nicht das Fliegenfischen, sondern eher ein Versuch, da ich keine Gelegenheit hatte, es von jemandem zu lernen. Aber ich habe nicht aufgegeben. Mein bloßer Wille und meine Kreativität, die ich bereits erwähnte, trieben mich dazu, Wege zu finden, um zu lernen, indem ich verschiedene Bücher las, die erhältlich waren, und indem ich online recherchierte. Natürlich war es nach all dem theoretischen Wissen an der Zeit, es in die Praxis umzusetzen und mit dem Fliegenfischen in der Natur zu beginnen.“
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Mittlerweile ist Ivan in einem Leben angekommen, in dem er die Arbeit und das Fischen kombinieren kann. „Das Planen, Gestalten und Illustrieren von Fischen macht mich so glücklich, als ob ich direkt am Wasser wäre. Ich versuche, die ganze Verzauberung, die ich in der Natur spüre, so überzeugend wie möglich in meinen Entwürfen zu zeigen. Es ist wirklich wahr, dass alles einfacher ist, wenn es mit Liebe gemacht wird und wenn man liebt, was man tut. Und ich genieße es und „schiebe“ das Endergebnis auf die starke Inspiration, die ich bei jedem meiner Angelabenteuer erhalte.“ Und dies merkt man Ivans Arbeiten deutlich an. Seine Werke gehen viral in den Sozialen Medien und er erreicht damit einen breiten Kundenstamm aus den Branchen der Fischerei und dem Bereich Outdoor bis hin zu Genussmitteln, Sport und Freizeitartikeln. Ivan gestaltet Logos, Labels und Designs, die in quirligen, dynamischen Grafiken irgendwo zwischen Cartoon, Graffiti und einer großen Portion Zeitgeist angesiedelt sind.
„Ich freue mich sagen zu können, dass mein Job mein Leben ist und dass das Leben die Fischerei ist. Meine Liebe zum Angeln führte zu vielen Kooperationen mit verschiedenen Berühmtheiten der Fliegenfischerszene.“ Verschmitzt bemerkt Ivan Oroz, dass es ihm leider noch nicht gestattet sei, einige der Entwürfe zu präsentieren, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Bis dahin haben wir aber einige von Ivans Arbeiten für euch zusammengetragen, die stellvertretend für seinen kreativen Geist stehen. Viel Spaß beim Betrachten und Staunen.
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SCALE PRESENTS TIE HARD – POWERED BY AHREX Golden Dorado Bolivien GRIZZLY CANDY Fliegenfischer-Abenteuer VON MORTEN HAGGE HANSEN
In diesem Jahr brachen die Jungs um Michal Vavro, die „CatchMe-Crew“, in die Tiefen des bolivianiFliegenbau statt Fliegenbinden heißt diesmal bei Tie Hard ... Durch diewie ausschließliche Verwenschen Dschungels auf. Ihr Ziel war dereslegendäre „Goldene Dorado“ oder, die Eingeborenen ihn dung von„der UV-Harz zum Sichern der die Materialien anstelle vonAbenteuer Fadenwicklungen, erhaltet ihr eine nennen, Fluss Jaguar“.
Begleitet Jungs während ihrer im üppigen Dschungel, mit superstarke Fliege und vermeidet die Umstände mit dem whip-finisher.
dem Einsatz von bolivianischem Marschpulver, der Besteigung eines 6000er-Gipfels und natürlich dem Eine der sehrspektakulären einfache Fischimitation eines Sandaals – ein echter für das Küstenfischen Fang Dorados in exotischem Ambiente.
(Frank Fischmagnet Steinmann) nach z.B. Meerforelle oder Wolfsbarsch. Einfach und doch effektiv.
Happy tying and tight lines! (fst)
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FLUFFYBAITS
THE FLUFFY BAIT
Länge: 20 cm (ohne Schwanz) Gewicht: Nass ca. 40 g Aktion: Lebhaft schlängelnd mit stark pulsierendem Fell Zielfisch: Hecht, Huchen, Taimen, Wels und andere große Raubfische Editor´s note: Lustige Nagetier-Kopie, die für spektakuläre Attacken sorgt, auch für Fische, die schon alle Köder gesehen haben
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GN-LURES
THE GN-TAIL SPINNER
Länge: 7 cm ohne Spinnerblatt Gewicht 47 g Aktion: Lebhafter Tail Spinner, schwänzelnd und wobbelnd Zielfisch: Barsch, Hecht, Zander, Black Bass und Co.
Editor´s note: Liebevoll designed und durch das relativ hohe Gewicht ideal, wenn man schnell auf Tiefe kommen möchte
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TRXSTLE CRC FLIEGENRUTENTRANSPORTSYSTEM Das nennen wir mal eine echte Innovation! Mit dem Convertible Rod Carrier System sorgt die US-Firma TRXSTLE endlich für die Lösung eines Problems, das alle Fliegenfischer/innen kennen dürften: den Transport der Ruten bei einem schnellen Stellungswechsel am Gewässer. Dabei gibt es von anderen Herstellern durchaus einige Gadgets, um seine Ruten, ohne sie auseinanderbauen zu müssen, mit dem Auto auf kurzen Distanzen von A nach B zu befördern. Einige davon funktionieren besser, andere schlechter – doch eines haben fast alle gemeinsam: In vielen Länder ist deren Verwendung auf öffentlichen Verkehrswegen aufgrund mangelnder Sicherheit überhaupt nicht erlaubt und kann ggf. saftige Bußgelder nach sich ziehen, wenn man erwischt wird. Auch für den Innenraum gibt es natürlich die ein oder andere Lösung zur Aufhängung der Ruten, aber wer nicht gerade mit dem Linienbus zum Angeln fährt, kennt das Problem der an der Frontscheibe klappernden Rutenspitzen in PKWs. Schutz für die hochsensiblen Ruten? Fehlanzeige...
Sicherheit ist bei dem CRC-System mit „Straßenzulassung“ von TRXSTLE dagegen in vielerlei Hinsicht oberstes Gebot. Zum einen kann man das gut gepolsterte System mit einem Schlüssel abschließen, zum anderen lässt sich das ganze wie ein Dachgepäckträger – was es ja im Prinzip auch ist – so bombenfest auf dem Autodach montieren, dass es sogar auf Langstreckenreisen verwendet werden kann. Und weil das System dank seines Schultergurtes auch noch transportabel ist, eignet es sich ebenfalls als sicherer Transportkoffer für die Ruten auf Flugreisen. Besser kann man seine Ruten kaum schützen.
Doch nun im Detail: Das TRXSTLE CRC ist ein Aufbewahrungssystem für zwei vollständig aufgebaute Fliegenruten (Länge max. 10ft, Rollendurchmesser ca. 10,5cm), das zum Schutz der Ringe bei der Lagerung oder beim Herausziehen der Ruten nach dem Reel-Up-Prinzip konzipiert wurde – alles zeigt nach oben. Dank seiner Teleskopfunktion lässt sich das CRC auf vier verschiedene Längen fest justieren, so dass z.B. auch zweigeteilte Ruten mit Rolle Platz finden. Die Montage auf dem Autodach gestaltet sich dank gummierter Schnellklemmen, die für einen rutschfesten und kratzfreien Halt am Fahrzeug
Photos: Frank Steinmann
EIN FALL FÜR ZWEI
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PROMOTION AKTION!
