SCHÖFFEL Gore Tex Watjacke „Salar“

Ein Meilenstein in Sachen Watbekleidung

Eine Watjacke zu beurteilen ist eine schwierige Sache. Welche etwas taugt und welche eher zu wünschen übrig lässt, kann man selten pauschal beantworten, denn die Erkenntnisse resultieren oft aus unterschiedlichen Ansprüchen. Jemand der im sonnigen Süden Europas an glasklaren Flüssen bei meistens moderaten Wetterbedingungen fischt, wird andere Ansprüche haben, als ein Meerforellenangler, der seine Zeit nicht selten bei wiedrigsten Bedingungen an der rauhen Küste verbringt. Ein wirkliches Urteil kann man sich ohenhin erst dann erlauben, wenn man eine Watjacke über einen längeren Zeitraum testen kann. Da spielt es keine Rolle, ob sie auf der nördlichen oder südlichen Halbkugel gefischt wird. Wir hatten die Gelegenheit, die Watajacke „Salar“ aus dem Hause SCHÖFFEL über ein Jahr dem Stresstest zu unterziehen. Mit einem, so viel sei schon verraten, extrem guten Ergebnis.

Vorab muss man erwähnen, dass es in Sachen Watjacke immer wieder echte Meilensteine gab. Wenn man sich unter Anglern umhört, waren das z.B. die Musto FPX (übrigens auch meine erste Watjacke), die Patagonia Watermaster, die Simms G3 oder auch die Geoff Anderson WS5. Alles Jacken, die sich dadurch auszeichneten, dass sie den oft extremen Bedingungen der nördlichen Hemisphäre viele Jahre Stand hielten und zu denen es die meisten positiven Rückmeldungen gab. Lange Zeit fand sich allerdings nichts, was sich in meinen Augen in diese Liste hätte einreihen können und selbst die Neuauflagen und Fortführungen der einstigen Ikonen, die quasi 2.0-Modelle, konnten oft an die alten Erfolgsmodelle nicht anknüpfen. Mit der „Salar“ aus dem Hause SCHÖFFEL gibt es allerdings einen echten Titelaspiranten für Germanys Next Top Watjacken-Model …

SCHÖFFEL? Moment mal! Sind das nicht die aus dem Ski- und Bergsport? Richtig – bereits seit 1804 residiert die „Schöffel Sportbekleidung GmbH“ im bayerischen Schwabmünchen und hat sich über Jahre einen ausgezeichneten Ruf in Sachen Outdoorbekleidung erarbeitet. Ob Bergwandern, Ski- und Radfahren oder andere Aktivitäten mit hohen Anforderungen an Textilien – SCHÖFFEL ist einer der ganz großen Namen der Outdoor-Szene in Sachen Bekleidung. Dass sich das Unternehmen als Mitglied der Fair Wear Foundation für gerechte Arbeitsbedingungen einsetzt und als Bluesign-Systempartner auch in Sachen Nachhaltigkeit zeitgemäß agiert, hat sicherlich zu dem großen Erfolg der Marke beigetragen. In erster Linie verbindet man mit dem Namen Schöffel allerdings einen extrem hohen Qualitätsanspruch. Dass ich dem Thema Watjacke trotzdem extrem kritisch gegenüber stand, war durchaus berechtigt, denn eine Expertise des Unternehmens in Sachen Fischerei war mir nicht bekannt. Um so überraschender fiel das Ergebnis aus …

Schon der erste Eindruck nach dem Auspacken ist eine Freude, denn man merkt sofort, dass man für sein Geld auch ein ordentliches Stück Jacke bekommt. Das 3-lagige GORE-TEX® Ripstop Laminat ist zwar leicht, macht zugleich aber einen extrem robusten Eindruck. Ich fühle mich schon beim Anblick gut geschützt und warm eingepackt und bei der angegebenen Wassersäule von sagenhaften >28,000mm darf man das wohl auch erwarten. Bei näherer Betrachtung fällt sofort die tolle Verarbeitung auf: klassischer geräumiger Schnitt, keine Naht sitzt schief, überstehende Klebereste vom Verschweißen lassen sich nicht finden, abstehende Fäden, die irgendwo hervorstehen, gibt es ebenfalls nicht.