Dass wir das TRXSTLE CRC überhaupt testen durften, verdanken wir übrigens Jan-Pieter Aben von Finest Flyfishing in Bedburg-Hau. Der ist nämlich zum Zeitpunkt des Erscheinens von SCALE der einzige deutsche Händler, bei dem es das System zu kaufen gibt. Und weil Jan es mit den SCALE Leserinnen und Lesern besonders gut meint, haut er auch noch einen raus: Wer den Trxstle Convertible Rod Carrier bei ihm bestellt und dabei den Promotion-Code nennt, erhält gratis dazu den TRXSTLE River Locker im Wert von 49,00 €, der ebenfalls im Finest Flyfishing Shop erhältlich ist. Also wenn das keine sichere Sache ist ... (Stefan Alt)
FINEST PROMOTION!
CODE: TRXSTLE&SCALE
www.finestflyfishing.de www.trxstle.com
Photos: Frank Steinmann
sorgen, extrem einfach. Dass das gesamte Case so robust ist und Ruten auch dann noch sicher umschließt, wenn der Teleskopcontainer mal unsanft auf den Boden schlägt, liegt vor allem an der extra harten Aluminium Anodisierung – die allerdings ihren Tribut fordert, denn mit 7,3 kg ist das TRXSTLE CRC-System nicht gerade ein Leichtgewicht. Aber irgendwoher muss so viel Sicherheit ja kommen und schließlich bekommt man quasi auch viel Material für sein Geld. Alles in allem erhält das System von uns jedenfalls die Bestnote in Sachen Fliegenruten-Transport und wir freuen uns schon auf die Zeit, in der man wieder richtige Reisen machen kann – und dann mit System.
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WIE EIN SCHWEIZER UHRWERK
DAIWA LUVIAS LT 3000 D-C Mit der neuen Luvias LT präsentiert DAIWA die modifizierte Version dieser Frontbremsenrolle im Premium-Segment. Weiter verbessert in seiner Funktion und noch belastbarer, weist das in Japan fabrizierte Modell einen extrem ruhigen, geräuschlosen und seidenweichen Lauf auf. Der Monocoque Körper aus Zaion – ein spezielles High-Density-Kohlefasermaterial, das für höchste Belastungen ausgelegt und dabei besonders leicht ist – in Verbindung mit dem LT Konzept ist ein echter Meilenstein in der Rollenkonstruktion. Durch die Kombination dieser Technologien stellt die neue 20‘ Luvias dabei die leichteste (lediglich 180 gr / 6.3 oz) und stärkste Luvias Serie in der DAIWA Historie dar. Die Luvias LT ist ein echtes Fliegengewicht und neben der Exist und der Certate die einzige Daiwa-LT-Rolle, die nach dem Monocoque-Body-Konzept konstruiert wurde. Im Unterschied zum traditionellen Rollenbau besteht das Gehäuse hier nicht aus zwei miteinander verschraubten Hälften sondern aus einem einzigen Teil, in den das Getriebe dann eingepasst wird. Diese Konstruktion ist nicht nur stärker, sondern bietet aufgrund des Fehlens von Schrauben auch mehr Platz innerhalb des Körpers. Das erlaubt es, ein größeres Getriebe-Antriebsrad zu verbauen, welches ca. 85% der Rollenkörper-Oberfläche einnimmt.
Durch die bewährte MagSealed Konstruktion und die Entwicklung eines neuartigen, asymmetrischen und nicht verschraubten Rear Covers, wird das Eindringen von Salzwasser und Schmutzpartikeln in das Rollengehäuse über die Hauptachse nahezu eliminiert. Zudem wurde mit einem neuartigen Design der Spulenkante die Wurfweite und das Schnurmanagement optimiert – ideal bei starkem Wind und extremen Angelbedingungen. Der Anlaufwiderstand der Luvias ist auf ein absolutes Minimum reduziert und kaum spürbar. Wie gewohnt von DAIWA-Rollen könnte das Wickelbild besser nicht sein, die Bremse springt sofort an und ist sehr fein justierbar. Dies alles sind Features, die besonders wichtig für uns Küstenangler im Norden sind und so wurde auch unser Testmodell, die Luvias LT 3000 D-C (5,2:1 Übersetzung, 77 cm Schnureinzug), beim Meerforellenangeln unter teils heftigen Bedingungen getestet – was diese Spinnrolle der HighEnd Liga mit Bravour meisterte und sich absolut verlässlich im Drill zeigte.
Erhältlich ist die 2020er Luvias LT in 7 Versionen (1000 – 4000) und bewegt sich preislich leicht unterhalb der Certate LT, aber deutlich oberhalb der Ballistic LT. (Hauke Barz)
www.daiwa.de
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COOLER GEHTS NICHT
PETROMAX KÜHLBOX KX25 Ob in den Bergen, in Wald und Flur oder am Gewässer – der Trend, mehrere Tage in der Natur zu verbringen, hält ungebrochen an. Das, was bis auf einige Outdoor- und Campingenthusiasten eine große Gruppe der eher jüngeren Bevölkerung quasi erst in den letzten drei, vier Jahren für sich entdeckt hat, praktizieren wir als Angler, seit es Ruten und Rollen gibt. Viele Bedürfnisse, die ein längerer Aufenthalt jenseits der Zivilisation mit sich bringt, sind uns deshalb schon seit langem bekannt. Eines der größten Probleme war in der Vergangenheit die Kühlung von gefangenem Fisch oder bei längeren Angeltrips mit dem Zelt in der Wildnis die temperaturgerechte Lagerung von Lebensmitteln und Getränken.
Natürlich gab es schon immer Kühlboxen, doch deren Weiterentwicklung schien irgendwann in den 90ern aufgehört zu haben. Kühlung über mehrere Tage? Fehlanzeige. Als dann vor gefühlt drei, vier Jahren ein amerikanischer Hersteller mit den sogenannten Passivkühlsystemen der nächsten Generation auf der Bildfläche auftauchte, war die Begeisterung bei Angel- und Outdorfreunden gleichermaßen groß. Der Haken war nur, dass es so gut wie keine Chance gab, in den Besitz der Kisten mit der bis dahin unerreichten Kühldauer zu gelangen. Eine kostenintensive, umständliche Bestellung direkt in den USA war die einzige Lösung. Europa schien in der Vertriebsstruktur des Herstellers keine Rolle zu spielen und auch aktuell sind die Boxen zumindest in Angelfachgeschäften nicht zu finden.
Schöner, leichter, kühler – die Lösung kommt aus Deutschland Mit den Boxen der Traditionsfirma Petromax sind seit einiger Zeit Ultra-Passivkühlsysteme erhältlich, die ihresgleichen suchen und zudem problemlos erhältlich sind. In etlichen Outdoorgeschäften sind die schicken, dickwandigen Kisten bereits erhältlich und wir sind uns sicher, dass sie demnächst auch über immer mehr Angelfachgeschäfte zu beziehen sind. Der Online-Versand über den Petromax-eigenen Shop ist ohnehin kein Problem und klar ist auch, dass lästige Zollgebühren und lange Wartezeiten wie bei Importen aus Übersee wegfallen. Wir haben uns die Petromax Kühlbox kx25 in der Farbe Sand bestellt, um sie uns genauer anzusehen und können eines schon vorweg-
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Die zwar funktional, aber dennoch sehr ansprechend gestalteten Petromax Kühlboxen verfügen übrigens über allerlei Features, die man auf den ersten Blick nicht unbedingt wahrnimmt: Vertiefungen am Deckel zum Verzurren über Kreuz, ergonomisch gestaltete Tragegriffe, die ebenfalls als Gurtführung genutzt werden können, einhändig bedienbare Gummiverschlüsse, die auch mit nassen Händen sicher zu bedienen sind, Gummifüße für mehr Rutschfestigkeit z.B. im Boot, die dazu noch für eine bessere Luftzirkulation unter der Box sorgen, und, und, und. Besonders gut gefällt uns das optional bestellbare Sitzkissen, denn aktives Angeln bedeutet meistens auch langes Stehen bzw.
Laufen und gerade, wenn man z.B. mehrere Tage zeltend unterwegs ist, freut man sich über so eine komfortable Sitzgelegenheit.
Photos: Frank Steinmann
nehmen: Cooler gehts nicht! Als Kühlquelle dient bei allen Petromax-Boxen Eis, Trockeneis oder klassische Kühlakkus und das Ergebnis lässt, außer das Innere der Box, niemanden kalt: Je nach Außentemperatur bis zu sagenhafte 12 Tage hält das doppelwandige und hohlraumisolierte Ultra-Passivkühlsystem Kühlgut ohne zusätzliche Energiequelle frisch. Wobei „frisch“ wahrscheinlich untertrieben ist, wenn man sich das Ergebnis unseres Tests mit dem Wolfsbarsch auf Eis nach 5 Tagen bei im Schnitt 10°C Außentemperatur am Tag und 4°C in der Nacht ansieht (Bild 2). Dass die kx25 – die 25 bezieht sich auf das Volumen in Liter – trotz ihrer Isolierschicht von 45 mm satte 24 x 0,33l Dosen oder 12 x 1l Flaschen aufrecht stehend aufnehmen kann, grenzt ebenfalls an ein Wunder.
1) Einer unser an der Nordsee gefangener Wolfsbarsche lagert als Test in der Petromax kx25 auf Eis. Fisch und Eis sehen auch nach 2 Tagen perfekt aus.
2) Den Fisch haben wir an Tag 3 ausgenommen und der soll an Tag 5 zubereitet werden. Optik und Geruch präsentieren sich wie am ersten Tag.
3) Nach dem Angeln haben wir fast 3 Kilo Muscheln gesammelt. Zur Lagerung eignet sich der Einhängekorb der kx25 , den wir mit einer Tüte ausgekleidet haben, hervorragend. Auch nach drei Tagen Frische pur.
4) Das Eis an Tag 6. Hätten wir nicht u.a. Fisch und Muscheln gelagert, hätten wir uns auch an Tag 7 noch leocker ein paar Longdrinks damit mixen können.
Die Petromax-Kühlboxen sind sowohl in der 25l- als auch in der 50l-Variante aktuell in den Farben alpenweiß, sand und oliv erhältlich. Lediglich die 75l-Version gibt es ausschließlich in weiß. Durch Zusätze wie z.B. das oben genannte Sitzkissen, Ersatz-Korbeinsätze, ein montierbarer Flaschenöffner oder eine Schlosshalterung lassen sich die Boxen zudem nach eigenen Wünschen aufrüsten. Wir möchten die Petromax kx25 nicht mehr missen und hoffen, sie im nächsten Jahr auch auf längeren Reisen einsetzen zu können. (Stefan Alt)
www.petromax.de
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DER STOFF AUS DEM DIE TRÄUME SIND
PETROMAX LODEN-OUTDOORJACKE DEUBELSKERL Und gleich nochmal etwas von der sympathischen Firma aus dem wunderschönen Magdeburg. Mit der Outdoorjacke Deubelskerl (norddeutscher Dialekt, bedeutet Teufelskerl) setzt das innovative Unternehmen aus dem Osten Deutschlands neue Maßstäbe in Sachen Funktionalität. Das ist nicht zuletzt einem lange in Vergessenheit geratenen Stoff zu verdanken, der besonders in der kalten Jahrezeit und deshalb aktuell ein Revival feiert: dem Loden. Viele, mich eingeschlossen, verbinden mit der gewalkten Schafschurwolle allenfalls Trachten oder das Outfit eines Försters, doch diese Sichtweise wird dem Material nicht gerecht. Ganz im Gegenteil: Das z.B. der Volksstamm der Samen im extrem kalten Lappland oder Menschen, die in kälteren Regionen arbeiten auch heute noch auf Loden setzen, hat seinen Grund. Schon seit dem 10. Jahrhundert vertrauen Menschen der widerstandsfähigen Wolle und alle die, die sich gegen widrige Wetterbedigungen ausreichend gewappnet sehen wollen, kommen um die Deubelskerl deshalb nicht herum. Auch an die weiblichen Outdoorenthusiastinnen hat Petromax gedacht und bietet mit dem Modell Bergmaid ein passendes Pendant an.
Der bewährte Naturstoff der Jacke besteht zu 100 % aus gewalkter Schafswolle – die als besonders nachhaltig anzusehen ist und komplett ohne Zusätze auskommt. Die Stoffherstellung erfolgt bei der Petromax-Kollektion in Deutschland nach traditionellem Verfahren in mehreren aufwendigen Arbeitsschritten. Funkenresistent, kälte-, wind- und wasserabweisend, pflegeleicht, geruchsneutral und dabei angenehm leicht – aktuell fällt mir für den den Outdoorbereich kein vergleichbares Material ein und während der ersten Minusgeraden hat sich diese Jacke bereits bewährt. Die Deubelskerl ist allerdings nicht nur funktional, sondern sieht auch extrem schick aus. Trotzdem trage ich sie z.B. beim Angeln unter der Watjacke, stecke sie in die Hose und freue mich, dass mir auch im eisigen Wasser nicht mehr kalt wird. Die Hardfacts: Zweifachverstellbare Kapuze, hoher Kragen, zwei Brust- und zwei große Seitentaschen (mit einer Hand benutzbar, mit Netzfutter), Klettärmelbündchen, einstellbarer Jackenbund mit Gummizug, Zweiwege-Reißverschluss, gesticktes Drachenlogo auf Brust und Schulter. Die gesamte Petromax Loden-Range ist mittlerweile in vielen Fachgeschäften zu finden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, schaut allerdings am besten direkt im Petromax Webshop nach, denn da ist z.B. die Deubelskerl in unglaublichen 9 Größen erhältlich. Ob beim Angeln, beim Spaziergang an der Elbe oder bei der Gartenarbeit – die Petromax Deubelskerl ist aktuell meine erste Wahl. (Stefan Alt)
www.petromax.de
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DEM HECHT AUF DEN ZAHN GEFÜHLT
SAGE PIKE FLIEGENRUTE Das Fliegenfischen auf Hecht ist mittlerweile eine der beliebtesten Disziplinen, wenn es darum geht Raubfischen mit dem Streamer nachzustellen. Auch immer mehr Spinfischer sind dazu übergegangen den Gummifisch und den Jerkbait gegen einen großen Hechtstreamer einzutauschen. Kein Wunder, denn der Präsentation eines großen und fluffigen und am besten noch selbstgebundenen Baitfishmusters, oder einer pulsierenden Bucktail-Hollowfly kann so schnell kein Kunstköder das Wasser reichen. Attacken auf Popper und das Fischen auf Sicht mit schwebenden Hechtfliegen – unvergleichlich und auch der Drill selbst kleiner und mittelgroßer Hechte an der Fliegenschnur stellt ein besonderes Erlebnis dar!