Neben klassischen Features wie einem Hypalon Werkzeug Bereich, Fliegenpolster, D-Ringen, innenliegenden Reißverschlusstaschen für Zubehör, Schlaufen für den Watgürtel oder den verstellbaren, wasserabweisenden Bündchen begeistern die gut geschützten und großzügig angelegten Brusttaschen, in die einiges hineinpasst. Richtig geil für alle, die wie ich auch im härtesten Winter keine Chance Angeln zu gehen auslassen: Mit der SCHÖFFEL „Salar“ gibt es endlich wieder eine Jacke, die über komplett mit Fleece ausgepolsterten Handwärmertaschen verfügt. Sogar an eine große Rückentasche wurde gedacht. Richtig gut gefällt mir auch die innenliegende Tasche mit klarem Fenster. Sie ermöglicht den schnellen Blick aufs Smartphone (wenn man es tatsächlich mal nicht ausschalten will) oder die Angelpapiere. Diese und weitere Eigenschaften der Jacke findet weiter unter nochmal als Hardfacts aufgelistet.

Was die Jacke wirklich kann und warum sie den Titel Meilenstein durchaus verdient, konnte sie in den vergangenen Monaten mehrfach beweisen. Dabei kam sie vor allem an der offene Küste beim Angeln auf Meerforelle dauerhaft zum Einsatz. Besonders auf unserem gut zweiwöchigem Bornholm-Tripp und einer Reise auf die Insel SamsØ musste sich die „Salar“ beweisen. Was das Wetter betraf, war von prallem Sonnenschein über Schneegestöber bei Minusgraden bis hin zum Angeln bei Windstärken um die 7 bft alles dabei. Wichtigste Erkenntnis: Schlechtes Wetter und Minusgrade können der Jacke nichts anhaben. Wie gemutmaßt bietet die SCHÖFFEL „Salar“ einen exzellenten Schutz vor Wind, Kälte und Niederschlag. Selbst beim „Tanz“ in den Wellen, wenn einem das Wasser bis zur Brust steht, erweist sich die Jacke als absolut zuverlässiger Schutz, denn der hochstehende Kragen und die passgenaue Kapuze verhindert das Eindringen von Wasser genau so wie das elastische Zugband am unteren Saum. Natürlich können wir uns nach etwas über einem Jahr noch keine Aussagen zur Langlebigkeit der Jacke erlauben – auch wenn sie nach der schon recht anspruchsvollen Zeit immer noch aussieht wir am ersten Tag. Trotzdem lasse ich mich persönlich dazu hinreißen zu behaupten, dass die „Salar“ aktuell die beste Watjacke für extreme Wetterbedingungen beim Angeln ist, die man momentan bekommen kann – was sich allerdings auch im Preis widerspiegelt, denn mit ca. 599,- € ist die Jacke nicht unbedingt ein Schnäppchen.

Als ausgesprochener Anhänger der These „Wer billig kauft, kauft zweimal“ bin ich mir allerdings sicher, dass sich die Anschaffung lohnt, denn so wie die Jacke verarbeitet ist, dürfte sie mit ein wenig Pflege für viele Jahre ein treuer Begleiter sein. Ich jedenfalls habe meine fast 15 Jahre alte Watjacke eines anderen namhaften Herstellers jetzt aussortiert und auch das bisher ungetragene Nachfolgemodell als Backup in den Schrank gehängt. Meine erste Wahl ist definitiv die SCHÖFFEL Gore Tex „Salar“ – die aktuell ausschließlich hier erhältlich ist:

www.rudiheger.eu

Übrigens: Mit dem Modell „Mayfly“ hat SCHÖFFEL auch eine Watjacke gleauncht, die extrem leicht, sehr komfortabel und hochgradig atmungsaktiv eher für die Fischerei bei gemäßigteren Bedingungen gedacht ist. Falls es dazu schon von unsere Leserinnen und Lesern Ergahrungsberichte gibt, freuen wir uns über eine Nachricht zu dem Thema. (Stefan Alt)

Hardfacts:

  • Hypalon Werkzeug Bereich
  • Velcro Fliegenpolster
  • D-Ring für Zubehör & Werkzeug
  • 2 großformatige Blousontaschen mit Seitenfalten
  • 2 große, mit Fleece ausgestattete Handwärmertaschen mit Reißverschluss und Wasserablauflöchern
  • Interne Reißverschlusstaschen für Zubehör
  • 2 seitliche, kleinere Reißverschlusstaschen für den schnellen Zugriff
  • Schlaufen für den Watgürtel an den Seiten für tiefes Waten
  • Voll-verstellbare, wasserabweisende Bündchen
  • YKK-wasserabweisender Reißverschluss
  • Smartphone-Tasche mit klarem Fenster auf der Innenseite
  • Sonnenbrillenputztuch an einem Lanyard
  • Große Rückenstasche
  • Verstärkter D-Ring am Rücken
  • Verstell- und verstaubare Kapuze mit Schild
  • Elastisches Zugband am unteren Saum mit zweifacher Verstellmöglichkeit
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