Insbesondere Einsteiger in diese Fischereimethode sind oftmals überfordert, wenn sie um Ratschläge in Foren oder den sozialen Medien bitten, was die Zusammenstellung der notwendigen Ausrüstung anbelangt und eine Vielzahl von unterschiedlichen Antworten auf sie einprasselt. Die erforderliche Rutenklasse und das geeignete Modell werden hinterfragt, welcher Schnurtyp ist sinnvoll und schlussendlich spielt auch die Preisgestaltung eine entscheidende Rolle bei der Auswahl einer geeigneten Rute nebst dem notwendigen Zubehör.
Sage hat für den Einsteiger, aber auch den versierten Fliegenfischer, der dem Hecht mit einer ausgewogenen und hochwertigen Rute nachstellen möchte, 2020 das neue Modell „Pike“ auf den Markt gebracht. Die im mittleren Preissegment angesiedelte Rute erfüllt alle Eigenschaften einer Hechtrute, die man als uneingeschränkt empfehlenswert beschreiben kann. Mit einer Länge von 9 Fuß (275 cm) und der Schnurklasse 9 ist sie geradezu prädestiniert für die Hechtfischerei in Still- und Fließgewässern. Man hört oftmals von Anglern, dass sie Ruten der Klasse 8 oder gar weniger zum Hechtfischen verwenden, dies kann ich nur eingeschränkt bestätigen, lehne es persönlich sogar ab.
Zum einen ist gerade die Verwendung extrem großer Streamer manchmal der Weg zum Erfolg, dies ist natürlich auch dem Verlaufe des Jahres und dem Freßverhalten der Fische geschuldet, somit ist eine gewisse Rutenstärke zum Werfen der großen Fliegen unumgänglich. Und mal ganz im Ernst, wie phantastisch ist es, dem Spiel eines selbstgebundenen Riesenstreamers im klaren Wasser zuzuschauen. Ein anderes Argument ist für mich die Tatsache, dass ich den Drill mit dem Hecht so kurz wie möglich gestalten möchte, um dem Tier unnötige physiologische Belastung zu ersparen.
Wer einmal einen großen Flusshecht am Rande einer Strömungskante gehakt hat, der weiß, welche Kräfte diese Tiere entwickeln können, hier heißt es Paroli bieten und keine Spielerei mit zu leichtem Gerät auf Kosten des Tieres abzuhalten!
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Im Praxistest hat mich die Sage Pike vollends überzeugt! In dieser Preisklasse ist sie eine ausgezeichnete Hechtfliegenrute, die mit ihrer schnellen Aktion und dennoch sensibler Spitze all das verkörpert, was ich mir unter einer modernen Fliegenrute vorstelle. Ich habe zum ausgiebigen Test sowohl mit einer Rio Pike/Musky Schnur in Klasse 9 vom Typ intermediate als auch der entsprechenden Sinkschnur gefischt. Egal, ob ich kleine Baitfish-Imitationen an 2/0 bis 4/0 Haken geworfen oder riesige, federlastige Bucktail-Bufords, Game Changer oder sogar Popovics Beast Fleyes verwendet habe – die Sage Pike transportierte alle Streamer ohne Murren. Per Doppelzug erhalte ich volle Schnurkontrolle und empfinde niemals das Gefühl, die Rute sei überladen oder überfordert. Tobende Hechte konnte ich unmittelbar und sicher landen, ohne die Drills exorbitant lange gestaltet zu haben. Wer also auf der Suche nach einer Hechtrute ist, die wirklich angepasst an diesen Raubfisch und das notwendige Zubehör konzipiert wurde, der liegt bei der Sage Pike vollkommen richtig! Die Rute macht Spaß, ist hochwertig verarbeitet und bietet ein phantastisches Preis-Leistungsverhältnis.
Erhältlich ist die Sage Pike für 499 € bei Rudi Heger. Dieser Händler bietet euch die Sage Pike aber auch als komplettes und günstiges Outfit inkl. Rolle und Schnur an. Viel Spaß beim Hechtfischen, die Saison ist noch im vollen Gange, also nix wie raus! (Frank Steinmann)
www.rudiheger.eu
Photos: Frank Steinmann
Der Blank der Sage Pike ist aus der hauseigenen Graphite IIIe-Technologie heraus entstanden und zeichnet sich durch eine sensible aber dennoch kraftvolle Spitze aus, die das Kopfschütteln und etwaige Sprünge der Fische bestens abfedert. Der untere Teil des Blanks ist stark und unterstützt den Fliegenfischer beim Ausüben von Druck und dem Heranpumpen des gefangenen Hechtes. Mit seinem eleganten Schwarz, den ebenfalls dunkel gehaltenen Wicklungen, mutet der Blank optisch zudem edel an. Alle Guides sind hartverchromt und die 9er Rute verfügt darüber hinaus über einen Full Wells Griff mit Fighting Butt. Die Qualität des Korks ist gut, es wird kein gepresstes Granulat verwendet!
Die vierteilige Rute wird in einem Ready to Fish-Cordura Rohr geliefert, so dass man die Sage Pike komplett mit Rolle und Schnur transportieren kann, um am Wasser angekommen sofort einsatzbereit zu sein.
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WARM UND TROCKEN DURCH DAS WINTER-WONDERLAND
PATAGONIA RAINSHADOW JACKET & NANO PUFF PANTS Dass sich die Textilen von Patagonia zur heimlichen Uniform des nachhaltig denkenden und handelnden Fliegen- und Spinfischers gemausert haben, ist kein Geheimnis mehr. Neben den strikten Regularien in Sachen fairer Produktion und der Verwendung von Recycling-Materialien, ist es auch die umweltpolitische Position des US-Unternehmens, das es so sympathisch und transparent erscheinen lässt.
Das mittlerweile post-herbstliche Schmuddelwetter mit Regen, Schneeregen und niedrigen Temperaturen ist das Signal für uns Angler und Fischer, die Schichtung unserer Kleidung angepasst an diese Wetterverhältnisse zu arrangieren. Die extrem leichte Regenjacke ,,Rainshadow Jacket“ ist in einer Damen und einer Herrenvariante erhältlich. Dreilagig und absolut wasserdicht, sowie atmungsaktiv, besticht diese angenehm zu tragende Jacke durch eine ausgefeilte Passform, die mit justierbaren Armbündchen, einer perfekt einstellbaren und eingerollt verstaubaren Kapuze, die sich an jede Kopfform anpassen lässt und die Sicht auch bei Bewegung nicht einschränkt sowie einem regulierbaren Zugkordelsaum für wind- und wasserfesten Einsatz beim nächsten Abenteuer aufwartet. Patagonias H2No-Technologie lässt den Regen elegant abperlen, dies durch weitgehend recycelte Materialien und alle Reißverschlüsse und Taschen sind ebenfalls wasserdicht verarbeitet. Das leichte Shell-Material aus Econyl schränkt zudem nicht die Bewegungsfreiheit ein und die Jacke kann zu einem kleinen leicht verstaubaren Paket (397g) in der linken-Brusttasche verpackt werden. Wer die Regenjacke über einer wärmenden Jacke, wie der Nano Puff oder ähnlichem tragen möchte, sollte sie einfach eine Nummer größer wählen!
Wenn es dann so richtig knackig kalt wird und nur noch Huchenangler und andere Freaks am und vor allem im Wasser unterwegs sind, stellt sich die Frage nach einer warmen Beinpartie und auch der Isolierung der Becken-
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Alle Isoliermaterialien sind aus recycelten Rohstoffen gefertigt, emissionsarm produziert und dauerhaft wasserabweisend. Für alle, die auch im Herbst und Winter draußen aktiv sein möchten eine uneingeschränkte Empfehlung in Sachen Wärmehaushalt – auch beim Wandern und anderen Aktivitäten. Wer also noch unschlüssig ist, was er sich zu Weihnachten wünscht oder gar verschenken mag, liegt mit diesen beiden Patagonia Saisonprodukten sicherlich immer richtig! Weitere Infos zu den beiden Produkten findet ihr auf der Herstellerseite. (Frank Steinmann)
https://eu.patagonia.com
Photos: Frank Steinmann
region und allem, was dort so gelagert ist. Unterleibsentzündungen sind lästig und kein schönes Andenken an einen winterlichen Fischzug. Die Patagonia Nano Puff Pants stellen für mich in Sachen Behaglichkeit und Wärme das absolute Nonplusultra dar. Ich trage sie selbst auf der Couch, wenn ich es kuschelig möchte und würde sogar meine VHS-Tapes damit zurück in die Videothek bringen, wenns die denn noch gäbe. Die Nano Puff Pants werden einfach unter der Wathose oder einer Regenhose getragen und schützen vor Kälte und Nässe. Ideal geeignet ist sie somit auch für winterliches Fischen vom Belly-Boot oder auch dem Ansitzangeln! Die Hose ist leicht und besitzt ein geringes Packmaß. Rückseitig ist sie verstärkt und besitzt einen rutschfesten Charakter, so dass die Hose jederzeit gut sitzt und bei Bewegung nicht verrutscht. Zwei Taschen bieten Stauraum und durch den Knopfbund und Hosenschlitz kann man auch mal schnell Wasser lassen, wenn es pressiert.
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AUSSEN HART, INNEN WIRD’S ZART
MONOLITH ICON KERAMIKGRILL
Grillen, Smoken, Backen, Kochen, Garen – wenn etwas die Grillszene in diesem Jahr revolutioniert hat, sind das die Keramikgrills der Firma Monolith. Irgendwo zwischen Kugelgrill und Steinbackofen anzusiedeln, eignen sich die schon optisch angenehm auffallenden Geräte besonders gut zur schonenden Zubereitung – was für alle, die Fische und Meeresfrüchte auch auf dem Teller mögen, natürlich extrem interessant ist. Das mit dem „feinen“ Grillen ist bemerkenswert, denn die Monolithe werden mit Holzkohle betrieben – die ja bekanntlich für eine extrem hohe Hitze steht. Doch diese wird beim Monolith quasi indirekt abgegeben und verleiht dem Grillgut dadurch ein ganz eigenes Aroma und schützt zudem vorm Verbrennen. Überhaupt ermöglicht der innovative Grill dank seines Thermometers ein sehr präzises Arbeiten. Wir haben das transportable Modell ICON mit auf Reisen genommen und möchten ihn definitiv nicht mehr missen.
Schon das Auspacken des Grills überzeugte, denn optisch und sensorisch wurde sofort klar, dass man es bei den Keramikgrills Made In Germany mit robuster Handwerkskunst zu tun hat. Besonders hat uns aber die bereits erwähnte Multifunktionalität des ICON überzeugt. Egal, ob wir zartes Lamm, Schalentiere und Fische gegrillt, Brot gebacken oder in der Wokschale gekocht haben – selten gab es so viele kulinarische Möglichkeiten, wie mit diesem Grill. Der Monolith benötigt dank seiner hitzebeständigen, stählernen Außenhülle sehr wenig Energie und erreicht extrem schnell eine fein regulierbare Betriebstemperatur. Ein bis zu 50% verminderter Holzkohleverbrauch ist dabei ein schöner Nebeneffekt. Das gerade mal gut 50 x 53 cm kleine technische Wunderwerk ICON ist durch seine geringe Größe, die nicht über die mehr als ausreichende Grillfläche hinwegtäuschen darf, der ideale Reisebegleiter auf Angelreisen. Zwar bringt der massive Grill einiges an Gewicht mit, lässt sich aber dank der beiden Griffe locker an den Grillplatz tragen.
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Durch eine große Auswahl an Zubehör lässt sich der Monolith ICON für die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten modifizieren. Begeistert waren wir u.a. von der ICON Feuerplatte, auf der wir mit der Hitze vom Vorabend am nächsten Morgen unser Rührei zubereiteten. Was der Grill alles kann und welches einzigartige Konzept dahinter steckt, kann aber wohl niemand besser erklären, als Monolith Geschäftsführer Matthias Otto und der deutsche Starkoch Tim Mälzer in diesem Video. Das ist zwar in deutscher Sprache, lässt aber jeweils landessprachliche Untertitel zu. Wir freuen uns jedenfalls auf unsere nächste Reise mit dem Monolith ICON und den mit ihm gegrillten, geräucherten oder gekochten Fisch. Was wir mit dem Icon sonst noch so kulinarisch veranstalten, kann man übrigens auch auf dem SCALE Instagram-Account verfolgen – sobald man wieder reisen kann. Alle Modelle, Zubehör, Rezepte und vieles mehr findet ihr bis dahin auf der firmeneigenen Website. (Stefan Alt)
www.monolith-grill.eu
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MAKE IT REEL MIT DAIWA
DAIWA SALTIGA 2020 Die Salzwasserfischerei stellt für den Angler und sein Gerät vermutlich eine der höchsten Belastungen dar, die uns der Angelsport zu bieten hat. Und ich spreche jetzt nicht vom Makrelenpaternoster oder der Meerforelle am Sbirolino! Wir denken eine Kategorie (oder vier) größer und sprechen von den großen und gigantischen Meeresfischen, egal ob im Nordpolarmeer oder dem Südpazifik! Eine Salzwasserrolle muss gewaltigen Kräften standhalten und auch das aggressive Natiumchlorid ertragen, das sich in ihre mechanischen Eingeweide fressen möchte.
Daiwas Saltiga ist die ultimative Endlösung, wenn es darum geht den Meeresfischen nachzustellen. Das hauseigene High-End-Modell wurde von Daiwas Ingenieuren nochmals überarbeitet und in einer ausgefeilten 2020er Version auf den Markt gebracht. Mit den Größenklassen von 8000 bis 20000 werden sämtliche Techniken des Jiggens und des Distanzfischens mit Poppern und Co abgegolten. Dass ihre verwendete Rolle aus zu vielen Einzelteilen besteht, haben einige Angler bereits erfahren, wenn ihnen just dieselbe um die Ohren flog nachdem ein 120 Pfund GT sich den Popper geschnappt hat. So etwas gibt es bei der Saltiga nicht, ihr Monocoque Body aus starkem Aluminium ist aus einem Guss und bietet dem überarbeiteten und deutlich vergrößertem Getriebe genügend Platz. Größere Getriebezähne sollen der Abnutzung durch Reibung besser trotzen und die Lebensdauer der Rolle deutlich verlängern. Die Spule ist wasserdicht versiegelt und in der 2020er Version weiter verbessert worden.
Die Spulenlippe erfuhr auch eine Änderung und ihr neues Design hilft bei der sauberen Verlegung der Schnur und trägt zur Optimierung der Wurfweite bei. Magsealed? Klar, wenn es um die essentiellen Kugellager geht, dann sind diese in Daiwas Highend-Rolle bestens behütet und laufen dank eben dieser Magsealed-Technologie seidenweich und sind vor Verschmutzungen gefeit. Auch das Bremssystem wurde weiterentwickelt und weitere Bremsscheiben für eine höhere Bremskraft verbaut. Somit werden Laut Daiwa die Bremskräfte der Saltiga verzehnfacht und erreichen Werte von 25 - 30 kg! Zur besseren Hitzeableitung ist der Bremsknopf aus Aluminum gearbeitet, keine Plastikteile werden eingesetzt!
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Erste Stimmen, die die Saltiga seit mehreren Monaten im Dauereinsatz haben, äußern sich begeistert und sprechen der Rolle eine phantastische Haltbarkeit und Performance zu!
Diese Qualität hat ihren Preis - sicher - dennoch gilt es zu relativieren, ob man eine teure Angelreise absolvieren möchte, die einem dann auch den „fish of a lifetime“ am Haken beschert, der aber aufgrund mangelhafter Ausrüstung verloren geht. Insofern plädiere ich eindeutig für eine Investition in hochwertiges Tackle, um gebührend auf die Begegnung mit dem ultimativen Salzwasserfisch vorbereitet zu sein. Und übrigens, in Bälde steht das Weihnachtsfest vor der Türe, da kann man etwaige Geldgeschenke gerne reinvestieren oder einfach die 4K Glotze verkaufen, denn das eigentliche Leben spielt sich ohnehin da draußen ab. Mehr Infos zu Daiwas komplett überarbeiteter und verbesserter Saltiga 2020 findet ihr auf der Herstellerseite. (Frank Steinmann)
www.daiwa.de
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PIN-UPS MIT FETTFLOSSE
TROUT OF NORTH AMERICA KALENDER Zugegeben, das ausklingende Jahr 2020 war nicht unbedingt eines, das wir mit positiven, globalen als auch kleinräumigen Geschehnissen in Verbindung bringen würden. Ein kleiner Lichtblick, wenn es darum geht, sich an Zeitmessung, Planungen und Terminen zu erfreuen, kann ein schön gestalteter Wandkalender sein. Und für 2021 tragen wir schon mal fett ein „Alles wird besser“ in denselben ein.
Ich selbst bin kein großer Freund digitaler Kalender! Geprägt durch meine Großmutter, die all ihre Termine im Wandkalender, eingerahmt von allerlei agrarökonomisch inspirierter naiver Malerei eintrug, heißt es für mich ganz klar: Wandkalender gehören zur geplanten Existenz. Und in die Küche.
Sie müssen Raum für Notizen lassen und außerdem eine Zierde für den Wohnraum darstellen. Somit hängt bereits zum zehnten Jahr in Folge der „Trout of North America Kalender“ im Zentrum meiner gelebten Familienidylle.
Dieses Kunstwerk wird von Joseph R. Tomelleri illustriert, der mehr als 135.000 Meilen durch Nordamerika reiste, um endemische Forellenstämme, Saiblinge, Lachse sowie Äschenarten mit der Hand zu zeichnen. Sein legendärer Bildband „Trout and Salmon of North America“ besitzt bereits Kultstatus und seine Zeichnungen zählen zu den filigransten und realistischsten Naturdarstellungen, die ich benennen kann. Auf jeder der 12 Doppelseiten wird eine Salmonidenart vorgestellt, ihre Verbreitung, Besonderheiten und biologische Kurzbiographie erläutert, um dann schlussendlich noch die gängigsten Fliegenmuster erwähnt zu wissen, die einen saisonalen Fang der entsprechenden Art erleichtern soll.
Tomellerie stellt uns hierbei auch Lokalformen und Unterarten von Forellen, Saiblingen und Lachsartigen vor, von denen wir in der Regel noch nie etwas gehört haben. Wir Europäer halten die „Regenbogenforelle“ für eine Art, wie viele Lokalformen dieser pazifische Lachs (und keine Forelle!), aber eigentlich in seiner Heimat entwickelt hat, ist erstaunlich! Und wenn das Jahr zu Ende geht, zücke ich regelmäßig die Schere, um die kleinen Kunstwerke auszuschneiden und in Bilderrahmen zu packen – sie sind einfach zu schade für den Papiermüll!
Den Kalender gibt es aktuell für knapp 10 Euro, was eigentlich geschenkt ist, bei Amazon und ca.
15 Euro bei anderen Anbietern, wenn ihr Amazon ignorieren wollt. Dazu kommt, dass der Kalender auch ein ideales Weihnachtsgeschenk für alle ist, die noch analoge Planung betreiben und auf Fisch-Kunst stehen. (Frank Steinmann)
workman.com/products/trout-of-north-america-wall-calendar
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ULTRA-LEICHT& STILVOLL DURCH DIE WILDNIS
BLACKBEARD UL777 UND BLACKBEARD 1000
So unkonventionell wie das Design dieser Ultra Light Rute ausfällt, ist auch die Story hinter deren Entwicklung. Hinter dem Namen Blackbeard verbirgt sich ein kleines Familienunternehmen, das seine angebotenen Ruten und Rollen in Deutschland konzipiert und entwickelt hat, um schlussendlich eine Auswahl an außergewöhnlichen Produkten auf dem hiesigen Markt verfügbar zu machen. All das ganz heimlich und leise und dennoch auf qualitativ hochwertigem Niveau und ansprechendem Design!
Ich habe mir die Kombo bestehend aus der kurzen Ultra Light Rute UL777 in Verbindung mit einer 1000er Stationärrolle näher für auch angeschaut und ausgiebig getestet. Das ausfälligste Merkmal der zweiteiligen (Griffteil und durchgehender Blank) und 168 cm langen Rute ist mit Sicherheit der Revolvergriff aus Echtholz. An dieser Optik werden sich die Geister vermutlich scheiden, mir gefällt diese elegante Griffform, die zudem einen sehr natürlichen Anspruch besitzt, außerordentlich gut! Bedingt durch die Ausstattung und Eigenschaften der beiden Produkte eignet sich diese Kombination hervorragend zum ultraleichten Spinfischen auf Forellen in kleinen und kleinsten Fließgewässern. Durch die relativ kurze Rutenlänge, ist man selbst in der wildesten Wildnis, umgeben von Sträuchern, Büschen und Bäumen in der Lage, präzise Würfe auszuführen. Der kurze Handgriff der Rute eignet sich vornehmlich zu Rückhandwürfen, die durch die parabolisch arbeitende Spitze und deren flexibles Rückschnellverhalten eure Kunstköder auf ordentliche Weiten bringt. Mit ein wenig Übung stellen punktgenaue Würfe zwischen Erlen- und Weidenwurzeln, unter Büschen oder hinter Steinen, eben dorthin, wo die Forellen ihren Einstand haben, kein Problem dar.
Das angegebene Wurfgewicht von 2-7 g entspricht der Realität und somit lassen sich kleine Spoons, Microjigs und Hardbaits perfekt präsentieren. Die Sensibilität der Rutenspitze ist beeindruckend und ermöglicht eine versatile und angepasste Köderführung. Überrascht hat mich auch die Kraftreserve, die im unteren Drittel des Rutenblanks verborgen liegt, selbst größere Forellen von 3-4 Pfund konnte ich schnell und zügig aus der Strömung herausdrillen, um den Fischen unnötig lang andauernde Strapazen zu ersparen. Die Synergie zwischen parabolisch ab-
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Ergänzend zu dieser feinen Rute erhält man eine passende Rolle, die der Größenordnung einer standardisierten „1000er“ zuzuordnen ist. Wer bislang keine Stationärrolle dieser Art besitzt und Nägel mit Köpfen machen möchte, kann diese getrost im Set dazu erwerben. Natürlich passt aber auch ein edles Röllchen aus Japan zu dem luxuriös anmutenden Holzgriff der Rute!
Wie dem auch sei, die Blackbeard Rolle ist ihren Preis durchaus wert, optisch ansprechend im komplett schwarzen Design, besitzt sie Klasse und hochwertige Komponenten. Die Rolle ist süßund salzwassertauglich und durch die wasserdichte Bauweise sind innenliegende mechanische Teile gut geschützt. Leichtbauweise, 7 + 1 rostfreie Edelstahlkugellager, Edelstahlschaft und ein Karbonbremssystem mit bis 10 kg Bremskraft runden den technischen Aspekt der Rolle ab. Ihre Übersetzung liegt bei 5.2:1 und die Schnurfassung beläuft sich auf ungefähr 180 m bei einem Durchmesser von ca. 0,20 mm. Je nach dem Gelände in dem gefischt wird, also den vorhandenen Hindernissen im Wasser entsprechend, empfehle ich eine Schnur mit einer Tragkraft von mindestens 6lbs, eher mehr, wenn es darum geht, Schnurbrüchen und Fischverlusten vorzubeugen. Widerhakenlose Einzelhaken sind bei der Forellenpirsch Ehrensache. Alles in allem würde ich jedem geneigten Spinfischer, der das Glück hat, einen kleinen Bach oder Fluss mit Forellenbestand befischen zu können, die Blackbeard Rute – oder auch Kombination aus Rute und Rolle – ans Herz legen! Neben ihrer außergewöhnlichen Optik birgt die Rute ein hohes Potenzial an Qualität und bestens angepasster Eigenschaften für das Indianderfischen auf unsere Salmoniden in sich.
Erhältlich ist die Ruten-Rolle-Kombination bei AngelJoe für unschlagbare 229 Euro. Wer die Rute einzeln erwerben möchte, sieht sich am besten auf der Herstellerhomepage um.
www.angeljoe-angelshop.de www.blackbeard-fishing.com
Photos: Frank Steinmann
federnder Rutenspitze und forcierendem Rest des Blanks ist beeindruckend und hat mir sehr gut gefallen! Man hat niemals das Gefühl, Gefahr zu laufen einen Fisch im Drill zu verlieren. Auch optisch ist der in schlichtem schwarz gehaltene Blank durchaus ansprechend. Man fühlt, dass hier hochwertiges Karbonmaterial verbaut wurde und auch die Beringung, bestehend aus Fuji Alconite Guides, lässt in dieser Kategorie von Preis-Leistung keine Wünsche offen! Geliefert wird die Rute in einem hochwertigen Cordura-Hardcase, das zu den stabilsten zählt, welche ich bislang in den Händen gehalten habe! Es ist extrem robust und vertrauenerweckend, so dass ich es auch als Fluggepäck einsetzen würde.
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SÜNDE PUR
MOCFOR GIN ADAM & GIN SAHNELIKÖR EVE Möbeldesigner und Handwerker Jens Lohmann kommt aus dem hohen Norden Deutschlands und ist, wie sollte es anders sein, begeisterter Angler. Etliche Male stand ich mit ihm in der Ostsee auf der Suche nach Meerforellen und habe ihn dabei als extrem kreativen Jäger kennengelernt. Immer einen Schritt weiter als ich, immer mit einem Plan, wie man die Fische jenseits der Norm beangelt, immer mit einer neuen Idee bei der Gestaltung seiner selbstgebauten Köder. Durch und durch ein erfinderischer Kopf und Macher. Als er mir jedoch bei einem unserer Angeltrips erstmalig von seinem Plan erzählte, seinen eigenen Gin zu produzieren und zu vertreiben, musste ich allerdings lachen und versprach ihm, den Gin in SCALE vorzustellen, wenn dieser tatsächlich irgendwann erhältlich sein sollte. Heute löse ich mein Versprechen ein.
Mit dem MOCFOR Gin hat Jens nicht nur geschafft, seinen eigenen Gin an den Start zu bringen, sondern einen, der auch noch ausgesprochen gut schmeckt. So gut, dass man der Empfehlung, ihn am besten pur zu trinken, absolut folgen kann. Sage und schreibe neun exotische Kräuter sorgen zusammen mit edlem Bengalen-Curry nach wochenlanger Lagerung in Sherry-Eichenfässern für einen ausgewöhnlichen, aber milden Geschmack und eine einzigartige Farbe. Natürlich ist es auch erlaubt, den edlen Tropfen klassisch als Gin-Tonic zu sich zu nehmen. Die Etiketten schmiedet Jens zusammen mit einem Kumpel ebenfalls selbst und auch das hölzerne Typenschild entsteht in Handarbeit.
Weil Jens auch ein Herz für die Frauen hat, die es bekanntlich gerne etwas süßer mögen, hat er auf Basis seines Gins ADAM auch gleich nochmal einen Gin Sahnelikör mit dem passenden Namen EVE hinterhergeschoben. Aus eigener Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass das Zeug absolut süchtig macht und auf keinen Fall nur der Damenwelt vorbehalten sein darf. Den Gin und den Gin Sahnelikör können alle, die das Besondere lieben oder ein ausgefallenes Geschenk zu feierlichen Anlässen suchen, auf der MOCFOR Homepage bestellen und es würde mich nicht wundern, wenn die Besucher der Seite nicht auch an seinen rustikalen Möbeln Gefallen finden. Ich freue mich auf den nächsten Angeltrip mit Jens und hoffe darauf, dass er das ein oder andere Fläschchen im Rucksack dabei hat. (Stefan Alt)
www.mocfor.com
AZON AUCH AUF AM ERHÄLTLICH!
Auc und
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DER STOFF AUS DEM DIE TRÄUME SIND
PETROMAX LODEN-OUTDOORJACKE DEUBELSKERL Und gleich nochmal etwas von der sympathischen Firma aus dem wunderschönen Magdeburg. Mit der Outdoorjacke Deubelskerl (norddeutscher Dialekt, bedeutet Teufelskerl) setzt das innovative Unternehmen aus dem Osten Deutschlands neue Maßstäbe in Sachen Funktionalität. Das ist nicht zuletzt einem lange in Vergessenheit geratenen Stoff zu verdanken, der besonders in der kalten Jahrezeit und deshalb aktuell ein Revival feiert: dem Loden. Viele, mich eingeschlossen, verbinden mit der gewalkten Schafschurwolle allenfalls Trachten oder das Outfit eines Försters, doch diese Sichtweise wird dem Material nicht gerecht. Ganz im Gegenteil: Das z.B. der Volksstamm der Samen im extrem kalten Lappland oder Menschen, die in kälteren Regionen arbeiten auch heute noch auf Loden setzen, hat seinen Grund. Schon seit dem 10. Jahrhundert vertrauen Menschen der widerstandsfähigen Wolle und alle die, die sich gegen widrige Wetterbedigungen ausreichend gewappnet sehen wollen, kommen um die Deubelskerl deshalb nicht herum. Auch an die weiblichen Outdoorenthusiastinnen hat Petromax gedacht und bietet mit dem Modell Bergmaid ein passendes Pendant an.
Der bewährte Naturstoff der Jacke besteht zu 100 % aus gewalkter Schafswolle – die als besonders nachhaltig anzusehen ist und komplett ohne Zusätze auskommt. Die Stoffherstellung erfolgt bei der Petromax-Kollektion in Deutschland nach traditionellem Verfahren in mehreren aufwendigen Arbeitsschritten. Funkenresistent, kälte-, wind- und wasserabweisend, pflegeleicht, geruchsneutral und dabei angenehm leicht – aktuell fällt mir für den den Outdoorbereich kein vergleichbares Material ein und während der ersten Minusgeraden hat sich diese Jacke bereits bewährt. Die Deubelskerl ist allerdings nicht nur funktional, sondern sieht auch extrem schick aus. Trotzdem trage ich sie z.B. beim Angeln unter der Watjacke, stecke sie in die Hose und freue mich, dass mir auch im eisigen Wasser nicht mehr kalt wird. Die Hardfacts: Zweifachverstellbare Kapuze, hoher Kragen, zwei Brust- und zwei große Seitentaschen (mit einer Hand benutzbar, mit Netzfutter), Klettärmelbündchen, einstellbarer Jackenbund mit Gummizug, Zweiwege-Reißverschluss, gesticktes Drachenlogo auf Brust und Schulter. Die gesamte Petromax Loden-Range ist mittlerweile in vielen Fachgeschäften zu finden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, schaut allerdings am besten direkt im Petromax Webshop nach, denn da ist z.B. die Deubelskerl in unglaublichen 9 Größen erhältlich. Ob beim Angeln, beim Spaziergang an der Elbe oder bei der Gartenarbeit – die Petromax Deubelskerl ist aktuell meine erste Wahl. (Stefan Alt)
www.petromax.de
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CLEMENS RATSCHAN
MIT DEM PACKRAFT VON NORWEGEN NACH SCHWEDISCH-LAPPLAND In unserer diesmaligen Foto-Story nimmt uns Clemens Ratschan mit in den hohen Norden Europas.
Clemens ist ja ein Garant für phantastische Impressionen, die einzigartige Naturerfahrungen widerspiegeln. Eigentlich hatte der Fischökologe aus Österreich eine erneute Expedition in die entlegensten Gebiete der Mongolei geplant, aber so wie wir alle unter den Auswirkungen der COVID-Pandemie zurückstecken mussten, hat auch Clemens seine geplante Tour umdisponiert und ist nach Skandinavien aufgebrochen.
Die Überwindung von Gebirgen ist dem Alpenländer ins Genom geschrieben. Eine zünftige Angeltour sollte also auch eine solche Kletterpartie beinhalten.
Meint zumindest Clemens und bläst wie Reisepartner Jakob sein Packraft auf. Ihre dreiwöchige Route führt die Beiden zuerst paddelnd durch einen fischreichen Fjord in der Nähe von Narvik. An dessen Ende geht’s nach einem steilen, durch Dauerregen rutschigen Anstieg hoch ins karge Fjäll. Auf der schwedischen Seite warten glasklare Saiblingsseen auf die beiden Abenteurer. Nach abwechselndem Marschieren und Durchqueren von mehr als 20 Seen und Wildbächen
erreichen sie schließlich das in Anglerkreisen gut bekannte Gewässersystem des Kaitum. Dieses besteht aus drei großen Seen, gefolgt von abwechselnd heftigem Wildwasser und langsamen Paddelstrecken.
Hier runden neben den gierigen nordischen Äschen wunderschöne Bach- und Seeforellen die reichlichen Fischfänge ab. Die Corona-Krise muss kein Hindernis sein, auch im guten alten Europe findet man offensichtlich noch ein paar entlegene Ecken mit herrlicher Fischerei in unberührt erscheinender Wildnis.
Genießt Clemens´ phantastische Fotografien, die mit Sicherheit die Sehnsucht und die Reiselust in euch packen werden, so wie auch wir von der Redaktion dies empfunden haben. Viel Spaß im Norden Skandinaviens, dem heimlichen Dach unseres europäischen Kontinentes. (Frank Steinmann)
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